1

Malone und Tietz sichern Heim-Punkt

SVWW vs. FC Viktoria Köln 2:2

| Profis

Der SV Wehen Wiesbaden hat sich am 21. Spieltag der 3. Liga mit einem 2:2-Unentschieden vom FC Viktoria Köln getrennt. Nach doppeltem Rückstand in der BRITA-Arena glichen Phillip Tietz (64.) und Maurice Malone (87.) aus.

SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm, seit Sonntag Rekordtrainer der Rot-Schwarzen, baute seine Startelf nach dem Remis in Verl auf vier Positionen um. Marvin Ajani, Marc Lais, Lucas Brumme und Phillip Tietz rückten für Moritz Kuhn, Paterson Chato, Benedict Hollerbach und Maurice Malone ins Team. Tietz bildete gemeinsam mit Gustaf Nilsson eine Doppelspitze, die allerdings bereits nach 19 Minuten aufgelöst werden musste. Für Nilsson, der sich im Luftzweikampf eine blutige Nase abholte, kam Malone.

Kurz nach dem ersten Wechsel nahm die Partie Fahrt auf. Die Kölner setzten unter Interimstrainer Daniel Zillken auf frühes Pressing und sorgten so für Schwierigkeiten im Spielaufbau der Hausherren. Ein abgefälschter Abschlag von Tim Boss landete bei Marcel Risse, dessen Schuss aus 18 Metern der SVWW-Keeper noch vereiteln konnte (21.). Bei der nachfolgenden Ecke war Boss allerdings chancenlos. Nach einem Befreiungsschlag zog Simon Handle aus halblinker Position ab, Ex-SVWWler Jeremias Lorch hielt im Zentrum die Fußspitze in den Schuss und fälschte unhaltbar zum 0:1 der Gäste ab (21.).

Die Führung gab den Gästen, die mit einer Sieglos-Serie von sechs Partien angereist waren, auftrieb. Keine 60 Sekunden nach dem Lorch-Treffer hatte Mike Wunderlich den Doppelschlag auf dem Fuß. Nach starker Vorarbeit von Lucas Cueto schob der Viktoria-Kapitän die Kugel aber um Zentimeter am SVWW-Tor vorbei (22.).

Die Rot-Schwarzen benötigten einige Minuten, um ins Spiel zurückzufinden und sich an das frühe Kölner Stören zu gewöhnen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schalteten die Hausherren schnell um. Über Lais, Prokop und Malone kam der Ball auf den rechten Flügel, von wo Ajani die Kugel an den Fünfmetteraum brachte. Malone stieg am höchsten, verlängerte den Ball – Pfosten (28.). Der eingelaufenen Lais kam anschließend aus kurzer Distanz an den Ball, war allerdings zu überrascht und konnte nicht verwerten – die Megachance zum Ausgleich.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Beide Teams suchten permanent und mit Zug den Weg nach vorne. Die Domstädter spielten weiter auf den zweiten Treffer: Timmy Thieles Volley-Drehschuss aus Sechzehn Metern klatschte nach 38 Minuten an den Pfosten – dieses Mal der SVWW mit Alu-Glück.

Mittlerweile begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe und die Offensivaktionen der Hausherren wurden zunehmend zwingender. Brumme setzte nach einem schönen Dribbling zum Abschluss an, blieb jedoch in der Kölner Abwehr hängen. Tietz schaltete am schnellsten und hämmerte das Spielgerät aus zehn Metern in Richtung Kasten. Gäste-Keeper Sebastian Mielitz, der dem Ball nur noch hinterherschauen konnte, wäre geschlagen gewesen, doch der Ball zischte über den Querbalken (40.). In der Nachspielzeit war Kölns Nummer 1 allerdings zur Stelle. Einen Kopfball von Dominik Prokop fischte Mielitz aus der Luft und hielt die Pausenführung der Gäste damit fest (45.+1).

Die zweite Hälfte begann mit mehr Ballbesitz für Rot-Schwarz. Köln zog sich etwas weiter zurück und presste nicht mehr ganz so früh wie noch in der ersten Halbzeit. Der SVWW suchte Lücken in der Gästeabwehr, die die Räume aber sehr gut zustellte. Mit Kontern setzte die Viktoria zudem immer wieder Nadelstiche. Die letzte Durchschlagskraft fehlte allerdings auf beiden Seiten.

So wogte das Spiel hin und her, bis auf jeweils einen Kopfball nach vorangegangener Ecke blieben beide Offensivreihen ohne Abschlüsse. Schon über eine Stunde war gespielt, da löffelte SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt das Spielgerät in den Sechzehner. Tietz ahm die Kugel stark an und vollendete aus spitzem Winkel zum Ausgleich (64.).

Die Viktoria hatte jetzt Mühe, sich aus dem Spiel Chancen zu kreieren. Die Standards, die Wunderlich immer wieder scharf vors Boss-Tor schlug, blieben aber weiterhin gefährlich. Wunderlich fand knapp 20 Minuten vor dem Schluss Lorch am langen Pfosten, der aus kurzer Distanz jedoch nicht mehr genügend Druck hinter seinen Kopfball bekam.

Beide Teams steigerten in der Schlussphase noch einmal die Intensität. Zufrieden war mit dem Remis niemand und so boten sich sowohl dem SVWW als auch den Kölnern immer wieder Räume in der Offensive. Der pfeilschnelle Cueto nutzte diesen in der 81. Minute, als er mit enger Ballführung an seinen Gegenspielern vorbeizog und aus spitzem Winkel und kurzer Distanz zur erneuten Gästeführung einnetzte.

Mit Wut im Bauch versuchte die Rehm-Elf noch einmal zurückzukommen, doch im entscheidenden Moment fehlte den Hausherren oft das Quäntchen Präzision im Abspiel oder der Ballannahme. Trotzdem ließen sich die Rot-Schwarzen keineswegs hängen, zeigten Moral – und wurden belohnt. Wieder schlug Mockenhaupt einen langen Ball ins Sturmzentrum, fand diesmal Jakov Medic, dessen Verlängerung Malone mit rechts über die Linie drückte (87.).

Und die Hausherren wollten mehr. Nur wenige Sekunden später tauchte Malone nach ähnlichem Spielzug über die linke Seite wieder vor Mielitz auf. Dieses Mal traf der junge Stürmer beim Abschluss den Ball jedoch nicht richtig – beinahe die Last-Minute-Führung (89.). Rot-Schwarzes Powerplay in der Nachspielzeit zeigten, dass die Hausherren den Sieg jetzt erzwingen wollten. Dennis Kempe kam Sekunden vor Schluss noch einmal zum Abschluss, wurde jedoch geblockt und auch die letzte Prokop-Flanke landete in den Armen von Gäste-Keeper Mielitz (90.+4).

SVWW: Boss – Ajani (77. Kuhn), Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Prokop, Medic, Lais, Brumme (77. Hollerbach) – Nilsson (19. Malone), Tietz

1