„Wird ein absolutes Stressspiel“
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Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Heimspiel am 8. Spieltag der 2. Bundesliga mit 2:0 (1:0) gewonnen. Vor 3.723 Zuschauern in der BRITA-Arena trafen am Freitagabend Niklas Dams (23.) und Manuel Schäffler (83.) und führten die Rot-Schwarzen zum ersten Saisonsieg.
Cheftrainer Rüdiger Rehm veränderte seine Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Bielefeld auf fünf Positionen. Im Tor bekam Jan-Christoph Bartels seine Chance, zudem rückten Sascha Mockenhaupt, Niklas Dams, Jeremias Lorch und Michel Niemeyer für Benedikt Röcker, Dominik Franke, Sebastian Mrowca und Daniel-Kofi Kyereh in die Anfangsformation.
Kaum war das Spiel angepfiffen, musste der SVWW den ersten Schock verdauen. Jan-Christoph Bartels verletzte sich in der ersten Aktion und konnte nicht weiterspielen. Für ihn kam Lukas Watkowiak in die Partie (1.).
Die Rot-Schwarzen versuchten diesen Schreckmoment schnell abzuschütteln. Schäfflers Schuss aus 25 Metern ging aber am VfL-Gehäuse vorbei (7.). Beide Teams waren in der Anfangsphase bemüht, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. So spielte sich das Geschehen – geprägt von vielen Ballwechseln – hauptsächlich im Mittelfeld ab. Torchancen waren auf beiden Seiten über längere Zeit Mangelware.
In der 22. Spielminute ging es dann das erste Mal schnell in Richtung VfL-Tor. Schäffler spielte den Ball auf den linken Flügel zu Maximilian Dittgen, dessen scharfe Hereingabe zu Ecke geklärt wurde. Den nachfolgenden Eckball von Stefan Aigner verwandelte Dams aus dem Tumult zum 1:0 für die Rot-Schwarzen – und hielt auch der Überprüfung des Videoassistenten stand (23.).
Der SVWW blieb nach der Führung bissig in den Zweikämpfen und versuchte, den Spielaufbau der Lila-Weißen schon früh zu stören, was mit mannschaftlicher Geschlossenheit gut funktionierte. So zum Beispiel in der 33. Spielminute, als Dittgen einen Pass aus der Innenverteidigung des VfL abfing und dann den Turbo nach vorne zündete. Seine Hereingabe nahm Aigner volley ab – konnte den schwer zu nehmenden Ball aber nicht genug drücken und setzte ihn Zentimeter über das Tor.
Der SVWW blieb jetzt am Ball. Schäffler holte knapp 20 Meter vor dem Osnabrücker Tor einen Freistoß heraus, den Moritz Kuhn ans Lattenkreuz zwirbelte – es blieb beim 1:0 (37.).
Es dauerte bis zur 40. Minute, bis der VfL das erstmals gefährlich vor dem Tor von Watkowiak auftauchte. Und dieses Mal hatte der SVWW Alu-Glück. Einen Schmidt-Freistoß köpfte Heider an den Pfosten. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Der SVWW kam griffig aus der Pause. Immer wieder liefen die Jungs von Trainer Rehm den Gegner früh an und provozierten so Ballverluste weit in der gegnerischen Hälfte. Allerdings fehlte oft das letzte Quäntchen, um hochkarätige Chancen herauszuspielen. Der erste Versuch, der auf das Tor von Gästekeeper Kühn kam, war ein Kuhn-Freistoß nach 54 Minuten. Niemeyers Versuch zwei Minuten später strich an Kühns Kasten vorbei.
Osnabrücks erste Chance in der zweiten Hälfte war erneut eine Standardsituation. Schmidts Freistoß auf Heyer konnten Lorch und Watkowiak mit vereinten Kräften eben noch (63.). Der VfL hatte jetzt aber mehr Ballbesitz und tauchte nun häufiger in der SVWW-Hälfte auf, war aber selten wirklich zwingend.
Die Rot-Schwarzen verlagerten sich jetzt immer mehr aufs Kontern und versuchten immer wieder mit Kontern für Entlastung zu sorgen. Lorchs Abschluss aus der zweiten Reihe segelte aber über den VfL-Kasten (73.). Kurz darauf war Lorch nach einer Aigner-Ecke mit dem Kopf zur Stelle, Kühn konnte aber parieren (77.).
In der 83. Minute war es dann soweit. Nach einer Kopfballverlängerung des eingewechselten Kyereh behauptete sich Schäffler stark gegen Taffertshofer und traf eiskalt zum 2:0 für Rot-Schwarz.
Osnabrück war aber noch nicht geschlagen. Einen Freistoß aus aussichtsreicher Position setzte Álvarez aber in die SVWW-Mauer (85.). In der 89. dann fast die endgültige Entscheidung: Daniel-Kofi Kyereh und im Nachschuss Marcel Titsch Rivero scheiterten beide am Pfosten des VfL-Gehäuses - doppeltes Pech für die Rot-Schwarzen.
Doch Glück im Unglück – es blieb beim 2:0 und damit dem hochverdienten ersten Saisonsieg für das Team von Cheftrainer Rüdiger Rehm.
SVWW: Bartels (3. Watkowiak) – Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Medic, Niemeyer – Aigner (82. Chato), Lorch, Titsch Rivero, Dittgen (70. Kyereh) - Schäffler