U19: Remis gegen den Ligaprimus
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Gut gebrüllt, SVWW! Katerstimmung bei den „Löwen“, aber dafür Riesenjubel in Rot-Schwarz: Zum Wies’n-Auftakt in Münchens Landeshauptstadt hat der SV Wehen Wiesbaden mit dem 2:1 (0:1)-Auswärtssieg beim TSV 180 den Gastgebern die gute Laune verdorben und mit dem zweiten Liga-Sieg in Serie den Anschluss in der Tabelle hergestellt.
Angepeitscht von fast 200 mitgereisten SVWW-Fans, verdiente sich die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Rehm vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion den ersten Dreier in der Fremde seit dem 1. Spieltag (2:1 in Aalen) durch eine spielerisch starke, taktische disziplinierte und kämpferisch geschlossene Mannschaftsleistung.
Die „Helden“ in Giesing waren „Joker“ Nicklas Shipnoski mit seinen beiden Toren (56./62.) und Keeper-Krake Markus Kolke, der besonders in der Schlussphase mit reaktionsschnellen Paraden den „Löwen“ den Zahn zog.
Von Beginn an bot der SVWW – mit Ex-„Sechzger“ Manuel Schäffler und Kofi Kyereh in der Startelf – eine konzentrierte und kompakte Leistung und war spielerisch stärker als die Hausherren. Mehr Ballbesitz für die Rehm-Elf war die Folge und das Geschehen spielte sich in der Hauptsache in der „Löwen“-Hälfte ab.
Der SVWW vergaß leider nur, sich selbst für diesen couragierten Auftritt in Giesing zu belohnen: nach Vorarbeit von Alf Mintzel traf Stephan Andrist per Drehschuss aus kurzer Distanz das Lattenkreuz (15.)!
Das hatte auf die bis dato trägen Hausherren einen kleinen Hallo-wach-Effekt. Münchens Alessandro Abruscia versuchte es mit zwei Schüssen aus 16 Metern (16./19.), scheiterte aber beide Male am glänzend aufgelegten Markus Kolke.
Der SVWW blieb unbeeindruckt und antwortete mit der Riesenchance zur Führung: Nach einer starken Kombination tauchte Andrist freistehend vor dem 1860-Tor auf, traf aber den Ball nicht richtig, der so in die Arme von Schlussmann Marco Hiller trudelte (22.).
Wie so oft im Fußball, wurde das Auslassen der Chancen leider böse bestraft. Die „Löwen“ nutzten eine Steinhart-Ecke auf den kurzen Pfosten, die Verteidiger Herbert Paul einköpfen konnte: 0:1 (37.) aus Wiesbadener Sicht, während der „Löwen“-Anhang sich in Wies’n-Stimmung schunkelte.
Doch auch nach dem Seitentausch und trotz des Rückstandes ließen sich die „Rehmlinge“ nicht aus dem Konzept bringen. Mit großer Coolness, spieltechnischer Sicherheit und vielen Balleroberungen schon im Mittelfeld übernahm der SVWW wieder das Kommando.
Und diesmal nutzten die Rot-Schwarzen ihre Möglichkeiten eiskalt: Innerhalb von sechs Minuten netzte der zur zweiten Hälfte eingewechselte Shipnoski ein. Zunächst nach schlecht abgewehrter Standard mit dem rechten Fuß ein Knaller ins lange Eck zum 1:1 (56.), dann – wieder nach einer Mintzel-Hereingabe – drückte unsere Nr. 11 das Spielgerät aus kurzer Distanz und spitzem Winkel in die Maschen: 2:1 für den SVWW (62.)!
Die „Löwen“ reagierten und brachten sofort Sturmtank Sascha Mölders. Der ehemalige Bundesliga-Stürmer sorgte für noch mehr Arbeit beim gut aufgelegten Innenverteidiger-Duo Sascha Mockenhaupt/Niklas Dams, die sich wie alle anderen mit viel Leidenschaft und kühlem Kopf den wütenden Angriffen der „Blauen“ heroisch entgegenstellten.
Während der SVWW spielerisch auch unter Druck zu überzeugen wusste, dabei aber mehrere Kontergelegenheiten nach Ballgewinnen im Mittelfeld – der Ex-Bayer Sebastian Mrowca und Marcel Titsch Rivero bildeten eine starke Doppel-Sechs – ungenutzt ließ, erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl.
Ab der 80. Minute rückte immer mehr Markus Kolke in den Blickpunkt – und unsere Nr. 1 machte ihrem Spitznamen „Krake“ alle Ehre! Mölders feuerte mehrfach (80./82./90.+4), aber die Arme der Krake zuckten blitzschnell und fischten jede Kugel. In letzter Sekunde war dann Sascha Mockenhaupt nach einer Münchner Ecke per Kopf kurz vor der Torlinie zur Stelle – dann ertönte endlich der Abpfiff! „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“, schallte es aus dem SVWW-Fanblock, der ebenso wie die Kämpfer auf dem Rasen eine ausgezeichnete Leistung brachte gegen fast 15.000 „Löwen“-Anhänger.
SVWW: Kolke – Lorch, Mockenhaupt, Dams, Mintzel – Mrowca, Titsch Rivero – Kyereh (90. Brandstetter), Andrist (85. Kuhn) – Schäffler, Guder (46. Shipnoski).
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