„Wird ein absolutes Stressspiel“
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In Osnabrück gibt es vereinseigene „Brückentage“. Nicht etwa, weil es in Niedersachsen besonders viele Feiertage gibt. Der VfL Osnabrück trägt seine Heimspiele seit 1938 an der Bremer Brücke aus, entsprechend heißen die Heimbegegnungen des VfL Brückentage. Die VfL-Anhänger haben eine besondere Bindung zu ihrer Bremer Brücke, wie es auch im Osnabrücker Fanlied zum Ausdruck kommt: „Die Bremer Brücke ist seit Ewigkeit, für alle hier ein Stück Geborgenheit.“
Dass es für die Gastmannschaft aber auch ungemütlich werden kann, ist nach 80 Jahren Vereinsgeschichte hinreichend bekannt. Das bekam auch der SVWW beim letzten Aufeinandertreffen an der Bremer Brücke zu spüren: Im Dezember 2018 behielt der VfL Osnabrück mit 2:1 die Oberhand. Am Freitag spielen die Rot-Schwarzen aber zu Hause – und in der BRITA-Arena gewann der SVWW im Mai sein letztes Heimspiel gegen Osnabrück mit 1:0.
Damals standen sich die beiden Clubs in der 3. Liga gegenüber. In der 2. Bundesliga hat sich die Personallage beim VfL auf einigen Positionen verändert. Kevin Wolze (MSV Duisburg), Moritz Heyer (Hallescher FC), Joost Van Aken (Leihe, Sheffield Wednesday) und Lukas Gugganig (Greuther Fürth) etablierten sich sofort als Leistungsträger. Dazu verpflichtete der VfL im Sommer mit Niklas Schmidt (Leihe, Werder Bremen) ein bekanntes SVWW-Gesicht. Kevin Friesenbichler (Austria Wien), Bryan Henning (FC Wacker), und Nico Granatowski (SV Meppen) vervollständigen die Neuverpflichtungen des Aufsteigers.
Bis auf Tim Danneberg (Karriereende) und Steffen Tigges (Borussia Dortmund II) konnte VfL Trainer Daniel Thioune sein Team beisammen halten und am Schlüssel zum starken Saisonstart arbeiten – der Defensive. Der VfL kassierte bisher erst sechs Gegentore und stellt damit die zweitbeste Abwehr der Liga (nur der HSV ist besser). Mit zehn Punkten aus sieben Spielen steht das Team von der Bremer Brücke auf dem 8. Rang.
Erst ein Tor erzielten die Lila-Weißen bisher in der Fremde, welches aber immerhin zu einem Auswärtssieg in Sandhausen reichte. Die beiden anderen Gastspiele in Nürnberg und Aue verlor Osnabrück jeweils mit 0:1.
Auf Kevin Wolze und Marcos Álvarez muss die SVWW-Defensive besonders aufpassen. Linksverteidiger Wolze ist mit vier Torbeteiligungen (zwei Tore/zwei Vorlagen) der gefährlichste Abwehrspieler der Liga, der für seine Standards berüchtigt ist (acht Freistoßtore in Liga Zwei). Álvarez‘ Torquote lässt sich ebenfalls sehen. In seinen sechs Ligaeinsätzen traf der gebürtige Hesse schon viermal.