I don´t like Mondays

„I don’t Like Mondays“ (Englisch für: „Ich mag keine Montage“) heißt ein von Bob Geldof geschriebener Rocksong seiner Band „The Boomtown Rats“. Einen extrem bitteren Montagabend erlebte der SV Wehen Wiesbaden bei der 0:2 (0:0)-Heimniederlage gegen den KFC Uerdingen 05. Zum Hinrunden-Abschluss der 3. Liga musste sich der SVWW trotz einer Vielzahl hochkarätiger Möglichkeiten und einem über weite Strecken dominanten Spiel den effektiveren Krefelder geschlagen geben. Wie bereits im Montagspiel gegen Carl Zeiss Jena (2:3) war der SVWW zwar das beherrschende Team doch Uerdingen entführte per Elfmetertor von Maximilian Beister (74.) und den Treffer von Oguzhan Kefkir (90+2) einen glücklichen Dreier aus der BRITA-Arena.

Im Vergleich zur Auswärtsniederlage in Osnabrück (1:2) veränderte Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startelf zu Beginn auf einigen Positionen. Die Viererabwehrkette wurde dabei gleich dreifach umgestellt: so rückte Alf Mintzel von der linken auf die rechte Seite, stattdessen startete Max Dittgen hinten links und Niklas Dams stand neben Sascha Mockenhaupt in die Innenverteidigung. Im Mittelfeld ersetzte Marcel Titsch Rivero den verletzten Patrick Schönfeld und bildete mit Jeremias Lorch eine neue Doppelsechs.
Vom Anstoß weg waren die Rot-Schwarzen die aktivere und spielerisch bessere Mannschaft, die sich mit ihrem schnellen Umschaltspiel nach vielen gewonnenen Zweikämpfen im Mittelfeld Vorteile verschaffte. Allerdings fehlte bei zahlreichen Angriffen zunächst die Präzision und Konzentration beim letzten Pass, so dass klare Torchancen lange Zeit nicht heraussprangen. Zudem standen beide Defensivreihen in der Anfangsphase bombenfest.

Mehr und mehr gerieten die zu diesem Zeitpunkt harmlosen Gäste dann ab der 20.Minute unter Dauerdruck des SVWW. Das lauf- und kampfstarke SVWW-Mittelfeld um Niklas Schmidt presste immer früher und eroberte so die Bälle schon am Mittelkreis. Mit schnellen Kombinationen über die Außen überspielten die „Rehmlinge“ die Gäste-Defensive und erarbeiteten sich am bis zum Schluss dreizehn Ecken. Der starke Sascha Mockenhaupt war dabei kaum in der Verteidigung zu halten und schickte Dittgen mit einem Steilpass auf die Reise. Dessen Hereingabe fand aber statt Manuel Schäffler nur KFC-Keeper René Vollath (30.). Im Anschluss versuchte es der spielstarke Niklas Schmidt nach einer butterweichen Mintzel-Flanke mit einem Fallrückzieher aus zentraler Position (34.). Doch auch hier kam der Ball nicht präzise genug aufs Tor der Krefelder. Schließlich bekam kurz vor der Halbzeit dann Kofi Kyereh überraschend nach einer hohen Kerze den Ball auf den Fuß, der aufmerksame Vollath war wiederum zur Stelle.

Zur zweiten Hälfte wachten die Gäste auf und es entwickelte sich ein echter Schlagabtausch mit Tempogegenstößen auf beiden Seiten. Zunächst legte Kyereh mit dem Kopf aus fünf Metern ab, doch Schäffler und Schwadorf verpassten es, im Gestocher in das leere Gäste-Gehäuse einzuschieben (52.) Im Gegenzug flankte der Ex-Mainzer Maximilian Beister von links scharf in den Strafraum, wo Stefan Aigner nur knapp verpasste (54.). Der SVWW blieb das aktivere Team, fand aber vor dem Tor nicht die richtigen Mittel. Schäffler setzte nach einem hohen Ball in den KFC-Strafraum zum zweiten Fallrückzieher des Tages an und ließ den Ball am langen Pfosten vorbeizischen (67.). Der rot-schwarze Chancenwucher wurde dann von den Krefeldern eiskalt bestraft. Niklas Dams erwischte Beister mit einer Grätsche im Strafraum, den fälligen Elfmeter versenkte der Stürmer selbst zum 0:1 (74.).

Für die Schlussoffensive kamen mit Rene Guder, Simon Brandstetter und Dominik Martinovic drei weitere Stürmer von der Bank, doch auch in der letzten Viertelstunde fand der SVWW nicht das richtige Mittel vor dem Tor des KFC. Im Gegenteil: Bei einem Konter versenkte Oguzhan Kefkir mit einem strammen Schuss aus 14 Metern zum 0:2 (90+2).

SVWW: Kolke - Mintzel (86. Guder), Mockenhaupt, Dams, Dittgen - Lorch, Titsch Rivero, Kyereh, Schwadorf (86. Martinovic) – Schmidt (78. Brandstetter), Schäffler