U19: Remis gegen den Ligaprimus
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Machtdemonstration unterm Dom! Der SV Wehen Wiesbaden hat mit einer eindrucksvollen Leistung nicht nur seine schwarze Serie beim SC Fortuna Köln zerschmettert, sondern mit dem 7:0 (4:0)-Sieg den Aufwärtstrend fortgesetzt. Es war ein historischer Triumph in doppelter Hinsicht: zum einen hat der SVWW in seiner eigenen Profifußball-Geschichte noch nie so deutlich gewonnen, zum anderen war es der höchste Auswärtssieg in der Drittliga-Historie überhaupt.
Dem Wahnsinn die Krone setzte der amtierende Torschützenkönig der 3. Liga auf: der überragende Manuel Schäffler steuerte einen Viererpack bei (19./44./78./88.) bei, außerdem trafen Moritz Kuhn (5.), Marcel Titsch Rivero (12.) und Niklas Schmidt (68.). Einzige Wermutstropfen: Kuhn und Kapitän Sebastian Mrowca mussten mit Muskelverletzungen verletzt ausgewechselt werden.
Der SVWW musste im Südstadion auf Niklas Dams (Probleme mit der Patellasehne) verzichten, der seit dem 7. Spieltag mit Sascha Mockenhaupt das Innenverteidiger-Duo gebildet hatte. Für ihn startete erstmal seit dem 6. Spieltag Sören Reddemann in der Abwehr. Im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen Zwickau (0:0) kamen neu ins Team Kapitän Sebastian Mrowca (für Jeremias Lorch) und Niklas Schmidt (für Nicklas Shipnoski), während Stephan Andrist nach abgelaufener Rotsperre zunächst auf der Bank Platz nahm.
Gleich mit dem ersten guten Angriff ließ es der SVWW im Kölner Kasten klingeln: Kofi Kyereh legte herrlich in den Lauf des heranstürmenden Außenverteidigers Moritz Kuhn, der die Kugel aus fünf Metern und spitzem Winkel zur 1:0-Führung (5.) versenkte.
Unsere Mannschaft, die ein unglaubliches Tempo und Pressing an den Tag legte, blieb am Drücker und schlug erneut eiskalt zu: nach einer zunächst abgewehrten Ecke landete ein Kuhn-Querschläger bei Manuel Schäffler, dessen butterweiche Hereingabe aus zwölf Metern Marcel Titsch Rivero per Kopf zum 2:0 (12.) vollendete.
Fünf Minuten später hätte der gebürtige Kölner Jules Schwadorf bereits für eine kleine Vorentscheidung sorgen können, doch nach einer flachen Kuhn-Hereingabe verfehlte er aus kurzer Distanz das Gehäuse (17.). Das machte Schäffler nur 180 Sekunden besser, als er eine Schmidt-Ecke aus acht Metern zum 3:0 (19.) in die Maschen köpfte.
Köln – mit dem Ex-Wiesbadener Steven Ruprecht in der Abwehr – brauchte bis zur 26. Minute für den ersten Torschuss, den Maik Kegel aus 20 Metern abfeuerte und Wiesbadens Keeper-Krake Markus Kolke zur Parade zwang.
Beinahe im Gegenzug versemmelte Sascha Mockenhaupt nach einem Wirrwarr im Fortuna-Strafraum den vierten Treffer, jagte den Ball mit links aus wenigen Metern über die Latte (28.). Kurz danach vergab Kofi Kyereh eine noch größere Möglichkeit freistehend aus fünf Metern (29.).
In der Folge blieb der SVWW spielbestimmend, ließ es aber offensiv an Konsequenz und Präzision fehlen. Bitter: der überragende Kuhn musste nach 35 Minuten verletzt runter, für ihn wurde Lorch eingewechselt.
Bis zur Pause wurde unsere Elf nachlässiger und leistete sich einige einfache und unnötige Ballverluste zu viel. Köln witterte etwas Morgenluft, brachte die SVWW-Abwehr aber nicht ernsthaft in Gefahr.
Stattdessen gab es für die Gastgeber noch vor der Pause den vierten Nackenschlag. Schnörkellos schweißte der grandiose Schäffler nach feiner Einzelaktion das Spielgerät aus 18 Metern zum 4:0 (44.) ins Netz. Was für ein Wiesbadener Wahnsinn im ersten Durchgang!
Die zweite Hälfte startete mit einer zweiten personellen Hiobsbotschaft: Mrowca musste nach einem eigenen Tackling verletzt runter (48.), für ihn kam Patrick Schönfeld.
Das Tempo der ersten Hälfte hatte die Partie nicht mehr. Zwar bemühte sich die Fortuna nach Wiederanpfiff etwas mehr, doch gefährlich war weiter nur der SVWW – mit Schäfflers feinem Schuss aus 18 Metern, der knapp am Winkel vorbeizischte (56.).
Die Fortuna besaß nach einer Ecke die Chance auf den Ehrentreffer, doch Ruprechts Kopfballaufsetzer boxte Kolke raus (63.). Besser machte es der SVWW bei einem Konter über Kyereh, dessen Pass Schwadorf herrlich von links in die Mitte legte, wo Schmidt aus kurzer Distanz zum 5:0 (68.) traf.
Und der SVWW war weiter hungrig: Schäffler setzte noch einen Doppelpack (78./88.) drauf und sorgte auf beiden Seiten für Staunen. Was für ein perfekter Tag für den SVWW!
SVWW: Kolke – Kuhn (35. Lorch), Mockenhaupt, Reddemann, Mintzel – Mrowca (48. Schönfeld), Titsch Rivero – Kyereh, Schwadorf (69. Dittgen) – Schäffler, Schmidt.
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