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Tobias Keller offiziell beim SVWW vorgestellt

Business,

Tobias Keller ist am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell als neuer Sprecher der Geschäftsführung beim SV Wehen Wiesbaden vorgestellt worden. Gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Markus Hankammer stellte sich der 35-Jährige den Fragen der anwesenden Journalisten. 
 

Tobias Keller über…
 

seine ersten Eindrücke vom SVWW: „Nach einigen Wochen hier, in denen ich viele Gespräche mit Mitarbeitern führen und das Team im Trainingslager begleiten konnte, spüre ich das enorme Potenzial und die Energie im Klub. Besonders die offene und professionelle Kommunikation im Auswahlprozess, insbesondere durch den Aufsichtsrat um Markus, hat mich überzeugt. Für mich ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen – das habe ich hier erlebt. Der SVWW hat mehr Strahlkraft, als oft wahrgenommen wird. Zwar gibt es gegenüber Traditionsvereinen Herausforderungen, aber die schlanken Strukturen und schnelle Entscheidungswege bieten Potenzial für klare Wettbewerbsvorteile. Wenn das sportliche Team stimmt und die Energie im Verein erhalten bleibt, sehe ich große Chancen, gemeinsam etwas aufzubauen und den Klub weiter voranzubringen.“ 
 

...die Reaktionen auf seinen Wechsel zum SVWW: „Nachdem meine Entscheidung bekannt wurde, war die Reaktion vieler – insbesondere aus dem Fußball - durchweg positiv. Es hieß nicht etwa: “Warum gehst Du von einem Champions-League-Teilnehmer zu einem Drittligisten?” - im Gegenteil, viele haben mir zu diesem Schritt gratuliert und fanden ihn auch absolut nachvollziehbar, weil beim SVWW etwas aufgebaut werden kann.” 
 

…den Zeitpunkt des ersten Kontakts mit dem SVWW: „Wir haben im März dieses Jahres angefangen miteinander zu sprechen und im April stand dann die Entscheidung fest, dass ich beim SVWW anfangen werde.” 
 

...seinen Weg in die Fußballbranche: „Viele, die im Fußball arbeiten, haben selbst mal gespielt. Auch ich war in meiner Jugend bei den Würzburger Kickers aktiv, habe aber früh erkannt, dass eine Profi-Karriere für mich nicht realistisch ist. Deshalb habe ich mich bewusst auf Schule und Studium konzentriert, wobei mein Interesse an der Sportbranche schon früh durch eine Facharbeit über die Fußball-Bundesliga im Rahmen meines Abiturs unter anderem sichtbar wurde. Nach dem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn in einer Unternehmensberatung, doch der Wunsch, im Fußball zu arbeiten, blieb. Die Chance dazu bot sich mir 2018 beim VfB Stuttgart. Rückblickend war es für mich damals die richtige Entscheidung, denn im Sport und dabei vor allem im Fußball, kann man viele Menschen begeistern und bewegen, was diese Arbeit so besonders macht.“ 
 

...seinen Abschied vom VfB Stuttgart: „Nach sieben intensiven Jahren beim VfB Stuttgart, in denen ich eine große Entwicklung miterlebt habe – vom Kampf um den Klassenerhalt bis zum Champions-League-Einzug und dem DFB-Pokalsieg – war der Zeitpunkt für mich perfekt, um einen neuen Schritt zu gehen. Die erfolgreiche Zeit, gerade der Pokalsieg, bildete für mich den idealen Abschluss. Die Anfrage vom SVWW kam für mich dementsprechend genau zum richtigen Moment, sodass mir der Abschied vom VfB trotz der schönen Erinnerungen sehr leicht gefallen ist.“
 

...erste Ansätze zur Stärkung der regionalen Identität und zur Steigerung der Zuschauerbindung: „Die Verbindung zwischen Wehen und Wiesbaden ist ein zentrales Thema – Unser Markenversprechen “Das W vereint” bringt das schön auf den Punkt. Attraktiver Fußball hilft natürlich, aber das allein füllt nicht das Stadion. Entscheidend ist ein rundes Spieltagserlebnis für alle Zielgruppen – vom Business-Bereich mit Netzwerkpotenzial bis zu Familien und jungen Fans. Gerade Kinder prägen solche Erlebnisse fürs Leben – deshalb lassen wir zum Heimauftakt am Samstag gegen Arnheim alle Kinder bis elf Jahre kostenlos ins Stadion und bieten Kindern zusätzlich die Möglichkeit, beim DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern mit den Spielern einzulaufen.  Solche Maßnahmen setzen wir gezielt um – aber nicht allein am Schreibtisch, sondern gemeinsam im Team und in enger Abstimmung mit unseren Fans.“ 
 

...über die Rollenverteilung in der Geschäftsführung: „Die Aufgaben in der Geschäftsführung sind klar verteilt: Uwe verantwortet den Sport, Paul kümmert sich um Finanzen und Operations und ich übernehme alles rund um Strategie, Vertrieb und das, was den direkten Kontakt zu Partnern und Fans betrifft. Trotzdem gibt es natürlich Schnittmengen, bei denen wir als Team zusammenarbeiten.  

