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Lankford sichert verdienten Auswärtsdreier

1. FC Kaiserslautern vs. SVWW 0:1

| Profis

Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Auswärtsspiel am 22. Spieltag in der 3. Liga beim 1. FC Kaiserslautern verdient gewonnen. In einem Spiel auf schwierigem Geläuf erzielte Kevin Lankford bei seinem Debüt nach 69 Minuten den 1:0-Siegtreffer.

Nach dem Remis gegen Viktoria Köln änderte SVWW-Coach Rüdiger Rehm seine Startelf auf einer Position. Maurice Malone, der verspätet zur Teamsitzung erschienen war, fehlte im Aufgebot der Rot-Schwarzen. Für ihn rückte Paterson Chato in die Anfangsformation.

Trotz des Fehlens des Top-Torjägers Malone begannen die Rot-Schwarzen direkt mit viel Offensivdrang. Jakov Medic stürmte als kopfballstarke zweite Spitze neben Phillip Tietz und warf sich wuchtig in jedes Luftduell. Schon nach zwei Minuten landete eine Medic-Verlängerung bei seinem Sturmpartner, der jedoch an Avdo Spahic im FCK-Tor scheiterte.

Kaiserslautern suchte ebenfalls zügig den Weg in die Offensive, doch die Räume, die die rot-schwarze Defensive den Hausherren bot, waren sehr eng. Zwingende Aktionen blieben auf Kaiserslauterer Seite zunächst aus. Auf der Gegenseite behielt Tietz nach Ballgewinn die Übersicht und bediente Lucas Brumme per starkem Steckpass. Brumme, der beim Abschluss noch stark behindert wurde, fand in Spahic ebenfalls seinen Meister (8.).

Die Qualität der Roten Teufel blitzte erstmals nach zehn Minuten auf. Anas Ouahim, unter der Woche vom SV Sandhausen ausgeliehen, iniziierte einen Lauterer Konter an der Mittellinie selbst, bekam den Ball von Marlon Ritter erneut im Sechzehner, doch Marvin Ajani hatte aufgepasst und klärte kurz vor dem Tor.

In einer munteren Anfangsphase boten sich nun beiden Teams immer wieder gute Möglichkeiten. Tietz, der große Spielfreude an Tag legte, bediente Medic per Hacke, der Vollspannschuss des Kroaten segelte allerdings über die Querlatte (12.). Neun Minuten später klärte Kevin Kraus erneut vorm einschussbereiten Medic. Die Vorlage kam – natürlich – wieder von Tietz.

Der SVWW hatte deutlich mehr vom Spiel und kontrollierte zeitweise den Ball und auch den Gegner. Kaiserslautern hatte dem geduldigen Spielaufbau und der resoluten Zweikampfführung der Gäste nur wenig entgegenzusetzen. Was allerdings fehlte, war das erste Tor. Kaiserslautern kämpfte sich durch Körpereinsatz zurück ins Spiel und bekam die Gäste-Offensive mehr und mehr unter Kontrolle. Trotzdem spielte sich das Geschehen hauptsächlich in der Hälfte der Hausherren ab, weshalb der SVWW dem Führungstreffer näher blieb.

Medic fasste sich nach einer starken halben Stunde gegen kämpfende Pfälzer ein Herz, wieder lenkte Spahic den Schuss aus 16 Metern über sein Gehäuse (32.). Prokop traf den Ball zwei Minuten später auf schwierigem Geläuf nicht richtig – drüber (34.). Die beste Chance der Partie hatte allerdings ein Abwehrspieler. Florian Carstens tankte sich nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte durchs komplette Mittelfeld, spielte einen starken Doppelpass mit Tietz und kam aus fünf Metern zum Abschluss. Wieder konnte sich der FCK bei seinem Keeper bedanken, der mit einem starken Reflex weiter die Null hielt (37.).

Die zweite Hälfte begann so, wie die erste geendet hatte. Der SVWW begann druckvoll und stellte die FCK-Abwehr weiter vor Probleme. Tietz und Medic stifteten unentwegt Unruhe und auch Brumme und Prokop sorgten weiter für Torgefahr. An Avdo Spahic war aber weiter kein Vorbeikommen. Prokop testete den Schlussmann der Hausherren mit einem Schlenzer aus 18 Metern – kein Problem für den Torhüter (50.). Auch einen Kopfball von Dennis Kempes nach Ajani-Ecke blieb an Spahic hängen (59.).

Von den Roten Teufeln war im Vorwärtsgang nichts zu sehen. SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt hielt gemeinsam mit seinen Abwehrkollegen dicht und ließ keinen Torschuss der Pfälzer zu. Für die Offensive brachte Rehm mit Kevin Lankford frische Kräfte. Der Neuzugang kam 25 Minuten vor dem Ende für Lucas Brumme ins Spiel. Und Lankford feierte direkt einen Traumeinstand: Keine vier Minuten war der neue Mann auf dem Feld, das bekam er den Ball – nach einem überragenden Solo von Tietz, der gleich zwei Lauterer im Strafraum aussteigen ließ – in zentraler Position serviert und schob zum hochverdienten Führungstreffer ein (69.).

Plötzlich meldete sich der FCK mit der ersten Offensivaktion zurück. Tim Rieder versuchte es einfach mal per Gewaltschuss aus 20 Metern, doch Tim Boss lenkte den Ball gerade noch übers Tor (71.). Trotzdem ging noch einmal ein Ruck durch die Pfälzer Mannschaft. Mehr Aggressivität und eine andere Körpersprache zeigten, dass die Hausherren das Spiel noch nicht aufgegeben hatten.

Der SVWW blieb aber ebenfalls griffig und spielte weiter auf den zweiten Treffer. Lankford fand Medic per Flanke, der starke Kopfball des Kroaten klatschte allerdings von der Unterkante der Latte vor die Torlinie (77.). Nur wenig später traf Medic per Kopfball dann zwar ins Netz, Schiedsrichter Florian Exner entschied im Luftduell allerdings auf Stürmerfoul – weiter 1:0 (80.).

Auf der Gegenseite warfen sich die Rot-Schwarzen aufopferungsvoll in jeden Abschluss der Hausherren, die es in der Schlussphase natürlich mit der Brechstange versuchten. Doch sowohl die Abwehrreihe als auch die beiden Sechser der Gäste räumten einen Angriffsversuch nach dem anderen ab. Den Schlusspunkt setzte erneut Medic, der den herausgeeilten Spahic mit einem Fernschuss aus knapp 30 Metern überwinden wollte. Der landete allerdings knapp neben dem Tor (90.). So blieb es beim verdienten Auswärtssieg des SVWW.

SVWW: Boss – Ajani (85. Kuhn), Mockenhaupt, Carstens, Kempe – Prokop (76. Hollerbach), Chato, Lais, Brumme (66. Lankford) – Medic, Tietz (85. Guthörl)

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