„Wir schlafen elf Minuten lang“
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Trotz der 0:1-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen den Hamburger SV ist Robin Dutt, Trainer des VfL Bochum, nur bedingt verstimmt. „In Hamburg haben wir unser mit Abstand bestes Spiel gemacht bisher“, sagt der 54 Jahre alte Übungsleiter der Bochumer. Die Organisation seiner Mannschaft sei sehr gut gewesen und hätte den Spielaufbau des HSV gut stören können. Alles in allem also eine Steigerung gegenüber den ersten beiden Ligaspielen in Regensburg (1:3) und gegen Bielefeld (3:3) sowie dem DFB-Pokalspiel gegen den KSV Baunatal (3:2). Gegen den Hessenligisten lag der VfL zur Pause sogar zurück, entschied die Pflichtaufgabe am Ende aber doch für sich.
An die Leistung im Auswärtsspiel beim HSV, gegen dessen Spielwertung der VfL aufgrund der Irritationen um die Spielberechtigung von Stürmer Jatta Einspruch eingelegt hat, wollen die Bochumer gegen den SVWW anknüpfen – und sich möglichst nicht auf einen Shootout wie gegen Bielefeld einlassen. Der Spielverlauf des 3:3 war nämlich nichts für schwache Nerven. Nach torloser erster Hälfte geriet Bochum in der zweiten Hälfte mit 0:2 in Rückstand, drehte die Partie innerhalb von zehn Minuten, nur um in der Nachspielzeit doch noch das 3:3 zu kassieren.
Neuzugang Silvère Ganvoula zeigte bereits, dass er das Potenzial besitzt, den zum HSV abgewanderten Lukas Hinterseer zu ersetzen. Beim 3:3 gegen Bielefeld steuerte der Stürmer, der aus Anderlecht kam, einen Treffer bei. Gegen Baunatal sorgte der Kongolese mit drei Toren im Alleingang für das Weiterkommen. Neben Ganvoula verstärkte der Ex-Frankfurter Danny Blum die Bochumer Offensive. Saulo Decarli (FC Brügge), Jordi Osei-Tutu (Arsenal London, Leihe) und Torwart Patrick Drewes (Würzburger Kickers) kamen für den Defensivverbund.
Neben Hinterseer wechselte Rechtsverteidiger Jan Gyamerah nach Hamburg. Außerdem verließen Abwehrrecke Tim Hoogland und Flügelspieler Robbie Kruse den VfL gen Australien (beide Melbourne Victory).
Der VfL ist aus der 2. Bundesliga nicht mehr wegzudenken. Mit dem Abstieg hatte das Team von Coach Dutt in den vergangenen Jahren nichts zu tun. Platz elf in der vergangenen Saison war das schwächste Ergebnis seit der Saison 2014/15. Den Sprung in die Bundesliga schaffte der Traditionsverein, der immerhin schon 34 Erstligaspielzeiten vorweisen kann, letztmals in der Saison 2005/06. Damals stieg der VfL als Meister auf und hielten sich bis 2010 erstklassig.
Das Gastspiel unseres SVWW „anne Castroper“ ist eine Premiere. Die beiden Teams treffen am Samstag erstmals aufeinander.