Sensationsmeister von 1998 mit Olympia-Teilnehmer
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Im dritten Spiel der Saison geht es für den SV Wehen Wiesbaden mit der SpVgg Bayreuth gegen den ersten der vier Aufsteiger aus der Regionalliga. Die letzten beiden - und bislang einzigen - Aufeinandertreffen zwischen den beiden Vereinen in der Regionalliga Süd in der Spielzeit 2005/2006 gingen an die Bayreuther Mannschaft.
Erster Posten als Cheftrainer
Die Spielvereinigung konnte ihre Aufstiegsmannschaft im Sommer größtenteils zusammenhalten und mit Moritz Heinrich und Alexander Groiß auch zwei erfahrene Drittliga-Spieler hinzugewinnen. Nicht immer lässt es sich allerdings verhindern, dass Stammspieler und wichtige Protagonisten im Verein einem verlockenden Angebot folgen – in diesem Fall wurden die Offerten allesamt vom FC Erzgebirge Aue abgegeben. Neben den beiden Flügelspielern Tim Danhof und Ivan Knezevic zog es auch den Cheftrainer Timo Rost zum Zweitligaabsteiger. Als Nachfolger für den abgewanderten Rost entschieden sich die Verantwortlichen für einen Neuling auf dem Posten des Cheftrainers. Thomas Kleine, bis Februar langjähriger Assistenztrainer bei Fortuna Düsseldorf, hat nun das Amt bei den Oberfranken inne.
Der ehemalige Innenverteidiger ist kein Unbekannter im Profifußball. Während seiner Laufbahn spielte der heute 44-Jährige für Bayer 04 Leverkusen, Greuther Fürth, Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach. Dabei verzeichnete er unter anderem 222 Einsätze in Liga 2, absolvierte 62 Einsätze in der Bundesliga und kommt auf acht Spiele in der UEFA Champions League. Nicht zum Einsatz, aber im Kader war Kleine auch am 15. Mai 2002 im schottischen Hampden Park. Von der Bank aus musste der damals 23-Jährige die bittere 1:2-Finalniederlage von Bayer 04 gegen die „Galaktischen“ von Real Madrid in der UEFA Champions League beobachten.
2003 verzeichnete der heutige Fußballlehrer auch einen Länderspieleinsatz – für das Deutschland Team 2006. Nach einem blamablen Aus in der Gruppenphase der Europameisterschaft im Jahr 2000 unternahmen die DFB-Verantwortlichen vieles, um sich für die Weltmeisterschaft im eigenen Land besser zu rüsten. Dazu wurde auch eine Perspektivmannschaft gebildet, welche gefördert werden und die A-Nationalmannschaft potenziell ergänzen sollte. Nach zehn Spielen wurde das Projekt im Jahr 2005 wieder eingestampft. Für den früheren Innenverteidiger reichte es letztendlich nur zu einem Einsatz im deutschen Trikot gegen die türkische U23.
Letztes Duell vor 16 Jahren
Nach seiner langjährigen Laufbahn als Spieler und ersten Erfahrungen als Assistenztrainer ist Kleine nun Cheftrainer von Bayreuth, die nach rund 32 Jahren mit dem Aufstieg aus der Regionalliga in den Profifußball zurückgekehrt sind. Bekannt ist die Stadt vor allem für ihre Bayreuther Festspiele, die ihren 146. Geburtstag drei Tage nach der Partie in der BRITA-Arena zelebrieren. Grund zum Feiern gab es in den ersten Spielen der neuen Saison für die Spielvereinigung jedoch noch nicht. Am ersten Spieltag unterlag die Mannschaft um Kapitän Benedikt Kirsch dem Zweitligaabsteiger FC Ingolstadt mit 0:1, im DFB-Pokal eine Woche später musste sich die Bayreuther dem Hamburger SV mit 1:3 in der Verlängerung geschlagen geben. Nach einer frühen Führung durch Neuzugang Luke Hemmerich hielten die Oberfranken bis zur 83. Minute den Vorsprung und hatten die Sensation bereits vor Augen, ehe der Zweitligist doch noch zuschlug. In der Verlängerung entschied der HSV das Spiel dann für sich. Am vergangenen Samstag verloren die Oberfranken trotz einer ansprechenden Leistung mit 0:1 gegen den SC Freiburg II.
Bereits erwähnt wurden die letzten und bislang einzigen beiden Aufeinandertreffen zwischen der SpVgg und dem SVWW. In der Saison 2005/2006 trafen sich beide Vereine in der damaligen Regionalliga Süd, dem Vorläufer der eingleisigen 3. Liga. Im Hinspiel mussten die Rot-Schwarzen eine 1:2-Niederlage hinnehmen, das Rückspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion endete mit einer 1:3-Pleite für die Rot-Schwarzen. Im Kader der Hessen stand damals auch der heutige Cheftrainer von Hertha BSC, Sandro Schwarz. Am kommenden Mittwoch bietet sich für die Mannschaft um Cheftrainer Markus Kauczinski nun die Möglichkeit, die Bilanz gegen die Oberfranken etwas aufzupolieren.