Standardexperten mit starkem Sturm-Duo
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Zweiter gegen Dritter! Wenn der SV Wehen Wiesbaden am kommenden Samstag (22. Oktober, 14 Uhr) beim TSV 1860 München gastiert, treffen die Rot-Schwarzen im Spitzenspiel des 13. Spieltags der 3. Liga auf hungrige Löwen, die nach fünfjähriger Abstinenz die Rückkehr in die 2. Bundesliga anvisieren.
Runderneuerter Kader
Das Saisonziel bei den Löwen ist klar: Aufstieg. In den vergangenen beiden Spielzeiten scheiterten die Münchner nur knapp, denn in der Saison 2020/21 fehlten fünf Punkte auf die Ränge zwei und drei, letzte Saison dann lediglich zwei Punkte auf die drittplatzierte Mannschaft aus Braunschweig. Im dritten Anlauf soll der Aufstieg nun gelingen und hierzu verpflichteten die Löwen einige Spieler im Sommer, die Medienberichten zufolge auch Angebote von höherklassigen Mannschaften vorliegen hatten. Einer dieser Spieler ist Fynn Lakenmacher. Der 22-Jährige kam vom Drittliga-Absteiger TSV Havelse in die bayerische Landeshauptstadt und ist dort direkt eingeschlagen. Mit sechs Toren und zwei Vorlagen ist Lakenmacher derzeit der Topscorer im Team von Cheftrainer Michael Köllner. Für den SVWW ist dabei am kommenden Samstag Vorsicht geboten, denn der bullige Mittelstürmer erzielte alle seine Tore im heimischen Grünwalder Stadion. Dabei war es bis vor einiger Zeit noch die Hauptaufgabe von Lakenmacher, Torchancen zu kreieren und Gegentreffer zu verhindern. Ausgebildet wurde der Rechtsfuß nämlich als zentraler Mittelfeldspieler, teilweise kam er aber auch in der Innenverteidigung zum Einsatz. Erst in seiner Zeit in Havelse wurde Lakenmacher zum Stürmer umgeschult – mit Erfolg.
Als erfolgreich kann auch die Transferperiode der Löwen insgesamt beschrieben werden. Laut eigenen Aussagen konnten sich die Münchner mit genau den Spielern verstärken, die sie sich gewünscht hatten. Unter den Neuzugängen befinden sich zahlreiche Spieler, die ihre Qualitäten bereits in der 3. Liga oder sogar in höheren Ligen unter Beweis gestellt haben. Dazu gehört beispielsweise auch Jesper Verlaat. Der 26-Jährige kam im Sommer von Waldhof Mannheim zum TSV und ist aus der Startelf der Münchner nicht mehr wegzudenken. An allen zwölf Spieltagen stand der Innenverteidiger in der Anfangsformation und konnte dabei bereits drei Tore beisteuern, den letzten Treffer am vergangenen Wochenende beim 2:0-Sieg der Löwen in Osnabrück.
Mit dem Auswärtsdreier bei den lila-weißen Osnabrückern ging für die Sechziger eine kleine Durststrecke zu Ende, denn einen Sieg konnte die Mannschaft um Lakenmacher und Verlaat in den drei Spielen zuvor nicht einfahren. Neben einer 1:2-Niederlage gegen Ingolstadt und einem 1:1-Remis im Spiel beim BVB II unterlagen die Löwen auch im Landespokal-Viertelfinale gegen den bayerischen Regionalligisten FV Illertissen. Dabei blieb der Aufstiegsaspiranten auf Giesings Höhen in den ersten sieben Ligaspielen ungeschlagen. Lediglich bei Viktoria Köln mussten sich die Sechziger die Punkte teilen, ansonsten wurden sechs Siege gefeiert. Den ersten kleineren Dämpfer setzte es dann am achten Spieltag gegen den Aufsteiger SV Elversberg. In die Halbzeitpause ging es für 1860 mit einem 0:3-Rückstand, nach 90 Minuten stand eine 1:4-Niederlage im Spitzenspiel der 3. Liga auf der Anzeigetafel.
Senkrechtstarter Morgalla
An jenem Samstagmittag in Elversberg stand auch Leandro Morgalla auf dem Feld und bildete mit Verlaat gemeinsam die Innenverteidigung. Der 18-Jährige feierte erst im Januar diesen Jahres sein Drittliga-Debüt im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln. Mit seinen damaligen 17 Jahren, 4 Monaten und 17 Tagen ist Morgalla der bis dato jüngste Drittliga-Debütant der Münchner Löwen. Seit seiner Premiere hat sich der Rechtsfuß in der Hintermannschaft des TSV festgespielt, obwohl er eigentlich noch in der U19 spielen könnte. Doch Morgalla wurde unlängst im Zuge seiner Vertragsverlängerung bei den Sechzigern im Fachmagazin „Kicker“ als „eines der hoffnungsvollsten Talente im deutschen Fußball“ bezeichnet und unterstreicht das mit seinem Stammplatz in einem qualitativ starken Löwen-Kader.
Zuletzt musste Morgalla aufgrund einer Hüftprellung beim Remis in Dortmund passen, bei der Niederlage gegen Ingolstadt kam der Juniorennationalspieler nicht zum Einsatz. Am vergangenen Wochenende stand der 1860-Youngster dann wieder in der Startelf und prompt klappte es wieder mit einem Sieg. Mit einem Einsatz des 18-Jährigen ist auch am Samstag zu rechnen, wenn der SVWW im Grünwalder Stadion gastiert. Für die Rot-Schwarzen geht es dann gegen eine heimstarke Münchner Mannschaft, die bis dato in sechs Spielen im Grünwalder fünf Siege und lediglich eine Niederlage einstecken musste – nach der Mannschaft vom Waldhof die beste Heimbilanz in der diesjährigen Drittliga-Spielzeit. Für das Team von SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski könnte es dabei von entscheidender Bedeutung sein, in Führung zu gehen. Denn nach einem Rückstand konnten die Sechziger in drei Spielen noch keinen Sieg einfahren, währenddessen die Rot-Schwarzen nach einer Führung noch keine Niederlage einstecken mussten in dieser Spielzeit.