...über die strategische Ausrichtung: „Strategisch sehe ich großes Potenzial, noch mehr Menschen in der Region für den SVWW zu begeistern – beispielsweise über das Thema Ticketing. Wir wollen hier noch mehr Präsenz zeigen und den Verein stärker verankern. Unser Cheftrainer Nils Döring hat zuletzt von einem aktiven, attraktiven und aggressiven Fußball gesprochen. Das finde ich stark – und ich würde es für den Verein gerne um ein viertes ‚A‘ ergänzen: anders. Wir wollen kein Imitat anderer Klubs sein. Unsere Stärke liegt darin, dass wir schnell, mutig und mit klarer Strategie agieren können. Wenn wir aktiv gestalten, attraktiv für Talente, Partner und Fans sind, mit Mut neue Wege gehen – also aggressiv im besten Sinne – und gleichzeitig anders, weil wir unsere eigene Identität leben, dann haben wir eine echte Chance, ein Hidden Champion zu werden.“ 

 

Markus Hankammer über … 

 

…die Neubesetzung der Position des Sprechers der Geschäftsführung: „Wir haben uns im Aufsichtsrat zunächst die Frage gestellt, wie wir uns in Zukunft aufstellen wollen – ob wir größere Veränderungen in der Struktur anstoßen oder den bisherigen Weg weitergehen. Letztlich haben wir uns für eine Neubesetzung der Stelle des Sprechers der Geschäftsführung entschieden. In dem mehrmonatigen Prozess mit mehreren Kandidaten haben wir Tobias kennengelernt und freuen uns sehr, ihn als neuen Sprecher der Geschäftsführung vorstellen zu können.” 

 

…die Kriterien beim Auswahlprozess: „Wir wollten den eingeschlagenen Weg kontinuierlich fortsetzen, gleichzeitig aber auch die Chance nutzen, den Verein weiterzuentwickeln. Deshalb haben wir jemanden mit Fachkompetenz gesucht, der Teamgeist vorlebt und neue, innovative Wege gehen will. Besonders wichtig war uns dabei eine klare strategische Ausrichtung, die allen im Verein Orientierung gibt. Tobias überzeugte uns mit seiner Persönlichkeit, seinem pragmatischen Teamverständnis und für sein Alter bereits großen Erfahrung, um die Infrastruktur weiterzuentwickeln – vom Stadion bis zum Nachwuchsleistungszentrum. Zudem wollen wir die Region stärker mobilisieren, mehr Fans ins Stadion bringen und das Spieltagserlebnis weiter verbessern.“ 

 

...die Gespräche mit Tobias Keller: „Die Kontaktaufnahme entstand von Seiten des Vereins. Obwohl wir viele Bewerbungen hatten, wissen wir aus Erfahrung, dass persönliche Empfehlungen wertvoll sind, weil sie einen besseren Einblick in die Persönlichkeit geben. Wir haben uns mit vier Kandidaten intensiv beschäftigt, doch nach dem ersten Telefonat und vor allem dem ersten Gespräch mit Tobias und dem Aufsichtsrat war klar, in welche Richtung wir gehen wollen.“ 

 

...Potenziale beim SVWW: „Die Grundlage im Verein ist solide – es geht also nicht darum, alles neu zu machen, sondern Bestehendes weiterzuentwickeln. Ein zentraler Punkt ist die strategische Ausrichtung: Ziele sollen künftig klarer definiert und besser kommuniziert werden, um Orientierung zu geben und eigenverantwortliches Arbeiten zu stärken. Je klarer das Gesamtbild, desto effektiver kann jeder im Verein mitgestalten. Zweitens soll die Organisation offener für neue, auch unkonventionelle Wege werden. Die Verpflichtung von Tobias steht sinnbildlich für diesen Ansatz: Der Verein verspricht sich von ihm neue Perspektiven, frische Impulse und die Bereitschaft, Strukturen und Prozesse konstruktiv zu hinterfragen. Ziel ist es, die eigenen Stärken gezielt weiterzuentwickeln und damit die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhöhen.” 

Die Pressekonferenz gibt es in voller Länge hier