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Spiel gedreht, Serie ausgebaut

SVWW vs. KFC Uerdingen 3:1

| Profis

Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Flutlichtspiel am 25. Spieltag der 3. Liga gegen den KFC Uerdingen mit 3:1 gewonnen. Nach einem frühen 0:1-Rückstand in einer unterhaltsamen Partie drehten Jakov Medic (20.) und Maurice Malone per Doppelpack (32. & 38.) das Spiel zu Gunsten der Rot-Schwarzen. Damit baute der SVWW seine Serie auf vier Siege in Folge aus.

Zweimal tauschte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg der Rot-Schwarzen bei Waldhof Mannheim. Florian Carstens und Marc Lais kehrten nach ihren abgesessenen Sperren zurück in die Mannschaft, während Ahmet Gürleyen mit Leistenproblemen und Phillip Tietz nach seiner fünften Gelben Karte nicht zur Verfügung standen. Lucas Brumme fehlte zudem mit einer Nervenentzündung.

Viel Zeit, um erst einmal gemütlich in die Partie zu starten blieb den Rot-Schwarzen nicht. Genau 60 Sekunden waren gespielt, da klatschte das Leder schon an die Latte des Tors von SVWW-Keeper Tim Boss. Kolja Pusch hatte einen Freistoß scharf ins Zentrum gezwirbelt, wo Patrick Göbel den Ball gefährlich in Richtung Kasten lenkte.

Der SVWW fing sich nach dem furiosen Start der Gäste und versuchte, Uerdingen durch aggressives Pressing unter Druck zu setzten. Bei eigenem Ballbesitz suchten die Rot-Schwarzen den hochgewachsenen Doppelsturm aus Medic und Gustaf Nilsson.

Immer wieder bauten die Hausherren ihr Spiel geduldig von hinten auf, doch auch der KFC presste früh. Nach einem blitzschnell ausgeführten Einwurf entwischte Adriano Grimaldi im Rücken der SVWW-Abwehr, legte von der Grundlinie quer zu Fridolin Wagner, der zur Gästeführung einschieben konnte (10.).

Die Rehm-Elf brauchte ein paar Minuten, um den Rückstand zu verdauen, begann dann aber wieder resolut und mit viel Dynamik die körperlichen Duelle zu suchen. Nilsson prüfte nach eine schnellen Gegenangriff Hidde Jurjus im Uerdinger Tor, doch der Volley aus knapp 25 Metern stellte noch kein Problem für den Holländer dar. Anders war das wenige Minuten später gegen Kevin Lankford. Nur mit Mühe lenkte Jurjus den Abschluss aus spitzem Winkel eben noch zur Ecke (19.). Und die wurde brandgefährlich.

Marvin Ajani brachte den Eckstoß hoch ins Zentrum, wo Medic den Ball überragend aus der Luft nahm, nicht lang fackelte und aus der Drehung zum 1:1-Ausgleich einnetzte (20.). In einem Spiel auf Augenhöhe entwickelte sich ein offensiver Schlagabtausch. Sowohl der KFC als auch die Rot-Schwarzen versteckten sich keineswegs und versuchten, möglichst zügig den zweiten Treffer für ihre Farben zu markieren. Mike Feigenspan auf der einen und Lankford auf der anderen Seite kamen aber zunächst nur zu kleineren Möglichkeiten (28.).

Mit dem konsequenten und permanenten Anlaufen erzwang der SVWW jetzt immer mehr gegnerische Ballverluste im Spielaufbau und strahlte im eigenen Ballbesitzspiel stetig mehr Gefahr aus. Marc Lais, der die Bälle klug aus dem Zentrum verteilte, fand Maurice Malone an der Strafraumgrenze. Dieser traf sehenswert zum 2:1 in die lange Ecke – Spiel gedreht (29.).

Jetzt waren die Hausherren endgültig im Spiel angekommen und nutzten ihre Chancen eiskalt. Carstens erkämpfte sich den Ball in der Defensive, über Kempe, Nilsson und Medic kam die Kugel erneut zu Malone, der dieses Mal humorlos und flach zum 3:1 in die andere Ecke traf (38.). Nur drei Minuten nach seinem zweiten Treffer hatte der junge Stürmer sogar die Möglichkeit zu seinem dritten Treffer, dieses Mal klärte KFC-Schlussmann Jurjus allerdings zur Ecke (41.). Ohne weitere Tore ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte begann genauso schwungvoll, wie die ersten geendet hatte, allerdings gelang es trotz größten Bemühungen zunächst keiner Mannschaft Zählbares herauszuspielen. So dauerte es knapp 15 Minuten im zweiten Durchgang, bevor der eingewechselte Muhammed Kiprit den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte. Nach einer Flanke des ebenfalls eingewechselten Haktab Omar Traore zischte der Ball allerdings am Pfosten des Boss-Tors vorbei (57.).

Trotzdem zeigten die Einwechslungen von KFC-Coach Stefan Krämer Wirkung, der neben Kiprit und Traore auch noch Peter van Ooijen brachte. Immer wieder brach Uerdingen durch die bis dato souveräne rot-schwarze Defensive durch, doch an Boss war kein vorbeikommen.

Gegen zielstrebiger werdende Gäste warf sich der SVWW aufopferungsvoll in die Zweikämpfe und versuchte, über Körperlichkeit den jetzt leichten Ballbesitznachteil wettzumachen, was auch gelang. Eigene Offensivaktionen blieben jedoch eher eine Seltenheit. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, brachte Rehm gute 20 Minuten vor Schluss zwei neue Offensivkräfte. Neben Gianluca Korte feierte Johannes Wurtz nach mehrmonatiger Verletzung sein Comeback.

Beide fügten sich direkt gut ins Spiel der Hausherren ein und sorgten mit Ballsicherheit und gutem Passspiel für mehr Kontrolle im SVWW-Spiel. Wurtz traf sogar wenige Minuten nach seiner Einwechslung per Seitfallzieher, stand zuvor aber knapp im Abseits, sodass der Treffer nicht zählte (77.).

In den Schlussminuten kämpften die Uerdinger noch einmal wie Löwen. Kinsombi versuchte es gleich zweimal mit dem Kopf durch die Wand, bevor Tim Albutat nach einem taktischen Foul gegen Korte Gelb-Rot sah. Trotzdem rannte der KFC weiter an. Gustav Marcussen probierte es noch einmal aus spitzem Winkel, doch Boss war zur Stelle und fing auch die nachfolgende Ecke sicher ab, bevor Schiedsrichter Wolfgang Haslberger nach vier langen Minuten Nachspielzeit zum Spielende pfiff.

SVWW: Boss – Ajani (90.+3 Guthörl), Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Lankford (68. Korte), Chato (68. Wurtz), Lais, Malone (90.+3 Niemeyer) – Nilsson (80. Kuhn), Medic

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