Spannende Duelle beim Naspa eSport Cup in der BRITA Arena
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Nach einer ereignisreichen Schlussphase hat sich der SV Wehen Wiesbaden mit einem 2:2-Unentschieden von Hannover 96 getrennt. Vor 22.400 Zuschauern in der HDI-Arena traf Stefan Aigner zur Führung für den SVWW (37.), Benedikt Röcker egalisierte die Treffer von Genki Haraguchi und Cedric Teuchert (81./86.) kurz vor dem Abpfiff (90.).
Notgedrungen veränderte Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startformation im Vergleich zum Heimsieg gegen Aue unter der Woche auf einer Position. Für den gelb-rot gesperrten Sebastian Mrowca rückte der wiedergenesene Moritz Kuhn zurück in die erste Elf.
Beide Teams starteten verhalten in die Partie. Hannover hatte etwas mehr Ballbesitz, zwingend wurden die Anfangsbemühungen zunächst aber nicht.
Erst nach einer knappen Viertelstunde erspielten sich die 96er die erste gute Gelegenheit. Genki Haraguchi behielt im Strafraum der Gäste den Überblick, fand Julian Korb, dessen Hereingabe Benedikt Röcker kurz vor Ducksch abfing (13.)
Auf der Gegenseite setzte die Elf, die nach Rehms Gelbsperre heute von Co-Trainer Mike Krannich an der Seitenlinie betreut wurde, auf schnelle Umschaltmöglichkeiten. Manuel Schäffler luchste in der gegnerischen Abwehrreihe Felipe den Ball ab, Ron-Robert Zieler im Tor der Hausherren war allerdings herausgeeilt und vereitelte den Schuss des sonst so treffsicheren Torjägers (15.).
Die Partie spielte sich nun fast ausschließlich im Mittelfeld ab. Beide Teams verstanden es, die Offensivaktionen schon im Keim zu ersticken und so dauerte es bis zur 31. Minute, bis Marc Stendera vor Lindner auftauchte. Auf den Österreicher war aber einmal mehr Verlass.
Der SVWW fand jetzt wieder zurück in die Partie. Maximilian Dittgen startete über die linke Seite durch und prüfte Zieler mit einem satten Schuss von der Strafraumkante, der einen Eckball einbrachte. Dass der SVWW nach Standards gefährlich ist, hat er nicht zuletzt unter der Woche gegen Aue bewiesen und bestätigte das auch heute: Dieses Mal fand Daniel-Kofi Kyereh nach schöner Eckballvariante Stefan Aigner am langen Pfosten, der den Ball aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung einnickte (37.).
Hannover – mit dem Rücken zur Wand – drängte postwendend darauf, zurück in die Partie zu kommen. Felipe hatte den Ausgleich kurz vor der Pause auf dem Fuß, doch der Brasilianer verfehlte das SVWW-Gehäuse nach einer Ecke aus acht Metern knapp (45.). So blieb es beim 1:0 zur Pause.
Mit einer personellen Änderung – Jeremias Lorch kam für Kuhn – starteten die Rot-Schwarzen in den zweiten Durchgang, wo die erste gute Aktion den Hausherren gehörte. Nach einem verunglückten Abwehrversuch fiel der Ball Haraguchi vor die Füße. Dessen Dropkick knapp am rechten Pfosten des Tors der Gäste vorbeistrich (53.).
Hannover blieb weiter gefährlich und glich das Chancendefizit in der ersten Hälfte nun aus. Nach einer Ecke von Dominik Kaiser setzte Jannes Horn das Spielgerät an die Latte von Lindners Kasten – die bisher beste Möglichkeit der 96er (58.).
Im Anschluss nahm sich die Partie eine Auszeit. Eine knappe Viertelstunde passierte wenig auf dem Feld, der SVWW verteidigte mit großer Leidenschaft, während Hannover sich bemühte, Druck aufzubauen. Erst 20 Minuten vor Ende der Partie wurden die 96-Bemühungen zwingender.
Eine Angriffswelle nach der anderen rollte nun auf das SVWW-Tor zu, doch entweder fehlte die Präzision im Pass oder die rot-schwarze Abwehrreihe hatte im letzten Moment einen Fuß dazwischen.
Hannover stellte nun mehr und mehr in den Offensivmodus und so ergaben sich Räume für Konter. Schwede in Höchstgeschwindigkeit wurde im letzten Moment von der Hannoveraner Defensive geblockt, seinen Abschluss nach dem folgenden Eckball kratzte Elez von der Linie – fast das 2:0 (79.).
Und so kam Hannover doch noch einmal zurück in die Partie. Haraguchi fasste sich zehn Minuten vor Ende auf dem linken Flügel ein Herz, zog nach innen und versenkte den Ball aus 18 Metern zum 1:1-Ausgleich im kurzen Eck (81.).
Plötzlich waren die Visiere beider Teams hochgeklappt. Die Rot-Schwarzen wollten sich mit dem einen Auswärtspunkt nicht zufriedengeben und kamen durch einen Kopfball des eingewechselten Gökhan Gül zur erneuten Führungschance (86.).
Nur eine Minute später folgte allerdings die kalte Dusche. Linton Maina setzte sich stark über rechts durch, bediente Cedric Teuchert im Zentrum der auf 2:1 für die Hausherren stellte (87.).
Der letzte Akt in einer aufregenden Schlussphase? Weit gefehlt. Der SVWW zeigte Moral und wurde belohnt. In den Schlusssekunden der regulären Spielzeit sorgte erneut ein Eckstoß für den verdienten Ausgleich. Zieler und die 96-Defensive bekamen den Ball im Sechzehner nicht geklärt, sodass Benedikt Röcker den Ball im zweiten Versuch zum zweiten SVWW-Tor des Tages einnetzte (90.). Es war die letzte gefährliche Aktion einer spannenden zweiten Hälfte, an deren Ende eine die Punkte verdient geteilt wurden.
SVWW: Lindner – Kuhn (46. Lorch), Mockenhaupt, Dams, Röcker, Schwede –Chato – Aigner (71. Shipnoski), Kyereh (81. Gül), Dittgen – Schäffler.