SVWW narrow defeat to Champions in season finale
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„Ich hatte einen Traum und dieser Traum war wundervoll. Europacup – es war ein Auswärtsspiel in Amsterdam“. Diese Zeilen aus dem Fanlied „Traum Europacup“ sind eine Erinnerung an die internationale Vergangenheit, die die SG Dynamo Dresden in seiner Vita vorzuweisen hat und gleichzeitig der Wunsch zur Rückkehr Dynamos ins Konzert der großen im europäischen Fußball. Achtmal waren die Schwarz-Gelben DDR-Meister und holten siebenmal den DDR-Pokal. Damit war die SGD Dauergast im Europapokal. 98 Spiele absolvierte Dresden in seiner Vereinsgeschichte auf europäischer Bühne und bezwang Gegner wie Juventus Turin, Benfica Lissabon, den AS Rom oder Atlético Madrid. Der große Traum der Fans, den sie in „Traum Europacup“ besingen: Die 100 Spiele vollmachen.
Momentan hat der größte Club der ehemaligen DDR – Dynamo hat knapp 23.000 Mitglieder – allerdings andere Sorgen. Seit 2016 ist der Verein wieder in der 2. Bundesliga vertreten. Mit den Rängen 5, 14 und 12 hat sich der Ost-Klub in den letzten Jahren von den Abstiegsplätzen ferngehalten. Cristian Fièl, der 117 Spiele für Dresden im DFB-Pokal, der 2. und 3. Liga absolviert hat, übernahm das Team am letzten Spieltag der Vorsaison. Unter seiner Leitung starteten die Dresdner etwas holprig in die Saison 2019/20, legten nach zwei Auftaktniederlagen aber eine kleine Serie auf den Rasen. Nach fünf ungeschlagenen Spielen mit Siegen gegen Heidenheim und Regensburg rangierte Dresden auf Rang elf.
Auf das Zwischenhoch folgte dann Rückschlag auf Rückschlag. Seit fünf Ligaspielen konnte Dynamo keinen Zähler mehr sammeln. Die Dresdner mussten in den letzten Spielen allerdings gegen Aue, Fürth, Bielefeld und Stuttgart ran, die derzeit auf den Rängen zwei bis fünf rangieren – ein schwieriges Programm. Die Situation ist ähnlich zu der, die der SVWW zu Beginn der Saison durchlief. „Sie halten immer mit ihren Gegnern mit und haben spielerisch gute Ansätze“, warnt SVWW-Übungsleiter Rüdiger Rehm davor, das Team von Trainerkollegen Fièl zu unterschätzen. Durch eigene Fehler, so der SVWW-Übungsleiter, habe sich die SGD immer wieder selbst ins Hintertreffen gebracht und offensiv noch nicht die gewünschte Durchschlagskraft entwickeln können.
Mit Alexander Jeremejeff (BK Häcken/Schweden) und Luka Stor (NK Aluminijj/Slowenien) kamen die zwei Verstärkungen im Sturm erst nach Saisonbeginn und konnte deshalb die Vorbereitung im Sommer nicht mitmachen. Dazu kamen Talent Matthäus Taferner vom österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck, Kevin Broll (Sonnenhof Großaspach) und René Klingenburg (Preußen Münster) aus der 3. Liga und Chris Löwe (Huddersfield Town) aus England. Kevin Ehlers und Max Kulke stießen aus dem eigenen Nachwuchs zu den Profis.
Auf der Zweitligabühne findet die Partie zwischen Dresden und dem SVWW erstmals statt. Das Rudolf-Harbig-Stadion, die Heimspielstätte der Dresdner, kennen die Rot-Schwarzen aber schon aus der 3. Liga. Dort gab es in acht Spielen nur einen einzigen Sieg für den SVWW – es wird also Zeit für den nächsten Dreier. Die aufgeheizte Stimmung, die noch immer an jene Europapokalabende vor 30 Jahren erinnert, wird zusätzlich eine besondere Herausforderung für Rot-Schwarzen darstellen.