Auswärtsinfos: SVWW zu Gast in Rostock und Kaiserslautern
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12.184 Minuten hat Sebastian Mrowca bereits für den SVWW abgespult. Keiner im aktuellen Kader der Rot-Schwarzen ist so lange dabei wie „Beppo“. Seit 2016 trägt der 27-Jährige außerdem die Kapitänsbinde. Wir haben uns mit dem Abwehrmann über seine Vertragsverlängerung, Verletzung und Ziele unterhalten.
Hallo Beppo, als erstes eine sehr wichtige Frage vorweg: Wie geht es dir?
„Mir geht es gut. Es macht einfach Riesen-Spaß, mit der Mannschaft auf dem Platz zu stehen. Ich freue mich, nach der Reha wieder ein Teil des Teams zu sein und hoffe, dass ich den Jungs sobald wie möglich helfen kann.“
Du hast Anfang Februar Deinen Vertrag beim SVWW vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert. Was waren für Dich die ausschlaggebenden Punkte bei den Rot-Schwarzen zu bleiben?
„Ich bin schon lange beim SVWW, kenne die Verantwortlichen und das ganze Umfeld. Meine Freundin und ich fühlen uns sehr wohl und ich habe hier gute Freunde gefunden. Abgesehen davon, war natürlich auch das Sportliche ein Faktor. Wir stehen gerade gut da und haben auch schon in den Jahren davor gezeigt, was wir können. Der Aufstieg 2019 war ein absolutes Highlight für mich. Natürlich würde ich das gerne mit dem SVWW nochmal erleben dürfen.“
Du bist aktuell der dienstälteste SVWW-Profi und befindest Dich bereits in Deiner siebten Saison hier. Wenn jemand also die Entwicklung im Verein kennt, dann Du. Inwiefern hat sich der SVWW denn in den letzten Jahren verändert und entwickelt?
„Ich finde, der Verein hat sich allgemein sehr gut weiterentwickelt und strukturell verändert. Wir haben insgesamt weniger Umbrüche und mehr Kontinuität. Zudem haben wir immer versucht, das Grundgerüst der Mannschaft zu behalten und punktuell nachgebessert. Das hat unsere sportliche Abteilung sehr gut gemacht. Auch fußballerisch haben wir uns weiterentwickelt und dazu gelernt.“
In dieser Saison hat Dich nach zwei Spieltagen leider eine Knie-Verletzung zurückgeworfen. Seitdem arbeitest Du an Deinem Comeback. Wie waren die vergangenen Wochen und Monate für Dich?
„Das war zu Beginn schon schlimm ehrlich gesagt. Nichtsdestotrotz habe ich versucht, das Beste aus der Situation zu machen und nach vorne zu schauen. Das ist ja nicht nur im Fußball so, sondern bei allen Rückschlägen im Leben. Es bringt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Es geht immer weiter. Die Reha-Zeit war allerdings auch zäh, da brauchst du Geduld. Wenn ich dann aber nach Hause gekommen bin und meine kleine Tochter auf mich gewartet hat, war alles wieder gut. Das hat mir sehr sehr viel Kraft gegeben.“
Corona und Zwangspause. Was vermisst Du aktuell am meisten?
„Ich vermisse es zum Beispiel mal einen Kaffee trinken zu gehen. Aber auch die Fans. Die fehlen in den Stadien einfach sehr. Das ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man durch die Atmosphäre nochmal gepusht wird und die letzten Prozent rausholen kann. Was meine Verletzung angeht: Meine erste Priorität war es, wieder mit der Mannschaft auf dem Platz stehen zu können. Das habe ich geschafft. Jetzt wäre es schön, wenn bald wieder Zuschauer zugelassen werden.“
Auf Ewig werden Spiele gegen den FC Ingolstadt etwas Besonderes bleiben. Du selbst hast den Aufstieg vor knapp zwei Jahren beim FCI miterlebt. Denkt man als Spieler vor solchen Begegnungen nochmal darüber nach oder ist das ein Spiel wie jedes andere?
„Jein. Also du denkst schon mal darüber nach und schaust, was du Positives aus dem Relegationsspiel für dich mitnehmen kannst. Aber am Ende geht es nur um die Punkte. Da ist es egal, gegen wen du spielst. Du musst abliefern und das kontinuierlich Woche für Woche.“
Einer, der beim Aufstieg ebenfalls dabei war, kehrt mit dem 1. FC Saarbrücken Anfang April in die BRITA-Arena zurück: Nicklas Shipnoski. Hast du noch Kontakt zu Shippi und hättest Du damit gerechnet, dass Saarbrücken so durchstartet?
„Mit Shippi habe ich noch Kontakt. Wir haben uns ziemlich gut verstanden. Er ist ein super Typ, sonst wäre ich auch nicht mit ihm befreundet (lacht). Spaß beiseite: Saarbrücken, aber auch Verl, haben mich überrascht – im positiven Sinne. Saarbrücken spielt einen guten Fußball, aber dass sie in ihrer ersten Saison nach dem Aufstieg so einen Sprung machen, hätte ich nicht gedacht. Der FCS hat viele gute Spiele abgeliefert und entsprechend ordentlich Punkte geholt.“
Bis mindestens 2023 wirst Du die Fußballschuhe für den SVWW schnüren. Welche Ziele hast Du mit dem Verein und was möchtest Du selbst erreichen?
„Wir haben die Qualität, ganz oben mitzuspielen. Angefangen bei den Spielern bis hin zu den Trainern, Physios, der Scouting-Abteilung und dem ganzen Team hinter dem Team: Hier ist alles sehr professionell und passt einfach. Daher ist auch mein persönliches Ziel, mit dem SVWW nochmal in der 2. Bundesliga zu spielen. Priorität hat dabei aber auch meine Gesundheit. Bis zum Ende meiner Karriere möchte ich soweit es geht verletzungsfrei bleiben.“