Ehemaliger SVWW-Dauergegner vom Bieberer Berg
Pros |
Wahnsinn in Wiesbaden! Nach einer rasanten Schlussphase krönte Kofi Kyereh mit seinem Treffer in der Nachspielzeit eine furiose Aufholjagd des SV Wehen Wiesbaden beim 3:3-Unentschieden gegen Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig. Nach einem 1:3-Rückstand bewiesen die Rot-Schwarzen eine überragende Moral und belohnten sich für eine Powerplay-Schlussphase nach Stephan Andrists Anschlusstor zum 2:3 (87.) noch mit dem späten Ausgleich! Anders als noch bei der unglücklichen Niederlage unter der Woche in Rostock (2:3), hatte der SVWW an diesem Tag das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.
Auf die Strapazen von drei Spielen in nur sechs Tagen, reagierte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm vor dem Spiel mit drei Veränderungen in der Startelf. Linksverteidiger Marc Wachs und Stürmer Manuel Schäffler kehrten in die Anfangsaufstellung zurück. Zudem feierte Giuliano Modica sein Ligadebüt in der SVWW-Innenverteidigung.
Von Beginn an entwickelte sich eine temporeiche Partie mit Torszenen auf beiden Seiten. Bereits in der zweiten Minute schlug Jules Schwadorf eine scharfe Flanke auf Schäffler. Sein Kopfball zischte aber am Pfosten vorbei. Doch auch der BTSV aus Niedersachsen versteckte sich nicht, sondern war besonders nach Standards gefährlich. Stürmer Philipp Hofmann verzog nach einem langen Einwurf mit einem Seitfallzieher nur knapp den Kasten von Markus Kolke.
Nach dieser aktiven Anfangsviertelstunde, verlegten sich beide Teams danach auf die Defensivarbeit und ließen kaum Offensivaktionen zu. Nach einem Fehlpass im SVWW-Mittelfeld zündete Braunschweig dann aber den Turbo. Malte Amundsen steckt geschickt auf Hofmann durch und dieser ließ Kolke aus sieben Metern keine Chance (33.).
Das Gegentor war ein Weckruf für den SVWW, der seine Lethargie daraufhin abschüttelte und fortan wieder mehrere Gänge hochschaltete. Leider hatte offenbar noch niemand Zielwasser dabei. Moritz Kuhn (36.) und Jules Schwadorf (42.) scheiterten in der Folge mit ihren Schussversuchen am Braunschweiger Abwehrbollwerk.
Zur zweiten Hälfte brachte Chefcoach Rehm mit Wirbelwind Daniel-Kofi Kyereh neuen Schwung in die Partie. Doch nur kurz nach dem Seitenwechsel kam der nächste Nackenschlag für die „Rehmlinge“. Braunschweigs Onur Bulut verwandelte einen Freistoß von der linken Strafraumseite an Freund und Feind vorbei ins SVWW-Gehäuse (47.).
In der Folge wankte der SVWW, fiel aber nicht. Braunschweigs Bulut hatte nochmals die Gelegenheit aus kurzer Distanz zu erhöhen, scheiterte aber an Kolke (62.). Im Gegenzug traf Schäffler zum Anschlusstreffer. Nach einem langen Schlag konnte Torwart Marcel Engelhardt das Leder nicht kontrollieren und der SVWW-Stürmer schaltete aus sechs Metern am schnellsten und schob ein. (63.)
Die Rot-Schwarzen drängten nun auf den Ausgleich und wurden hinten abermals überrascht. Amundsen schnappte sich einen langen Pass aus der Defensive und bugsierte den Ball zum 1:3 an Kolke und Kuhn vorbei in den Kasten (75.). Nun schien der SVWW endgültig auf der Verliererstraße. Doch wenn etwas dem SVWW trotz aller Widrigkeiten niemals abzusprechen ist, dann sind es ein eiserner Wille, eine riesige Moral und ein großes Herz. Wie bereits gegen Rostock kämpfte sich das Team damit in der Schlussphase zurück in die Partie. Einen tollen Angriff über den eingewechselten Patrick Schönfeld leitete Schäffler mit der Hacke weiter auf Andrist, der im Strafraum trocken versenkte (87.).
Braunschweig war verunsichert und die Rot-Schwarzen stürmten weiter nach vorne. Nachdem Amundsen die gelb-rote Ampelkarte gesehen hatte, rannte sogar Keeper Kolke mit nach vorne in den BTSV-Strafraum. Der anschließende Freistoß wurde zwar geklärt, doch Sören Reddemann schlug nochmal einen langen Ball, den Kofi Kyereh perfekt annahm und vollendete (90+4). Ein später Punktgewinn, der sich anfühlt wie ein Sieg!
SVWW: Kolke – Kuhn, Modica, Reddemann, Wachs – Mrowca, Lorch (46. Kyereh), Andrist, Schwadorf (82. Shipnoski) – Schmidt (58.Schönfeld), Schäffler.