SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Spätestens seit dem 37. Spieltag der vergangenen Drittligasaison verbindet den SV Wehen Wiesbaden und die SV Elversberg eine besondere Geschichte. Während der SVWW im Saarland trotz des späten Ausgleichs durch Johne Iredale (81.) in Unterzahl den Relegationsrang zu verlieren drohte, feierte die SVE im Heimspiel gegen die Rot-Schwarzen den vorzeitigen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Ende zog das Team von SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski in Sachen Aufstieg doch noch nach und so kommt es am kommenden Sonntag (3. März, 13:30 Uhr) in der URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde nun eine Liga höher zum Rückrundenduell der beiden Aufsteiger.
Bisheriger Saisonverlauf
Konstanter Aufsteiger
Im Tabellenkeller fand sich Elversberg nur zu Beginn der Saison kurzfristig wieder. Seit dem siebten Spieltag war die Mannschaft von SVE-Trainer Horst Steffen im Tableau nie schlechter als Platz zwölf positioniert. Insbesondere die Phase zwischen dem 5. und 14. Spieltag mit sieben Siegen und zwei Remis bei nur einer Niederlage spülte die Saarländer zwischenzeitlich bis auf den sechsten Rang des Bundesliga-Unterhauses vor.
Momentane Tabellensituation
Aktuell weisen die Saarländer mit neun Siegen und neun Niederlagen eine ausgeglichene Saisonbilanz auf. Zusammen mit fünf Punkteteilungen ergeben sich daraus 32 Punkte, die nach 23 Spieltagen einen zehnten Platz und bereits zehn Punkte Vorsprung vor der Abstiegszone bedeuten. Der SVWW liegt unterdessen mit 27 Punkten auf Rang 13.
Formkurve
Acht Punkte holte die SVE aus den letzten sechs Partien. Neben zwei knappen Niederlagen bei Hansa Rostock und dem Hamburger SV und einer Punkteteilung bei Fortuna Düsseldorf waren insbesondere die Heimspiele zuletzt von Erfolg gekrönt. Dem 1:1 zum Rückrundenstart gegen die aktuell fünftplatzierten Hannoveraner folgte ein 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern sowie ein 3:1 über den VfL Osnabrück.
Stärken des Gegners
Vielseitige Offensive
Sieben Tore nach Umschaltmomenten, acht Treffer nach gegnerischem Ballverlust und weitere acht Torerfolge von außerhalb des Strafraums. In jeder dieser Rubriken liegt die Steffen-Elf im ligainternen Ranking mindestens auf Rang zwei. Doch nicht nur mit ihrer Offensive wissen die Elversberger zu punkten. Gerade einmal 20 zugelassene Großchancen sind ebenfalls der zweitbeste Wert im Vergleich der Zweitliga-Teams.
Lauf- und Zweikampfstärke
Mehr als 17.000 intensive Läufe, rund 5.300 Sprints und 4.837 bestrittene Bodenzweikämpfe. Die Zahlen zur Saison des saarländischen Aufsteigers wirken nicht nur beachtlich, sondern sind auch im ligaweiten Wettbewerb die jeweils zweitstärksten Werte. Zudem ist die SVE als einziger Verein der 2. Bundesliga mit gleich drei Akteuren in den Top 10 der Spieler mit den meisten intensiven Läufe vertreten.
Spieler im Blickpunkt
Torgefährlicher Kapitän
Mit sechs Treffern und vier Assists ist Luca Schnellbacher sowohl der Top-Torjäger als auch einer der Top-Vorlagengeber seines Teams. Bereits in der letzten Saison steuerte der seit dem neunten Spieltag als Kapitän auflaufende 29-Jährige in der 3. Liga starke 14 Tore und acht Assists zum Aufstieg bei. Einst schnürte der Stürmer auch für den SVWW die Fußballschuhe. Von 2014 bis 2017 bestritt Schnellbacher 129 Partien für die rot-schwarzen Profis und erzielte dabei 26 Tore sowie 17 Vorlagen.
Laufstarker Tempospieler
Jannik Rochelt ist mit 35,2 km/h Höchstgeschwindigkeit nicht nur der schnellste Elversberger, sondern mit 664 absolvierten Tempoläufen auch der zweitsprintfreudigste Akteur der 2. Bundesliga. Gepaart wird dies mit der sechsthöchsten Laufdistanz im Bundesliga-Unterhaus sowie vier Toren und vier Assist, durch die der beidfüßige Linksaußen nach Schnellbacher der torgefährlichste SVE-Spieler ist.
Historie
Von der Regionalliga in die 2. Bundesliga
Den Sommer 2023 wird die SVE so schnell wahrscheinlich nicht vergessen, gelang ihnen doch historisches. Nach RB Leipzig, den Würzburger Kickers und dem SSV Jahn Regensburg trug sich die Mannschaft von Steffen erst als viertes Team, dem der direkte Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga gelang, in die Geschichtsbücher ein. Mit 80 Punkten und einem Torverhältnis von 79:29 sicherten sich die Saarländer 2021/22 die Meisterschaft mit dem verbundenen Aufstieg in der Regionalliga Südwest. Ein Jahr später folgte mit 74 Punkten bei 80:40 Toren der Titel in Deutschlands dritthöchster Spielklasse. Damit sind die Saarländer in der illustren Runde der vier Serienaufsteiger die einzige Mannschaft, die dabei gleich zweimal die Meisterschale in die Höhe strecken konnte.
Dienstältester Cheftrainer der Liga
An den 29.10.2018 wird sich Horst Steffen vermutlich noch gut erinnern, denn an jenem Montag im Oktober trat der zuvor beim Chemnitzer FC an der Seitenlinie stehende Coach seine neue Stelle als Cheftrainer der SVE an. Nach fast 5½ Jahren hat sich an dieser Konstellation nichts verändert und so ist Steffen aktuell der dienstälteste Cheftrainer der 2. Bundesliga. Grund zum Feiern hat der einst bei KFC Uerdingen 05, Borussia Mönchengladbach und dem MSV Duisburg als Spieler aktive Coach am Sonntag sowieso, da er seinen dann 55. Geburtstag feiert. Ein Geschenk in Form von drei Punkten werden ihm die Rot-Schwarzen dennoch nicht freiwillig übergeben.