Remis-Könige der Liga mit großer Pokalhistorie
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32 Spiele haben die eSportler des SV Wehen Wiesbaden in den vergangenen knapp vier Monaten im Rahmen der Club Championship der Virtual Bundesliga (VBL) absolviert. Mit zehn Siegen sowie acht Remis bei 14 Niederlagen und damit 38 Punkten belegten die Rot-Schwarzen am Ende den zwölften Tabellenplatz der Division Süd-Ost. Damit verpasste der SVWW die Playoffs zum Finale der VBL Club Championship, für die eine Platzierung unter den ersten Acht notwendig gewesen wäre.
„Wir hätten den achten Platz natürlich gerne erreicht, das haben wir vor der Saison auch als klares Ziel ausgegeben. Im eSports entscheiden aber oft Kleinigkeiten, auf die die Spieler wenig Einfluss haben. Mit ein bisschen mehr Glück hätte es auch für die Qualifikation reichen können“, so Sascha Mockenhaupt, Leiter der eSports-Abteilung beim SVWW. „Dennoch haben wir es geschafft, den SV Wehen Wiesbaden gut zu repräsentieren und einen Mehrwert für den gesamten Verein darzustellen. Es gab viele positive Rückmeldungen und nächste Saison greifen wir wieder neu an.“
Vorher wird jedoch zum Abschluss der VBL-Saison noch der Deutsche Einzelmeister im Grand Final ausgespielt. Als Tabellenzwölfter der Club Championship durften die Rot-Schwarzen mit Furkan „FurkyPlayz“ Kayacik und Hasan „Hasoo19“ Eker zwei Spieler für die Playoffs zum Grand Final melden. Zudem konnte sich auch Maxime „Shepay“ Muscheid mit 60 Siegen aus 60 Spielen über den Qualifier als dritter SVWW-Spieler für das im April stattfindende Event qualifizieren.
„Alles in allem fand ich unsere Saisonleistung okay. In den 50/50-Spielen haben ab und zu ein paar Prozente gefehlt, um die Partien dann auch zu gewinnen. Trotzdem war es spielerisch und von der Stimmung her eine gute Saison“, so Furkan Kayacik, eSportler der Rot-Schwarzen. „Wir haben alle das Potential, uns über die Playoffs für das Grand Final zu qualifizieren. Ich persönlich war schon letztes Jahr im Final dabei und verfolge in den nächsten Jahren das Ziel, Deutscher Meister zu werden.“
Bereits in seinen Einzelspielen der in Summe drei Spiele umfassenden Begegnungen der Club Championship wusste Kayacik zu überzeugen. Mit 17 Siegen holte der im Sommer frisch verpflichtete eSportler die drittmeisten Einzelerfolge in der VBL und sorgte mit seinen teils deutlichen Siegen wie einem 10:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern oder einem 9:1 gegen den 1. FC Heidenheim dafür, dass der SVWW die zweitmeisten Tore seiner Division schoss. Zudem schlug der für den SVWW am Controller aktive 24-Jährige am 31. Spieltag den amtierenden Deutschen Einzelmeister Antonio Radelja deutlich mit 3:0.
Während die eSportler der Rot-Schwarzen die meisten Spiele online vor Ort in der heimischen BRITA Arena bestritten, reisten Kayacik, Eker und Muscheid am ersten und vorletzten Spieltag zusammen mit allen anderen Vereinen der Division in die Straßenkicker Base nach Köln, um ihre Farben offline zu vertreten. Unter Beobachtung des zur Auftaktpartie ebenfalls in der Domstadt präsenten und an der Live-Übertragung des offiziellen Twitch-Accounts der VBL als Gast teilnehmenden SVWW-Profis Sascha Mockenhaupt verlor Rot-Schwarz trotz eines Einzelsiegs von Furkan Kayacik knapp gegen die am Ende achtplatzierten Herthaner. Am zweiten Offline-Spieltag folgte dafür ein deutlicher Sieg gegen die zum damaligen Zeitpunkt noch um die Playoffs kämpfende SV Elversberg.
Ein finales Highlight der anderen Art hatte der letzte Spieltag der Club Championship zu bieten, als der ansonsten auf dem echten Rasen als Profi aktive Mockenhaupt an der Seite von Kayacik sein VBL-Debüt im Doppel feierte. Damit ist der 32-jährige Kapitän der Rot-Schwarzen der einzige deutsche Fußballprofi, der zeitgleich auch offiziell als eSportler aktiv ist.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, zu spielen. Tatsächlich wurde ich von vielen Leuten immer wieder gefragt, ob ich noch zum Einsatz komme, da ich als Spieler gemeldet war“, so der im eSports als M_ocki bekannte Mockenhaupt. „Ich habe bis zum Ende gewartet, als es um nichts mehr ging, denn auch wenn ich das Niveau immer noch habe, bin ich nicht in dem täglichen Training unserer eSportler drin. Mit meinem Auftritt bin ich aber absolut zufrieden.“