SVWW narrow defeat to Champions in season finale
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Fragt man Moritz Kuhn nach den Unterschieden zwischen dem SV Sandhausen und dem SV Wehen Wiesbaden, fällt die Antwort wie folgt aus: „Bis auf den Standort gibt es da zunächst sehr wenig.“ Der Rechtsverteidiger weiß, wovon er redet - immerhin absolvierte er zwischen 2014 und 2017 genau 40 Pflichtspiele für den SVS, bevor es ihn aus Nordbaden nach Hessen zog. „Beide Vereine sind sehr familiär geführt und man kann in Ruhe arbeiten“, erklärt Kuhn, der bis heute Kontakt zu einigen seiner Ex-Mitspieler hat.
Sandhausen ist seit dem Zweitligaaufstieg 2012 ununterbrochen Mitglied im Fußball-Unterhaus. Und das als vergleichsweise kleiner Club im Konzert der Traditionsclubs in der 2. Bundesliga – eine weitere Ähnlichkeit zum SVWW. Über die Jahre hat sich gezeigt: Die Sandhäuser wissen schwierige Situationen zu meistern. In der vergangenen Saison fand sich der SVS über weite Teile der Spielzeit auf einem Abstiegsplatz wieder. Erst eine Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Folge sicherte der Elf vom Hardtwald den Klassenerhalt am letzten Spieltag.
Und die aktuelle Saison begann so, wie die alte geendet hatte. Von den ersten fünf Begegnungen verlor der SVS nur eine und stand mit drei Siegen und einem Remis sogar auf Relegationsplatz drei. Von dort an zeigte die Formkurve aber nach unten. Seit dem 6. Spieltag wartet Cheftrainer Uwe Koschinat mit seinem Team auf den nächsten Sieg.
Dass Sandhausen mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten umzugehen weiß, zeigten die Aktivitäten auf dem Transfermarkt in der Sommerpause. Die Badener schlugen ausschließlich bei ablösefreien Spielern zu. Mit Aziz Bouhaddouz wechselte ein am Hardtwald bekanntes Gesicht zurück den Schwarz-Weißen. Der marokkanische Stürmer ist auch beim SVWW kein Unbekannter, lief er doch in der Saison 2011/12 27mal für den SVWW in der 3. Liga auf. Mit ihm stießen Julias Biada (1.FC Kaiserslautern), Philip Türpitz (1.FC Magdeburg), Gerrit Nauber (MSV Duisburg), Torhüter Martin Fraisl (FC Botosani/Rumänien), Mario Engels (Roda Kerkrade/Niederlande), Robin Scheu (Fortuna Köln) und Marlon Frey (PSV Eindhoven II/Niederlande) zum Team.
Schwer wiegen dagegen die Abgänge von den Stürmern Andrew Wooten (Philadelphia/USA) und Fabian Schleusener (1.FC Nürnberg) sowie dem offensiven Mittelfeldmann Philipp Förster (VfB Stuttgart). Das abgewanderte Offensivtrio erzielte in der vergangenen Saison 32 der 45 SVS-Tore – ein Pfund, dass es zu ersetzen galt. Mit Torhüter Marcel Schuhen (Darmstadt 98) verließ zudem der Rückhalt zwischen den Pfosten den Club.
Die Begegnung am Montagabend ist auf der Zweitligabühne eine Premiere. In der 3. Liga trafen beide Vereine dagegen schon sechsmal aufeinander. Mit jeweils zwei Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen ist die Bilanz ausgeglichen. An das letzte Aufeinandertreffen im Februar 2012 hat der SVWW aber keine guten Erinnerungen. Damals gewann Sandhausen mit 4:0 in der BRITA-Arena.
Für Moritz Kuhn ist es die erste Partie gegen seinen Ex-Klub. „Das ist auf jeden Fall etwas Besonderes“, so der 28-Jährige. Kontakt zu seinen Mitspielern von früher gibt es im Vorfeld aber nicht: „Da steht der Fokus auf das Spiel im Vordergrund. Nach dem Spiel werde ich sie aber in den Arm nehmen“, freut sich Kuhn auf das Wiedersehen.