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Die oberbayrische Talentschmiede

Gegnercheck: SpVgg Unterhaching

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Ausbildungsverein mit Bundesligavergangenheit: Am 1. Januar 1925 gegründet, verzeichnete die SpVgg Unterhaching ab dem Jahr 1929 erste Achtungserfolge auf der deutschen Fußballbühne. Nach 13 Monaten ohne Niederlage stieg der Club 1931 in die B-Klasse auf, doch die Euphorie wurde schnell abgebremst. Aufgrund „politischer Unzuverlässigkeit einiger Mitglieder“ wurde der Verein nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aufgelöst. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs startete die SpVgg in den späten 80ern in seine erfolgreichste Fußballerische Phase. 1989 stieg der Klub erstmals in die 2. Bundesliga auf, blieb zunächst allerdings eine Fahrstuhlmannschaft zwischen dem Unterhaus und der Amateur-Oberliga. 1999 stiegen die Bayern schließlich in die 1. Bundesliga auf, wo sich der Verein zwei Jahre halten konnte, bevor er auch aufgrund finanzieller Turbulenzen bis in die Regionalliga abstieg. Mittlerweile hat sich die Spielvereinigung als Ausbildungsverein in der 3. Liga etabliert.

Zweitligareife Heimstätte: Um ein adäquates Stadion für eine Zweitligamannschaft zu bieten, wurde der Sportpark Unterhaching nach dem überraschenden Erstliga-Aufstieg der Spielvereinigung ab 1999 umgestaltet. Bis zum Ausbau bot die 1990 erbaute Heimstätte 11.000 Zuschauern Platz. Nach dem Ausbau im Juli 2000 stieg die Kapazität auf 15.053 Zuschauer, die auch heute noch Bestand hat. Bei der Erstligapremiere empfingen die Unterhachinger den VfB Stuttgart und gewannen das Spiel vor ausverkauftem Haus mit 2:0.

Eine Ära geht zu Ende: Die Ära Claus Schromm ist bei der SpVgg Unterhaching vorbei – aber nur, was den Trainerstuhl betrifft. Nach exakt 1950 Tagen, also über fünf Jahren im Traineramt, wechselte Schromm die Position und ist seit Sommer Sportlicher Leiter beim Klub aus der oberbayrischen Gemeinde. Sein Nachfolger auf dem Trainerstuhl: Arie van Lent. Für den ehemaligen Bundesligastürmer, der zuletzt die Reserve von Borussia Mönchengladbach trainierte, ist es die erste Profistation als Übungsleiter.

Personal: Die Philosophie der Spielvereinigung ist seit einigen Jahren klar definiert und könnte als unbedingte Talentförderung beschrieben werden. Laut Aussagen von Klubpräsident Manfred Schwabl sollen 80% des Kaders aus der Unterhachinger Jugendabteilung kommen, um durch Transferprofite der Talente das Überleben des Vereins zu sichern. Jüngstes Beispiel des Hachinger Wegs ist Torhüter Nico Mantl. Der hochveranlagte Schlussmann wechselte im Winter für rund 2 Mio. Euro Ablöse zu RB Salzburg.

Ausgangslage: Die Spielvereinigung steht mit dem Rücken zur Wand. Mit 28 Punkten findet sich das Team von Trainer Lent auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Zuletzt keimte allerdings wieder Hoffnung auf. Nach einem Remis bei Viktoria Köln (1:1) gelang der SpVgg gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden ein beachtlicher 2:0-Heimsieg. Zusätzliche Motivation dürfte Unterhaching das Ergebnis des Hinspiels geben. Damals gewannen die Oberbayern mit 2:1. Insgesamt ist die Bilanz zwischen dem SVWW und der SpVgg ausgeglichen. Beide Klubs gewannen jeweils neun Partien, dreimal endete das Duell ohne Sieger.

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