SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Wenn der SV Wehen Wiesbaden am kommenden Sonntag (17. März, 13:30 Uhr) beim Hamburger SV gastiert, treffen die Rot-Schwarzen in einem der EM-Stadien für 2024 auf den Sechsten der Ewigen Bundesligatabelle. Dort erwartet den SVWW neben dem zweikampfstärksten Team der Liga auch der aktuelle Top-Torjäger der 2. Bundesliga.
Bisheriger Saisonverlauf
Dauerhaft Spitzengruppe
Mit einem spektakulären 5:3-Auftaktsieg gegen den FC Schalke 04 starteten die Hamburger in die aktuelle Zweitligasaison und etablierten sich mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen auch direkt in der Spitzengruppe. Lediglich nach dem 19. Spieltag rutschte der HSV durch ein 3:4 gegen den Karlsruher SC kurzfristig aus den Top 3 der Tabelle. Ansonsten verloren die Rothosen bis zum letzten Spieltag nur einmal zwei Partien in Folge, dies jedoch ausgerechnet am sechsten und siebten Spieltag gegen die beiden Mitaufsteiger des SVWW. Der 1:2-Niederlage bei der SV Elversberg folgte seinerzeit nur sechs Tage später ein weiteres 1:2 an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück.
Aktuelle Tabellensituation
Nach dem 25. Spieltag liegen die Hanseaten mit 41 Punkten und 47:37 Toren auf dem dritten Tabellenrang, einen Punkt vor den vierplatzierten Düsseldorfern sowie fünf Punkte hinter Holstein Kiel auf Platz zwei. Der SVWW liegt mit nun 31 Punkten bei einem Torverhältnis von 30:31 weiterhin auf Tabellenplatz 13 und hat nach wie vor sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. Dabei weisen die Rot-Schwarzen die zweitstärkste Defensive der Liga auf, während Hamburg zusammen mit Holstein Kiel die drittbeste Offensive stellt.
Formkurve
Seit drei Spielen ist Steffen Baumgart als neuer HSV-Cheftrainer aktiv. Dem 1:0-Heimerfolg über die SV Elversberg bei seinem Debüt folgten zuletzt jedoch eine 1:2-Niederlage gegen den VfL Osnabrück sowie ein 0:2 bei Fortuna Düsseldorf. Sein Vorgänger Tim Walter beendete seine Amtszeit bei den Rothosen zuvor mit einem 2:2 beim F.C. Hansa Rostock, dem eine spektakuläre 3:4-Niederlage gegen Hannover 96 vorangegangen war.
Stärken des Gegners
Pure Offensive
Nahezu 400 Torschüssen, rund 49 Expected Goals sowie 48 kreierte Großchancen: In nahezu jeder offensiven Statistik sind die Hanseaten mindestens in den Top 2 der Liga vertreten. Gleiches gilt für die 41 HSV-Tore aus dem Spiel heraus, die acht Treffer von außerhalb des Strafraums sowie die acht Torerfolge nach Kontern. Hinzu kommt, dass die Rothosen bislang die meisten Flanken der 2. Bundesliga geschlagen und mit 12 Treffern auch die meisten Tore aus diesen Situationen erzielt haben. Zudem stellen auch die neun Kopfballtore den zweitbesten Wert im Bundesliga-Unterhaus dar.
Zweikampfmonster
Gepaart wird die geballte Offensivkraft der Hamburger mit einer immensen Zweikampfstärke. Mit 53,7 Prozent gewonnenen Duellen ist die Baumgart-Elf das zweikampfstärkste Team der Liga, wobei in der Luft sogar starke 58 Prozent der Duelle gewonnen wurden.
Spieler im Blickpunkt
Top-Torjäger der Liga
Bereits in den vergangenen beiden Spielzeiten bewies Robert Glatzel mit 19 bzw. 22 Saisontoren seine Torgefahr und auch in der aktuellen Spielzeit ist der HSV-Stürmer mit 16 Treffern der Top-Torjäger der 2. Bundesliga. Als einziger Akteur der Rothosen hat der mit 1,93 Meter hoch gewachsene Angreifer bislang kein Spiel verpasst und neben seinen Toren auch noch vier Assists zum bisherigen Teamerfolg beigetragen. Vor seinem Wechsel an die Elbe hat der mittlerweile 30-jährige Rechtsfuß zudem bereits zweimal im deutschen Fußball-Oberhaus für den FSV Mainz 05 genetzt.
Scorer aus dem Mittelfeld
Elf Tore und acht Assists hat László Bénes in dieser Zweitliga-Saison bislang verbucht, hinzu kommen zwei Treffer und eine Torvorlage im DFB-Pokal. Beeindruckende Zahlen, zumal der 18-fache slowakische Nationalspieler in nahezu allen Spielen im zentralen Mittelfeld eingesetzt wurde. Diese Position bekleidete der torgefährliche Linksfuß vor seinem Wechsel zum HSV auch bereits in der Bundesliga. Insgesamt 65-mal stand Bénes für Borussia Mönchengladbach und den FC Augsburg im deutschen Fußball-Oberhaus auf dem Platz, wobei er in seiner Zeit bei den Fohlen sogar zweimal in der Champions League sowie viermal in der Europa League eingesetzt wurde.
Historie
Ehemaliger Bundesliga-Dino
Bis zu ihrem Abstieg vor knapp sechs Jahren waren die Hamburger der Bundesliga-Dino, denn als Gründungsmitglied aus dem Jahr 1963 waren sie bis ins Jahr 2018 der einzige Verein, der durchgehend im deutschen Fußball-Oberhaus vertreten war. Unter anderem in zwei spannenden Relegationsduellen – 2014 mit zwei Remis gegen die SpVgg Greuther Fürth sowie ein Jahr später in der Verlängerung gegen den Karlsruher SC – retteten sich die Hanseaten lange Zeit immer wieder vor dem drohenden Abstieg und noch immer befinden sich die Hanseaten auf dem sechsten Platz der Ewigen Bundesligatabelle.
Könige Europas
Im Jahr 1983 spielten sich die Rothosen an die Spitze des europäischen Fußballs, als sie im Finale des Europapokals der Landesmeister, dem Vorgängerwettbewerbs der Champions League, Juventus Turin mit 1:0 besiegten. Den goldenen Treffer für den damals von Ernst Happel trainierten und unter anderem mit Horst Hrubesch und Manfred Kaltz angetretenen HSV erzielte seinerzeit ein gewisser Felix Magath nach bereits neun Minuten. Schon sechs Jahre zuvor in der Saison 1976/77 hatten die Hamburger mit einem 2:0-Finaltriumph über den belgischen RSC Anderlecht den Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Im Halbfinal-Rückspiel hatte der HSV dabei mit einem 3:0-Erfolg vor 55.000 Zuschauern im Volksparkstadion gegen Atletico Madrid den 1:3-Rückstand aus dem Hinspiel gedreht und die Titelhoffnung dadurch überhaupt erst am Leben gehalten.