„Ein ganz besonderes Spiel”
Pros |
Eine Watschn in Würzburg holte sich der SV Wehen Wiesbaden am 6. Spieltag der 3. Liga ab. Trotz einer starken ersten Hälfte musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Rehm am Dallenberg 1:3 (1:1) geschlagen geben. Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich von Simon Brandstetter (45.+3) reichte nicht für einen Punktgewinn, weil die Hausherren mit einem späten Doppelschlag (83./87.) für einen schmerzhaften Wiesbadener Nachmittag sorgten.
Auf Grund von Sperren, Verletzungen und Krankheit – Moritz Kuhn, Marc Wachs, Kofi Kyereh, Max Dittgen fehlten, Manuel Schäffler saß angeschlagen zunächst auf der Bank – musste Rüdiger Rehm die Startelf ordentlich umbauen: Sascha Mockenhaupt verteidigte rechts, dafür rückte Giuliano Modica in die Innenverteidigung, während Alf Mintzel links startete. In die Mittelfeldzentrale kehrte Kapitän Sebastian Mrowca zurück, den linken Flügel besetzte Jules Schwadorf neu, so dass Stephan Andrist nach rechts rückte. Das neue Sturmduo bildeten Simon Brandstetter und Rene Guder.
Letztgenannter hatte gleich zu Beginn die große Chance auf die SVWW-Führung. Nach Steilpass von Brandstetter tauchte der Angreifer frei an der Würzburger Strafraumgrenze auf, ließ aber dann die Zielstrebigkeit vermissen und vergab die gute Gelegenheit (4.).
Diese Chance deutete aber das selbstbewusste Auftreten des SVWW an. Die Rehm-Elf agierte kompakt und konzentriert, schaltete nach Ballgewinnen schnell um. Jules Schwadorfs Direktabnahme aus der Distanz, die einen Meter am Pfosten vorbeistrich (10.), untermauerte den guten SVWW-Start in die Partie.
Auch in der Folge blieb der SVWW die aktivere Mannschaft, kassierte aber aus dem Nichts heraus das 0:1 (20.). Würzburgs Patrick Göbel zirkelte einen 25-Meter-Freistoß unhaltbar in die Maschen – es war der einzige Torschuss der Hausherren im ersten Durchgang.
Doch der SVWW fand nach wenigen Minuten wieder zurück in die Spur. Super Balleroberung und Steilpass von Mrowca, wieder war Guder alleine am Kickers-Strafraum – und setzte den Ball flach neben den Kasten (28.). Auch vier Minuten später – wieder eingesetzt von Mrowca, diesmal per Flugkopfball – drang Guder von links in den Strafraum ein – und scheiterte aus spitzem Winkel am Würzburger Schlussmann Patrick Drewes (32.).
So blieb der SVWW bis in die Nachspielzeit der ersten Hälfte am Drücker und wurde für eine gute Leistung in der ersten Hälfte doch noch belohnt: Sekunden vor dem Pausenpfiff stocherte Brandstetter die Kugel nach einem Mintzel-Freistoß mit anschließendem Gewusel im Kickers-Strafraum zum überfälligen 1:1-Ausgleich über die Linie (45.+3).
Die Hausherren kehrten deutlich aktiver und bissiger aus den Kabinen zurück. Nach einem SVWW-Ballverlust gab es einen Steilpass auf Ademi, der im Wiesbadener Strafraum in höchster Not mit einem starken Tackling von Modica ausgebremst wurde (54.).
Auf der Gegenseite verpasste der SVWW eine gute Gelegenheit, als Schwadorf im Kickers-Strafraum den Ball dem freien Brandstetter in den Rücken spielte (56.). Unsere Elf ließ einen schnellen Konter folgen, an dessen Ende Andrist aus 18 Metern mit viel Risiko knapp drüber schoss (58.).
Jetzt war es ein offener Schlagabtausch, bei dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Modicas Fußspitze verhinderte eine glänzende Kickers-Chance (61.), auf der anderen Seite konnte sich Andrist nach Steilpass von Guder nicht durchsetzen (65.).
In der Folge wurde der Druck der Gastgeber gerade im Mittelfeld immer stärker. Der SVWW bekam kaum noch zweite Bälle und somit so gut wie keine Entlastung mehr. Würzburg drängte auf den zweiten Treffer, ohne klare Torchancen herauszuspielen.
Trotzdem fiel der Treffer. Bei einem Einwurf zeigte sich der SVWW zu passiv, Simon Skarlatidis‘ Flanke landete abgefälscht an der Torl atte, von wo aus der Ball Dominic Baumann vor die Füße fiel – 2:1 (83.) für die Kickers. Einen weiteren Konter schloss Fabio Kaufmann mit dem 3:1-Endstand (87.) ab.
SVWW: Kolke – Mockenhaupt, Modica, Reddemann, Mintzel – Mrowca, Schönfeld (66. Schmidt) – Andrist (82. Shipnoski), Schwadorf – Brandstetter, Guder (75. Schäffler).