SVWW narrow defeat to Champions in season finale
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Mit dem VfB Oldenburg empfängt der SV Wehen Wiesbaden am kommenden Montag (17. Oktober, 19 Uhr) nach den Teams aus Bayreuth und Essen einen weiteren Liganeuling in der BRITA-Arena. An oberster Spitze bei den Blauen steht seit April 2021 mit Wolfgang Sidka als Präsident ein Mann, der bereits vor rund drei Jahrzehnten mit dem VfB an einer Sensation schnupperte.
Sidka und der Bundesliga-Traum
Der Jubel an jenem Samstagmittag im Juni dieses Jahres war groß im Oldenburger Marschwegstadion. Zwar unterlagen die Blauen vor heimischem Publikum dem BFC Dynamo mit 1:2, doch aufgrund des 2:0-Hinspielerfolges löste die Mannschaft um VfB-Cheftrainer Dario Fossi das Ticket zur 3. Liga. Für die Niedersachsen ging damit ein langgehegter Traum in Erfüllung, denn seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 1996/1997 suchte man in Oldenburg den Profifußball vergeblich. Dabei stand der Verein nur wenige Jahre zuvor noch beinahe auf dem Sprung in die Beletage des deutschen Fußballs und scheiterte letzten Endes an einem fehlenden Punkt.
Begonnen hatte alles in den 1980er-Jahren mit dem Einstieg von Klaus Baumgart als PR-Manager. Baumgart war zu der Zeit ein Teil des Gesangsduos „Klaus & Klaus“, das Mitte der 80er-Jahre unter anderen mit dem Top-Ten-Hit „An der Nordseeküste“ seinen Durchbruch schaffte. Der gebürtige Oldenburger organisierte den Blauen zunächst einen neuen Hauptsponsor. Und im Februar 1989 gelang dem späteren 2. Vorsitzenden dann auch auf dem Transfermarkt ein echter Coup, denn Baumgart holte Wolfgang Sidka zum VfB. Nach 333 Einsätzen in der Bundesliga für Hertha BSC, Werder Bremen und 1860 München hatte der damalige Libero seine Fußballschuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt. Doch Sidka wollte sich noch einmal beweisen und unterschrieb daraufhin in Oldenburg.
Trotz der Verstärkung von Sidka hatte der VfB in der Saison 1989/90 keinen guten Saisonstart hingelegt und trennte sich daraufhin vom damaligen Cheftrainer Joachim Krug. Als Nachfolger präsentierten die Verantwortlichen der Blauen Sidka, der so zum Spielertrainer wurde. Und mit Sidka als spielendem Übungsleiter lief es anschließend sagenhaft für die Niedersachsen. Von Platz 14 führte der damals 35-Jährige seine Mannschaft bis in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga und schlussendlich sogar zum Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse.
Im Sommer 1990 erhielten die Oldenburger mit Rudi Assauer einen prominenten Neuzugang auf der Position des Managers. Im ersten Zweitligajahr belegten die Blauen unter der Führung von Assauer und Sidka einen Platz im Tabellenmittelfeld. In der Saison 1991/1992 stand der VfB dann unmittelbar vor der Sensation, denn bis zum letzten Spieltag hatten die Niedersachsen die Möglichkeit, in die Bundesliga aufzusteigen. Der Traum sollte jedoch nicht in Erfüllung gehen. Am Ende fehlte dem Team des VfB lediglich ein Punkt und ein Tor. Nach dem verpassten Aufstieg gerieten die Oldenburger in einen Negativstrudel, an dessen Ende im Februar 1993 der inzwischen nur noch als Trainer angestellte Sidka seine Koffer packen musste. Auch der Trainerwechsel konnte den Abstieg aus der 2. Bundesliga in der Saison 1992/93 letzten Endes nicht mehr verhindern. Zwar kehrte der VfB zur Saison 1996/1997 noch einmal zurück, doch nach nur einer Spielzeit stiegen die Blauen wieder ab. Es sollte für lange Zeit das letzte Mal gewesen sein, dass in Oldenburg Profifußball zu sehen war.
Rückkehr in den Profifußball
Im April letzten Jahres kehrte Sidka dann wieder zum VfB Oldenburg zurück. Nicht mehr als Spieler, Spielertrainer oder Trainer, sondern als Präsident. Und wie bereits einige Jahrzehnte zuvor stiegen die Niedersachsen nach Amtsantritt des heute 68-Jährigen nur kurze Zeit später auf. Nach 25 Jahren sind die Blauen damit zurück im Profifußball. Cheftrainer ist inzwischen Dario Fossi, der seit Juli 2020 im Amt ist. Geboren wurde der Italiener Fossi in Offenbach am Main. Bei den Kickers Offenbach schaffte der frühere Innenverteidiger auch den Sprung aus der Jugend in die erste Mannschaft, mit der Fossi in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten den Hessenpokal gewinnen konnte.
Der Saisonauftakt verlief für die Blauen um Cheftrainer Fossi zunächst noch etwas holprig. Nach einem Remis gegen Meppen zum Start unterlag die Mannschaft aus der Weser-Ems-Region dem SV Elversberg, dem Halleschen FC und 1860 München. Doch unbeeindruckt von den ersten Negativerlebnissen konnten sich die Oldenburger am fünften Spieltag mit einem 1:0 gegen SC Verl den ersten Saisonsieg sichern. Zeitgleich war es der Auftakt in eine Ungeschlagen-Serie, die erst nach sechs Partien am letzten Spieltag dann ihr Ende fand. Mit 1:3 mussten sich die Niedersachsen Erzgebirge Aue geschlagen geben. Zuvor feierte die Mannschaft mit Kapitän und Toptorschütze Max Wegner vier Siege und zwei Remis. Trotz der Niederlage gegen Aue belegen die Oldenburger aktuell Platz vier in der Formtabelle. Besser sind nur Dresden, Elversberg und der SVWW.