„Wird ein absolutes Stressspiel“
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Der SV Wehen Wiesbaden hat am Freitagabend, 08. November, gegen die SG Dynamo Dresden die erste Niederlage nach fünf Spielen hinnehmen müssen. In einer hitzigen Partie erzielte Alexander Jeremejeff vor 25.444 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden den entscheidenden Treffer zum 1:0 für die Hausherren (41.).
Im Vergleich zum 1:1-Remis am vergangenen Sonntag gegen den Hamburger SV musste SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm auf zwei Positionen tauschen. Tobias Schwede und Marcel Titsch Rivero rückten für den gesperrten Stefan Aigner und den kurzfristig erkrankten Sebastian Mrowca in die Startformation.
Mit den eigenen lautstarken Fans im Rücken kam Dynamo Dresden besser in die Partie. In den ersten 15 Minuten hatten die Sachsen mehr Ballbesitz und auch die gefährlicheren Torannäherungen, ohne allerdings die entscheidende Durchschlagskraft zu entwickeln. Der SVWW zog sich in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Ballgewinne und schnelles Umschalten. Allerdings agierten die Rot-Schwarzen im Offensivspiel oft einen Tick zu unpräzise, sodass sie die Balleroberungen nicht in etwas Zählbares ummünzen konnten.
So musste eine Standardsituation zur ersten guten SVWW-Möglichkeit herhalten. Moritz Kuhns gut getretener Freistoß von der rechten Seite rutschte Niklas Dams aber über den Scheitel (25.). Jetzt war der SVWW besser im Spiel und nutzte den nächsten Konter sogar zum ersten Treffer der Partie. Manuel Schäffler, mustergültig von links bedient, setzte sich gegen die SGD-Defensive durch und vollstreckte. Einziges Problem: Der Treffer zählte nicht, da der Ball beim vorausgegangenen Dresdner Angriff im Aus gewesen war – eine kuriose Szene, doch so blieb es beim 0:0 nach Videobeweis (27.).
Die Schwarz-Gelben, froh nicht in Rückstand geraten zu sein, tankten durch diese Schiedsrichterentscheidung frischen Mut und suchte sein Heil in der Offensive. Patrick Eberts Schuss aus 20 Metern konnte Sascha Mockenhaupt aber eben noch zur Ecke klären (39.).
Der SVWW hatte nach der Annullierung des Treffer Probleme, ins Spiel zurückzufinden. Das nutzte Dynamo in der 41. Minute eiskalt. Moussa Koné setzte sich auf der rechten Seite durch und fand wenige Meter vor dem Tor Alexander Jeremejeff, der zum 1:0 für die Hausherren einschob – doppelt bitter für Rot-Schwarz.
SVWW-Keeper Watkowiak musste kurz vor der Pause zu allem Überfluss noch auf dem Feld behandelt werden, nachdem ein Feuerwerkskörper nur wenige Meter von ihm entfernt explodiert war. Glücklicherweise konnte „Watti“ auch nach dem Seitenwechsel weiterspielen.
Auch in der zweiten Hälfte erwischte die SGD den besseren Start. Jeremejeff hatte schon nach kurz nach Wiederanpfiff die Chance zum 2:0, doch Watkowiak konnte im Nachfassen klären (47.). Der SVWW hatte jetzt Glück, dass Dynamo beste Chancen ausließ. Koné, nach Hackenpass von Ebert frei vor Watkowiak, hatte alle Möglichkeiten, den zweiten Treffer für sein Team zu erzielen, scheiterte aber ebenfalls am SVWW-Schlussmann (53.).
Die Rot-Schwarzen versuchten in den Folgeminuten wieder Struktur ins eigene Spiel zu bringen. Durch Ungenauigkeiten im Passspiel machte es sich die Rehm-Elf aber immer wieder selbst schwer. Dynamo tauchte nun immer wieder gefährlich im SVWW-Strafraum auf. Nach einem Freistoß wollte Ballas den freistehenden Koné bedienen, doch dieser kam unterlief den Ball knapp (68.).
Beide Teams schenkten sich auch in der Schlussphase nichts. Zweikämpfe und viele Kopfballduelle dominierten jetzt das Spiel, was Dynamo in die Karten spielte. Der SVWW musste jetzt mehr und mehr aufmachen, und so bekam die SGD eine weitere Chance, den Sack zuzumachen. Erst Koné, der sich bei seinem vermeintlichen Treffer zum 2:0 im Abseits befand und auch Ebert – freistehend vor Watkowiak – verpassten die Entscheidung (89. und 90.).
So hätte Törles Knöll auf der Gegenseite erneut zum Helden des Spiels aufsteigen können, doch auch dem Eingewechselten fehlte das letzte Quäntchen Präzision (90+4.). So blieb es beim 0:1.
SVWW: Watkowiak – Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Medic (74. Franke), Niemeyer (71. Knöll) – Schwede (63. Kyereh), Titsch Rivero, Lorch, Dittgen – Schäffler