SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Der SV Wehen Wiesbaden gewinnt sein erstes Heimspiel nach der Winterpause am 19. Spieltag der 2. Bundesliga gegen Hertha BSC mit 3:1 (1:0). Ein Doppelpack von Franko Kovacevic (24., 53.) brachte den SVWW zunächst 2:0 in Front, ehe den Berlinern der schnelle Anschlusstreffer durch Jonjoe Kenny gelang (59.). Knappe zwanzig Minuten vor dem Ende vollstreckte Thijmen Goppel einen Konter zum letztendlich vorentscheidenden 3:1 (72.).
Personal
Im Vergleich zum Rückrundenauftakt beim 1. FC Magdeburg in der Vorwoche nahm SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski lediglich eine Änderung in seiner Startelf vor. In der defensiven Dreierkette ersetzte Florian Carstens den zunächst auf der Bank platznehmenden Sascha Mockenhaupt.
Spielverlauf
14 Minuten waren in der mit knapp 10.500 Zuschauern besetzten BRITA Arena gespielt, als der SVWW zur ersten guten Chance der Partie kam. Die von der Hertha zunächst geklärte Flanke von Thijmen Goppel fand über Umwege Robin Heußer, dessen abgefälschter Abschluss aus dem Rückraum nur knapp neben das Tor flog (14.). Zehn Zeigerumdrehungen später war es dann ein weiterer Heußer-Distanzversuch, der die Führung der Rot-Schwarzen einleitete. Gästekeeper Tjark Ernst konnte den gefährlichen Schuss des zentralen Mittelfeldspielers nur zur Seite abwehren, wo Franko Kovacevic lauerte und die Kugel aus spitzem Winkel ins Tor schob (24.). In der Folge hatte Top-Torjäger Ivan Prtajin sogar die Chance zum SVWW-Doppelschlag, sein Versuch per Lupfer landete jedoch sicher in den Armen des Berliner Schlussmanns (26.). Auf der Gegenseite ergab sich nach einer guten halben Stunde die bis dato beste Chance des Hauptstadtclubs, als sich Bjarke Jacobsen im Aufbauspiel zunächst einen Fehlpass erlaubte, anschließend jedoch den Abschluss des Herthaner Leihspielers Aymane Barkok selbst zur Ecke blockte (31.). Wenig später versuchte Heußer zum dritten Mal aus der Distanz sein Glück und setzte den Ball nur knapp neben den rechten Pfosten (34.). Noch gefährlicher wurde dagegen sechs Minuten später die Alte Dame erneut in Person von Barkok, der sich vor dem rot-schwarzen Tor stark im Dribbling durchsetzte, mit seinem kraftvollen Abschluss jedoch am Oberschenkel von Florian Stritzel scheiterte (41.). Kurz darauf nahm Goppel ein Zuspiel von Heußer stark mit der Brust an, suchte per Volley den Abschluss und verzog knapp über die Latte (42.).
Im zweiten Durchgang hatte der Top-Torjäger der Hertha Haris Tabakovic direkt innerhalb der ersten 60 Sekunden die Chance zum Ausgleich. Stritzel wehrte den Schuss aus spitzem Winkel jedoch nicht nur ab, sondern blieb auch im Anschluss wachsam und verhinderte so den möglichen Nachschuss (46.). Zudem rettete der SVWW-Rückhalt nur wenig später mit einem starken Reflex, diesmal nach einem Kopfball von Tabakovic, die Führung für die Kauczinski-Elf. So konnten die Rot-Schwarzen sieben Minuten später auf 2:0 erhöhen. Lasse Günther bediente nach starkem Kombinationsspiel mit Nick Bätzner von der linken Seite Bjarke Jacobsen, dessen von Kovacevic abgefälschter Distanzschuss zum 2:0 ins Netz flog (53.). Wenig später hatten die beiden SVWW-Offensivspieler Prtajin und Kovacevic sogar die Chance auf 3:0 zu erhöhen. Von Bätzner stark in Szene gesetzt, suchte Prtajin aus halbrechter Position den Abschluss, traf jedoch nur die Unterkante der Latte, von wo der Ball deutlich vor die Linie sprang und Kovacevic im Nachschuss das Spielgerät ebenfalls nicht hinter die Linie befördern konnte (56.). Stattdessen folgte noch vor der Stundenmarke der 1:2-Anschlusstreffer der blau-weißen Berliner. Während der erste Versuch von Hertha-Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny noch geblockt wurde, landete sein zweiter Volleyversuch unhaltbar halbhoch im linken Eck (59.). Nur vier Minuten später verhinderte der geschickt den Winkel verkürzende Stritzel gegen den eingewechselten Smail Prevljak den schnellen Ausgleich (63.), ehe auf der Gegenseite ein Flachschuss von Prtajin nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (65.). Zielgenauer machte es wenig später Goppel, der nach einem stark getimten Steckpass von Bätzner frei vor BSC-Keeper Ernst auftauchte und den Ball mit links eiskalt zum 3:1 ins Netz schob (72.). Bereits in der Nachspielzeit vergab Hauptstadt-Stürmer Prevljak mit einem Flachschuss links am Pfosten vorbei die beste Chance zum erneuten Anschlusstreffer (90.+4).
Stimme zum Spiel
Markus Kauczinski: “Es war ein von beiden Seiten intensiv geführtes Spiel. Berlin hatte viele Torchancen, aber auch wir waren torgefährlich und haben richtig gute Angriffe gehabt. Nach dem 2:0 hatten wir das Gefühl, das Spiel in unsere Richtung gebracht zu haben. Vorher gab es jedoch ein, zwei Aktionen von Berlin, in denen Stritzel stark hält und das Spiel in die andere Richtung kippen kann. Wir hatten aber immer eine Antwort parat, auch nach dem Anschlusstreffer der Hertha. So stehen unter dem Strich eine richtig starke Mannschaftsleistung und ein Heimspiel von uns bei gutem Wetter, mit dem wir die Herzen der Zuschauer erwärmen konnten.“
Aufstellung
SVWW: Stritzel – Carstens, Mathisen, Vukotic – Goppel (89. Froese), Heußer (89. Taffertshofer), Jacobsen, Günther (66. Mockenhaupt) – Bätzner (89. Kade), Kovacevic (71. Lee) – Prtajin
Tore
1:0 Kovacevic (24.), 2:0 Kovacevic (53.), 2:1 Kenny (59.), 3:1 Goppel (72.)
Gelbe Karte: - / Leistner, Tabakovic
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang)
Zuschauer: 10.454