U19: SVWW unterliegt in Köln dem Effzeh
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„Dritter empfängt den Ersten“ heißt es mit Blick auf die Ewige Tabelle der 3. Liga, wenn der SV Wehen Wiesbaden am Samstag (23. November) bei der SpVgg Unterhaching gastiert. Vor den Toren Münchens wartet auf den SVWW unter anderem der jüngste bislang in der 3. Liga eingesetzte Spieler sowie ein amtierender U17-Weltmeister.
Seit der Gründung der 3. Liga zur Saison 2008/09 war Unterhaching in 13 der 17 Spielzeiten im Wettbewerb vertreten. Lediglich 2015 sowie 2021 erfolgte der Abstieg in die Regionalliga Bayern, aus der die Spielvereinigung jedoch nach jeweils zwei Jahren in die Drittklassigkeit zurückkehrte. In der Ewigen Tabelle der 3. Liga rangieren die Rot-Blauen auf dem dritten Rang hinter dem SVWW und dem VfL Osnabrück.
In die neue Saison starteten die Unterhachinger mit zwei Siegen aus vier Partien. Seitdem blieb die Truppe von Cheftrainer Marc Unterberger jedoch in zehn Ligaspiele sieglos (sechs Remis, vier Niederlagen). Dafür folgte zuletzt in der Länderspielpause wieder ein Erfolgserlebnis, als im Viertelfinale des Landespokals Bayern Ligakonkurrent 1860 München mit 3:1 besiegt wurde.
Schließt man die Zweitvertretungen aus, handelt es sich bei der Unterberger-Truppe um den jüngsten Kader der 3. Liga. Zudem steht mit dem 16-jährigen Gibson Adu der jüngste in dieser Saison eingesetzte Spieler vor den Toren Münchens unter Vertrag. Bereits in der letzten Saison feierte der Mittelstürmer am 26. Spieltag im Alter von 16 Jahren und drei Tagen sein Profidebüt und wurde damit der jüngste bislang in der Liga eingesetzte Spieler. Keine zwei Monate später gelang ihm außerdem gegen den VfB Lübeck sein Premierentreffer in Liga drei.
Ein weiterer Shootingstar steht bei der Spielvereinigung zwischen den Pfosten. Mit gerade einmal 18 Jahren wurde Konstantin Heide zur neuen Nummer eins befördert und stand die ersten zwölf Partien im Unterhachinger Kasten. Einen Namen macht er sich deutschlandweit einige Monate zuvor bei der im Winter 2023 ausgetragenen U17-Weltmeisterschaft. Im Halbfinale gegen Argentinien sowie im Endspiel gegen Frankreich hütete er das deutsche Tor und trug mit jeweils zwei gehaltenen Strafstößen im Elfmeterschießen maßgeblich zum Weltmeister-Titel bei.
Mit drei Toren und zwei Vorlagen ist Simon Skarlatidis Top-Scorer der Rot-Blauen. In seiner gesamten Laufbahn bringt es der Rechtsaußen bislang auf 29 Tore und 31 Vorlagen, die er in der 3. Liga für gleich fünf verschiedene Vereine erzielt hat. Das Besondere daran: Bei allen Vereinen konnte der mittlerweile 33-Jährige einen Titel feiern. Mit der Sonnenhof Großaspach und der SpVgg Unterhaching wurde er Meister in der Regionalliga. In Aue, Würzburg und Kaiserslautern holte er den Landespokal.
13 Jahre lang coachte Marc Unterberger verschiedene Jugendmannschaften der Hachinger, darunter zuletzt vier Jahre die U17 sowie ein Jahr die U19. Zu Beginn der Saison 23/24 folgte schließlich die Beförderung zum Cheftrainer der Profis, die er seitdem in 58 Spielen betreut und in der letzten Spielzeit als Aufsteiger zu einem starken neunten Platz gecoacht hat.
Letztmals kreuzten sich die Wege des SVWW und der rot-blauen Spielvereinigung in der Saison 2020/21. Am 32. Spieltag dauerte es seinerzeit nur drei Minuten, bis Dennis Kempe per “doppeltem Kopfball” den bereits entscheidenden 1:0-Siegtreffer markierte. Eine Ecke von Moritz Kuhn setzte der Torschütze dabei zunächst noch an die Latte. Von dort sprang die Kugel jedoch kurioserweise zurück auf seinen Schädel und anschließend auf zweitem Wege in die Maschen.
Um die Jahrtausendwende verbrachten die Hachinger von 1999 bis 2001 zwei Spielzeiten in der Bundesliga und griffen dabei gleich doppelt in den Meisterschaftskampf ein. In der Spielzeit 99/00 unterlag der damalige Tabellenführer aus Leverkusen unter anderem durch ein Eigentor von Michael Ballack mit 0:2 bei der Spielvereinigung und verspielte damit noch die drei Punkte Vorsprung auf den zeitgleich 3:1 gegen Werder Bremen siegenden FC Bayern München.
Nur ein Jahr später nahm Unterhaching erneut eine entscheidende Rolle im Meisterschaftskampf ein. Am letzten Spieltag verloren sie beim FC Schalke 04, die sich durch den 0:1-Rückstand der Bayern im Parallelspiel gegen den Hamburger SV kurzfristig als Deutscher Meister wähnten. Bekanntlich glichen die Münchner in der vierten Minute der Nachspielzeit doch noch aus und die Hachinger erlebten hautnah, wie der Schalker Titeltraum platzte.