Standardexperten mit starkem Sturm-Duo
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Historie: Vielleicht hat der VfB bei der letzten Mitgliederversammlung eine Runde Schnaps an seine Mitglieder ausgegeben. Denn im Oktober 2020 zählte der Klub aus dem Norden 1111 Mitglieder. Ob mit oder ohne Lokalrunde, die Fans dürften die Versammlung wohl trotzdem zufrieden verlassen haben. Immerhin kehrten die Lübecker im Sommer 2020 nach zwei Insolvenzen in den Profifußball zurück. Die erfolgreichste Zeit der Hansestädter liegt schon ein paar Jahre weiter zurück. Damals, in der Saison 2002/03, erreichte der damalige Zweitligist sogar das Halbfinale des DFB-Pokals.
Mutter der Hanse: Dass Lübeck auch als „Königin“ und „Mutter der Hanse“ bezeichnet wird, wundert kaum, wenn man die Stadtgeschichte einmal genauer betrachtet. Im Jahr 1143 wurde die heute zweitgrößte Stadt Schleswig-Holsteins bereits als Hansestadt gegründet. Durch das 1160 erlangte Stadtrecht und die direkte Lage zum Meer konnte Lübeck am Ostseehandel teilhaben, was der Stadt viel Reichtum und Ansehen verschaffte. Doch nicht nur durch die Hanse und den damit verbundenen Handel erlangte Lübeck Bekanntheit. Auch die vom Mittelalter geprägten Bauwerke der Stadt und der hohe kulturelle Stellenwert sind wichtige Bestandteile der Hansestadt. Der Ursprung des Stadtnamens lässt sich auf die, aus dem slawischen kommende Wurzel l'ub zurückführen, was so viel bedeutet wie lieblich. Weniger lieblich, dafür süß ist der, seit dem Mittelalter in Lübeck hergestellte und weltweit berühmte Marzipan, dessen Geschichte sich beispielsweise auch im Marzipanmuseum bestaunen lässt.
Stadion:Der Sportplatz Lohmühle ist bereits seit 1926 die Heimat des VfB-Konkurrenten ATSV Lübeck (heute TuS Lübeck 93). Zur Zeit der Nationalsozialisten bekam der VfB-Vorgängerverein, SV Polizei Lübeck, den Platz zugewiesen. Nach Kriegsende wurde der Platz erst dem ATSV zugesprochen, dem neugegründete VfB bekam lediglich ein Nutzungsrecht eingeräumt. Erst nach dem Umzug des ATSV in seine neue Sportstätte übernahmen die Grün-Weißen das Stadion und bauten es Ende der 50er Jahre auf 20.000 Plätze aus. Erst nach dem ersten Aufstieg der Lübecker in die 2. Bundesliga wurde die Lohmühle zweitligatauglich gemacht. Heute dürfen aus Sicherheits-, TV- und Brandschutzgründen 10.800 Plätze im Dietmar-Scholze-Stadion an der Lohmühle genutzt werden.
Ausgangslage: Der VfB steht mit dem Rücken zur Wand. Sechs Punkte Rückstand haben die Hanseaten auf das rettende Ufer, fünf Spiele sind noch zu gehen. Klar ist unterdessen, dass Coach Rolf Martin Landerl nur bei Klassenerhalt auch in der nächsten Spielzeit an der Lübecker Seitenlinie stehen wird. Soll das der Fall sein, muss der VfB dringend punkten. In der Liga ist es erst das zweite Aufeinandertreffen der Kontrahenten. Das Hinspiel gewannen die Rot-Schwarzen mit 4:2. Ein weiteres Duell – damals im DFB-Pokal 1996 – konnte der VfB mit 2:1 für sich entscheiden.