U19 startet in die Hauptrunde der DFB-Nachwuchsliga
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Spätestens seit dem dramatischen und am Ende doch noch für beide Mannschaften positiv ausgegangenen Aufstiegsrennen der vergangenen Drittliga-Saison verbindet den SV Wehen Wiesbaden mit dem VfL Osnabrück eine ganz besondere Geschichte. Wenn am kommenden Sonntag (31. März, 13:30 Uhr) beide Teams aufeinandertreffen, ist es jedoch mehr als nur ein Duell altbekannter Weggefährten, denn dann können die Zuschauer in der BRITA-Arena auch die aktuellen Standard-Könige der Liga sowie einen zweifachen Deutschen Meister und Champions-League-Sieger sehen.
Bisheriger Saisonverlauf
Schon lange im Tabellenkeller
Mit nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen rutschte Osnabrück früh ans Tabellenende der 2. Bundesliga. Erst am siebten Spieltag gelang mit einem 2:1 gegen den Hamburger SV der Premierenerfolg in der aktuellen Spielzeit, wobei sich der Aufsteiger im Anschluss mit zwei Remis gegen den 1. FC Kaiserslautern und in Düsseldorf sogar wieder auf Platz 17 vorschob. Am 13. Spieltag folgte dann jedoch durch eine späte und umso bitterere 2:3-Niederlage im Niedersachsenduell bei Eintracht Braunschweig der erneute Fall auf den letzten Tabellenplatz. In der achten Minute der Nachspielzeit erzielte dabei Innenverteidiger Ermin Bičakčić den siegbringenden Führungstreffer, der zunächst aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt und dann in der 13. Minute der Nachspielzeit nach VAR-Einsatz doch gegeben wurde.
Aktuelle Tabellensituation
Mit 18 Punkten und 24:53 Toren ist Osnabrück auch nach dem 26. Spieltag das Tabellenschlusslicht. Aktuell liegt das Team von VfL-Cheftrainer Uwe Koschinat zehn Punkte hinter dem vorerst rettenden Relegationsplatz zurück. Der SVWW hat unterdessen mit 31 Zählern auf Rang 13 liegend drei Punkte Vorsprung auf eben jenen 16. Tabellenplatz.
Formkurve
Sechs Punkte sicherten sich die Osnabrücker aus den vergangenen fünf Spielen. Nach der 1:3-Niederlage in Elversberg holten die Lila-Weißen an den beiden darauffolgenden Wochenenden mit einem 1:0 gegen Hannover 96 und einem 2:1-Erfolg beim Hamburger SV nicht nur ihre Saisonsiege zwei und drei, sondern auch erstmals zwei Dreier hintereinander. Anschließend folgten jedoch mit dem 2:3 in Kaiserslautern sowie dem 0:4 gegen Düsseldorf wieder zwei Niederlagen.
Stärken des Gegners
Könige der Standardsituation
45,8 Prozent seiner Tore erzielt der VfL nach dem ruhenden Ball. Damit ist die Koschinat-Truppe das Team mit den prozentual meisten Standardtoren der Liga. Darunter fallen neben vier von vier verwandelten Elfmetern auch sechs Torerfolge nach Eckbällen, womit sich die Niedersachsen im ligaweiten Ranking auf Rang zwei befinden.
Keine Scheu vor Zweikämpfen
Kampflos haben sich die Osnabrücker in dieser Spielzeit sicherlich noch nie geschlagen gegeben, denn mit insgesamt 5.338 bestrittenen Zweikämpfen führten die Lila-Weißen die bislang viertmeisten Duelle im deutschen Fußball-Unterhausen und auch ihre Zweikampfquote ist dabei mit 50,6 Prozent der ligaweit viertstärkste Wert. Zudem konnten die VfL-Spieler unter allen Mannschaften am häufigsten nur durch ein unfaires Einsteigen gestoppt werden. Durchschnittlich mehr als 13-mal pro Partie wurde der kommende SVWW-Gegner in den bisherigen Partien gefoult.
Spieler im Blickpunkt
Fleißiger Angreifer
Mit neun Saisontreffern ist Erik Engelhardt der mit Abstand torgefährlichste Mann des Koschinat-Teams. Umso beeindruckender, da der mittlerweile 25-jährige Mittelstürmer nach 45 Drittliga-Partien sowie 100 Einsätzen in der Regionalliga seine erste Saison in der 2. Bundesliga spielt. Bislang stand der gebürtige Bayer als einziger VfL-Akteur in jedem Spiel auf dem Platz und hat dabei nicht nur die zweitmeisten Einsatzminuten gesammelt, sondern auch die meisten Kilometer abgespult. Bereits im Vorjahr hatte der einmal für die deutsche U19-Nationalmannschaft aufgelaufene Angreifer großen Anteil am Aufstieg der Niedersachsen. Obwohl er in den ersten zwölf Spielen kaum zum Einsatz kam und keinen Scorer erzielte, verbuchte er am Ende der Spielzeit elf Tore und acht Assists.
International erfahrener Dirigent
Jeweils mehr als 20 Einsätze hat der aktuell vom FC Venedig ausgeliehene Michaël Cuisance im deutschen, französischen und italienischen Fußball-Oberhaus gesammelt. In dieser Spielzeit kommen bislang 19 Einsätze in der 2. Bundesliga hinzu. Drei Tore hat der mit dem FC Bayern zweimal die Deutsche Meisterschaft sowie 2020 die Champions League gewinnende zentrale Mittelfeldspieler bereits bejubelt, darunter den wichtigen 2:1-Siegtreffer vor drei Wochen beim Hamburger SV in der 89. Spielminute. Doch auch ansonsten zeigt sich der 58-fache französische U-Nationalspieler stets aktiv. Mit 38 Torschüssen und 30 Torvorlagen ist er nach Torjäger Engelhardt an den meisten Osnabrücker Offensivaktionen beteiligt.
Historie
Aufstiegswunder in der Nachspielzeit
Der letzte Spieltag der Drittliga-Saison 22/23 versprach Drama pur, denn mit dem minimalen Vorsprung von nur einem Tor ging der VfL Osnabrück in den entscheidenden Spieltag um den direkten Aufstieg. Der SVWW als direkter Verfolger der Niedersachsen gewann bekanntlich mit 1:0 gegen den Halleschen FC, wodurch die Truppe des damaligen VfL-Cheftrainers Tobias Schweinsteiger ihr Duell gegen die Reserve Borussia Dortmunds zwingend gewinnen musste. Als in der BRITA-Arena abgepfiffen wurde, lagen die Lila-Weißen jedoch 0:1 zurück und die Aufstiegsträume schienen geplatzt zu sein, ehe Ba-Muaka Simakala und Jannes Wulff in der vierten und sechsten Minute der Nachspielzeit das schier Unmögliche doch noch möglich machten. Da auch die Rot-Schwarzen wenige Tage später in der Relegation gegen Arminia Bielefeld ihr Zweitliga-Ticket lösten, kommt es in dieser Saison zum bereits 30. Duell der beiden Dauerkontrahenten.