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Last-Minute-Niederlage in doppelter Unterzahl bei Türkgücü

TÜRKGÜCÜ MÜNCHEN VS. SVWW 1:0

| Profis Spielbericht

Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Auswärtsspiel bei Türkgücü München am 12. Spieltag der 3. Liga mit 0:1 (0:0) verloren. Nach frühen Platzverweisen für Wurtz (23.) und Stritzel (35.) verteidigten die Rot-Schwarzen zwar tapfer, mussten sich aber durch einen späten Treffer von Türpitz (88.) dennoch geschlagen geben.

SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm wechselte seine Startelf im Vergleich zum Unentschieden gegen Viktoria Köln vor der Länderspielpause auf gleich fünf Positionen: Kempe, Wurtz, Lankford, Mrowca und Iredale rotierten anstelle von Stangl, Taffertshofer, Prokop, Thiel und Nilsson in die Startelf.

Der SVWW zeigte sich im altehrwürdigen Olympiastadion von Beginn an offensiv und drückte die Hausherren in die eigene Hälfte: So konnte Rot-Schwarz bereits in der ersten Spielminute zwei Ecken erzwingen, die allerdings nicht gefährlich wurden.

Doch auch Türkgücü München versteckte sich nicht und kam durch einen Schuss von Sararer, den SVWW-Keeper Stritzel im Nachfassen parieren konnte, zur einer ersten Torannäherung (5.).

In der Anfangsviertelstunde neutralisierten sich dann beide Teams weitestgehend durch einen ähnlichen spielerischen Ansatz mit hohem Pressing und blitzschnellem Umschaltspiel nach Ballgewinn, sodass im Spielaufbau oft auf lange Bälle zurückgegriffen wurde, die ihr Ziel häufig nicht fanden.

Nach etwas mehr als zwanzig gespielten Minuten sah Stürmer Johannes Wurtz nach einer Tätlichkeit gegen Münchens Kehl-Gomez die Rote Karte von Schiedsrichter Dr. Max Burda.

Ein Hallo-Wach für die Rot-Schwarzen, die nach dem Platzverweis darauf bedacht waren, für Kompaktheit und Ordnung im eigenen Spiel zu sorgen.

Knapp zehn Minuten nach dem Platzverweis gegen Wurtz sah zu allem Überfluss auch Torwart Stritzel in Folge eines Handspiels außerhalb des Strafraums nach einer zuvor missratenen Rückgabe von Gürleyen ebenfalls die Rote Karte vom Schiedsrichter - Bitter für den SVWW (35.).

Als Ersatz für Stritzel kam Arthur Lyska zu seinem Saisondebüt im Tor. Für ihn musste Kevin Lankord vorzeitig Platz machen (39.).

In Folge beider Platzverweise und vieler Unterbrechungen war das Spiel in der Folge zerfahren, obgleich die Hausherren die Führung gegen die dezimierte Rehm-Elf nun erzwingen wollten.

Nach einer ereignisreichen, aber chancenarmen ersten Halbzeit mit zwei Platzverweisen ging es torlos in die Halbzeitpause.

Personell unverändert und mit dem Motto „Jetzt erst recht“ startete der SVWW in die zweite Halbzeit.

Die Rot-Schwarzen fokussierten sich dabei auf eine kompakte, dicht gestaffelte und tief stehende Defensive, in der sich aufopferungsvoll kämpfende SVWW-Spieler in jeden Schuss warfen, der in Richtung des eigenen Kastens flog.

Wenn der SVWW offensiv für etwas Entlastung sorgen konnte, dann geschah dies meist über den flinken Goppel: Der durchgestartete Niederländer scheiterte mit seinem Abschluss unter Gegnerdruck aus zwanzig Metern jedoch deutlich (57.).

Als logische Konsequenz der Platzverweise zeigte sich ein optisches Übergewicht der Hausherren, die offensiv allerdings nicht zwingend genug wurden oder aber die Präzision im Abschluss vermissen ließen: Sowohl Sararer als auch Türpitz scheiterten mit ihren Abschlüssen aus aussichtsreicher Position.

Verletzungsbedingt musste Trainer Rehm nach einer guten Stunde wechseln: Kapitän Sebastian Mrowca konnte nicht mehr weiterspielen und wurde von Emanuel Taffertshofer ersetzt (64.).

Wie nicht anders zu erwarten entwickelte sich im weiteren Verlauf der Partie eine regelrechte Belagerung rund um den Strafraum und eine Abwehrschlacht vor dem Gehäuse der Rot-Schwarzen, die alles daran setzten, einen Torerfolg der Hausherren zu verhindern.

In einer kräftezehrenden Partie für die Rot-Schwarzen schickte Rehm für die Schlussviertelstunde dann drei frische Kräfte ins Spiel: Thiel, Brumme und Rieble kamen für Iredale, Kempe und Goppel (78.).

Türkgücü München machte bis zum Schluss mächtig Dampf in Richtung des SVWW-Kastens und belohnte sich schließlich kurz vor Abpfiff durch ein Tor von Türpitz (88.) – eine zu dem Zeitpunkt ganz bittere Pille für die Rot-Schwarzen.

Anschließend passierte nichts mehr und so musste der SVWW sich trotz großen Kampfes in zweifacher Unterzahl in München spät geschlagen geben.

SVWW: Stritzel – Stanic, Mockenhaupt, Gürleyen, Kempe (78. Rieble) – Goppel (78. Brumme), Mrowca (64. Taffertshofer), Fechner, Wurtz, Lankford (39. Lyska) – Iredale (87. Thiel)

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