SVWW narrow defeat to Champions in season finale
Profis |
Historie: Mit Aufstiegen kennt sich der Sportclub Verl aus. Bereits wenige Jahre nach seiner Gründung stieg der SCV 1928 in die 1. Kreisklasse auf. Nach Jahren in der Bezirksliga, Verbandsliga und Amateuroberliga verbrachte Verl eine lange Episode in der Regionalliga, ehe im Sommer 2020 der Aufstieg in den Profifußball gelang. Die verrückte Saison 2019/ 2020 war für die Verler eine erfolgreiche, nicht nur in der Liga: Im letztjährigen DFB-Pokal-Wettbewerb schaffte es das Team um Torjäger und Ex-SVWWler Zlatko Janjic bis ins Achtelfinale. Erst ein spätes Tor von Union Berlin stoppte die Pokalträume der Ostwestfalen.
Stadion: Die Frage, wo der SC Verl in dieser Spielzeit seine Heimspiele austragen wird, trieb die Funktionäre an der Poststraße vor Saisonbeginn um. Eigentlich, so die Drittliga-Regularien, ist die 5.153 Zuschauer fassende Sportclub Arena zu klein für die 3. Liga. Durch die Teilzulassung von Fans wegen der Corona-Pandemie war der Ausnahmeantrag, die Heimspiele trotzdem im eigenen Stadion auszutragen, erfolgreich. Nur für Flutlichtspiele muss der Aufsteiger in die Paderborner Benteler-Arena ausweichen. Das eigene Flutlicht ist schlicht nicht leistungsstark genug.
Trainer: Guerino Capretti leitet seit 2017 die Geschicke der Ostwestfalen und führte sie in der vergangenen Spielzeit in die 3. Liga. Zwar profitierte der SCV im Aufstiegsjahr davon, dass der Meister der Regionalliga West, der SV Rödinghausen, keinen Lizenzantrag für die 3. Liga gestellt hatte, dem Erfolg in den Aufstiegsspielen tat das aber keinen Abbruch. Zwei Remis gegen Lokomotive Leipzig reichten Caprettis Team für den Aufstieg. Für den 38-Jährigen ist Verl erst die zweite Trainerstation seiner Karriere. Mit seiner offensiven Ausrichtung sorgte er dafür, dass Verl zur Überraschungsmannschaft der Hinrunde avancierte. Mit den zweitmeisten Toren (35) und 30 Punkten schloss der Aufsteiger die Hinserie auf Rang fünf ab.
Personal: Einer der den SVWW-Fans aus seiner Zeit in Rot-Schwarz noch von Begriff sein dürfte und mittlerweile beim SCV für Furore sorgt, ist Zlatko Janjic. In 16 Spielen kommt der Mittelstürmer in dieser Saison auf 13 Torbeteiligungen (9 Tore/4 Assists). Die Offensivlast ist beim Aufsteiger allerdings auf viele Schultern verteilt. Aygün Yildirim (7/4), Kasim Rabihic (5/4) und Berkan Taz (4/3) strahlen permanent Gefahr für die gegnerischen Abwehrreihen aus. Philipp Sander, Mehmet Kurt und Fabian Schwermann geben dem Angriffsquartett im zentralen Mittelfeld Rückendeckung und scheuen sich nicht, auch mal dazwischenzuhauen (insgesamt 15 Gelbe Karten).
Ausgangslage: Das Hinspiel endete 0:0. Damals waren die Rot-Schwarzen mit dem Ergebnis unzufrieden, da die spielerische Oberhand gegen den damaligen vermeintlichen Außenseiter beim SVWW lag. In der Retrospektive hat sich die Wahrnehmung des Ergebnisses relativiert. Mit einem Spiel weniger liegt der SVWW drei Punkte hinter Verl. „Es wird ein heißer Tanz“, erwartet SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm ein Spiel auf Augenhöhe.