„Hart für unsere Punkte kämpfen“
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Am zweiten Adventssonntag kommt nach über fünf Jahren der SV Darmstadt 98 wieder in die BRITA-Arena. In der Zwischenzeit ist einiges passiert bei den „Lilien“ – wir werfen einen Blick auf die hessische Nachbarstadt.
Die Stadt: Darmstadt liegt nur etwa 45 Kilometer südöstlich von Wiesbaden und ist für die Rot-Schwarzen damit die nächstgelegene Stadt in der 2. Bundesliga. 1997 bekam Darmstadt vom Hessischen Innenministerium auf Grund einer Reihe von Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Titel Wissenschaftsstadt verliehen. Die Bekannteste ist wohl die über 140 Jahre alte Technische Universität. Wie Darmstadt zu seinem Namen kam, ist im Übrigen ungeklärt. Die Bewohner und die Lokalpresse bevorzugen die Erklärung, dass der Wildhüter Darimund Namensgeber der erstmals im 11. Jahrhundert erwähnten Stadt Darmundestat sein soll.
Das Stadion: Apropos Namen: Das „Merck-Stadion am Böllenfalltor“ wurde zum einen nach „Böllen“ - hessisch für Pappeln – benannt, die bis heute um die Heimspielstätte der Darmstädter herum wachsen. Zu Zeiten des großherzoglichen Darmstadts gab es in Stadion-Umgebung zudem ein Stadttor, das bei Bedarf verriegelte werden konnte, daher der Teil „Falltor“. Das Pharma- und Chemieunternehmen Merck erwarb 2014 die Namensrechte. Nach Renovierungsarbeiten bietet das „Böll“ nun Platz für und 17.400 Zuschauer.
Historie: Die Vereinsgeschichte der „Lilien“ beginnt am 22. Mai 1898 mit der Gründung des FK Olympia Darmstadt. Dieser fusionierte 1919 mit dem SV Darmstadt zum SV Darmstadt 98. Nach dem Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft 1973 qualifizierten sich die Darmstädter im zweiten Anlauf für die neu geschaffene 2. Bundesliga, und stiegen fünf Jahre später sogar erstmals ins Oberhaus des deutschen Fußballs auf. 1982 und 2015 folgten die weiteren Aufstiege in die 1. Bundesliga, ehe der SV98 nun das dritte Jahr in Folge im Unterhaus antritt.
Der Trainer: 284 Tage hat Dimitrios Grammozis beim SV Darmstadt 98 das Amt des Cheftrainers inne (Stand 5. Dezember). Der 41-Jährige trainierte zuvor diverse Nachwuchs-Mannschaften des VfL Bochum, eher er im Februar 2019 den Posten bei den „Lilien“ annahm. Mit dem gebürtigen Wuppertaler, der 92 Spiele für den 1. FC Kaiserslautern absolvierte, landeten die Darmstädter in der vergangenen Saison auf dem zehnten Tabellenplatz.
Personal: 16 Akteure verließen den hessischen Zweitligisten – darunter die bisherige Nummer 1, Daniel Heuer Fernandes, der sich dem Hamburger SV anschloss. Im Gegenzug verstärkte sich der SV 98 mit 13 externen „Neuen“. Beispielsweise kam Fabian Schnellhardt (fehlt am Sonntag wegen eines Muskelfaserrisses) vom abgestiegenen MSV Duisburg nach Hessen, Tim Skarke vom 1. FC Heidenheim 1846. Marcel Schuhen holte Darmstadt vom SV Sandhausen für die Torhüterposition.
Ausgangslage: Der Start in die neue Zweitligaspielzeit war bis zum dritten Spieltag verheißungsvoll. Beim Hamburger SV gab es zum Auftakt ein 1:1-Unentschieden, gegen Holstein Kiel feierte die „Lilien“ dann am Böllenfalltor den ersten Saisonsieg. Danach folgte allerdings eine Durststrecke von verflixten sieben sieglosen Spielen, bei denen die Darmstädter aber zumindest zu Hause immer einen Zähler holen konnten. Bis zum letzten Wochenende – da gab es die erste Niederlage in der Heimspielstätte gegen den aktuellen Spitzenreiter Arminia Bielefeld.