„Hart für unsere Punkte kämpfen“
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Historie: Die Wurzeln des FSV liegen im Zwickauer Stadtteil Planitz. Bis zum Zweiten Weltkrieg spielte dort der Planitzer SC, der der Vorläufer des heutigen Clubs ist. Nach Kriegsende wurden alle Sportvereine in der Sowjetischen Besatzungszone auf Dauer aufgelöst. Sport treiben war nur noch in lose organisierten Sportgemeinschaften und später in Betriebssportgemeinschaften möglich. 1950 holten sich die Sachsen als ZSG (Zentrale Sportgemeinschaft) Zwickau die erste DDR-Meisterschaft der Geschichte und die einzige in der Vereinshistorie. Erst nach der Wende 1990 wurde die Fußballabteilung ausgegliedert und läuft seither als Fußball-Sport-Verein auf.
Dauerbrenner: Joe Enochs ist eine feste Größe in Zwickau. Seit 2018 steht der gebürtige US-Amerikaner an der Seitenlinie der „Schwäne“, wie der FSV wegen der drei Vögel im Stadt- und Vereinswappen genannt werden. Nach Platz sechs in seiner ersten Spielzeit rettete sich Enochs‘ Team in der vergangenen Saison um Haaresbreite vor dem Abstieg. Nur das bessere Torverhältnis bescherte Zwickau am Ende Rang 16 vor dem Chemnitzer FC. Der Lohn für den Kalifornier: Sein Vertrag wurde im Frühjahr 2020 um zwei weitere Jahre verlängert. Bevor Enochs das Traineramt in Zwickau übernahm, war er 21 Jahre lang für den VfL Osnabrück als Spieler und Trainer aktiv. Die 3. Liga kennt er also bestens.
Länderspielreisende: Nicht alltäglich in der dritten Liga, beim FSV dafür gleich doppelt: Zwei Nationalspieler verlassen den Klub in der kommenden Woche vorübergehend und gehen auf Länderspielreise. Rechtsverteidiger Marcus Godinho steht dabei am Sonntag bereits nicht mehr zur Verfügung. Er ist mit der kanadischen U23-Nationalmannschaft bei einem Qualifikationsturnier für die olympischen Sommerspiele zugange. Manfred Starke reist erst nach der Partie am Sonntag ab. Für ihn geht es mit seinem Geburtsland Namibia gegen Tschad und Guinea um die Quali für die Afrikameisterschaft. Starke wurde als Sohn seines deutschnamibischen Vaters und seiner aus den Niederlanden stammenden Mutter in Windhoek geboren.
Der König knipst und knipst: Ronny König weiß auch mit 37 Jahren noch, wo das Tor steht. Nachdem der Routinier mit drei Treffern aus den ersten vier Spielen furios in die Spielzeit gestartet war, traf er zwar zwischenzeitlich in zehn aufeinanderfolgenden Partien nicht mehr ins Netz, in den letzten Wochen kehrte die Treffsicherheit aber wieder zurück. Mit zwei Toren in den vergangenen beiden Partien bewies der Ex-SVWWler, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Ausgangslage: Das Spiel am Sonntag ist der Startschuss für intensive Wochen der Schwäne. Momentan hat Zwickau als einziges Team der Liga 26 Spiele absolviert – und damit zwei weniger als der SVWW und der Großteil der Konkurrenten. Das Restprogramm hat es mit zwölf Spielen in acht Wochen also in sich. Trotzdem steht der FSV auf Platz neun und 36 Punkten mehr als beachtlich da. Zuletzt zeigte Zwickau mit Siegen gegen Saarbrücken (2:1) und Verl (3:0), dass auch vermeintliche Favoriten gegen die Sachsen in Straucheln kommen können. Im Direktvergleich haben aber die Rot-Schwarzen bisher deutlich die Nase vorn. Von sieben Spielen gewann der SVWW fünf. Zwickau blieb nur einmal siegreich.