Jubilar auf der Trainerbank inmitten junger Talente
Pros |
Der SV Wehen Wiesbaden hat mit einer kämpferisch starken Leistung am 15. Spieltag den zweiten Auswärtssieg der Saison eingefahren. Vor 28.000 Zuschauern schlug der SVWW den 1.FC Nürnberg im Max-Morlock-Stadion mit 2:0. Die Tore der Rot-Schwarzen erzielten Manuel Schäffler (4.) und Daniel-Kofi Kyereh (48.).
Nach der Niederlage am vergangenen Samstag gegen Holstein Kiel baute SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startelf auf zwei Positionen um. Paterson Chato ersetzte FCN-Leihgabe Jakov Medic in der Abwehrkette und Marcel Titsch Rivero rückte für Jeremias Lorch ins zentrale Mittelfeld.
Wie so häufig in dieser Saison fand der SVWW gut in die Partie. Direkt in der 2. Minute versuchte der Ex-Nürnberger Maximilian Dittgen sein Glück, verzog aber knapp. Manuel Schäffler machte es wenige Sekunden später besser. Nach starkem Pass von Sascha Mockenhaupt stand der SVWW-Torjäger nicht im Abseits und vollstreckte mit seinem 11. Saisontor zum 1:0 (5.).
Mit der Führung im Rücken konzentrierte sich der SVWW darauf, in der Defensive gut zu stehen und schnell nach vorne umzuschalten. Nürnberg hatte deutlich mehr Ballbesitz, konnte daraus aber wenig Kapital schlagen. Wenn die Franken gefährlich wurden, dann aber meist über die rechte Seite und Enrico Valentini. Dessen Flanke köpfte Nikola Dovedan nach 18 Minuten aber über das SVWW-Gehäuse.
Wie gut die rot-schwarzen Defensive stand, zeigte die Statistik. Über eine halbe Stunde war gespielt und noch immer hatte Nürnberg noch keinen Schuss aufs SVWW-Tor abgegeben. Auf der Gegenseite pressten die Rot-Schwarzen meist erst ab der Mittellinie, schafften es aber immer wieder, die FCN-Abwehrreihe im Spielaufbau zu stören.
Die beste Nürnberger Chance – und gleichzeitig den ersten Schuss aufs SVWW-Gehäuse – hatte schließlich Michael Frey nach 38 Minuten. Nach Sebastian Kerks Distanzschuss setzte Frey den Ball aus kurzer Distanz neben den Pfosten – Glück für den SVWW. Der Club erhöhte jetzt die Schlagzahl. Sebastian Kerk tauchte plötzlich frei vor SVWW-Keeper Heinz Lindner auf, der dessen Lupfer stark entschärfte (43.). Die darauffolgende Ecke klärte Dams kurz vor der Torlinie und rettete so die SVWW-Pausenführung (44.).
Die Rot-Schwarzen kamen hellwach aus der Kabine und trafen in der zweiten Hälfte sogar noch schneller als im ersten Durchgang. Kapitän Sebastian Mrowca bediente Daniel-Kofi Kyereh auf dem rechten Flügel, der direkt abzog und den herausgeeilten Club-Keeper Felix Dornebusch aus 30 Metern überlupfte – 2:0 (48.).
Nürnberg verkraftete den erneuten Rückschlag gut und versuchte sofort, offensive Akzente zu setzen. Frey per Kopf und Johannes Geis aus knapp 20 Metern verfehlten Lindners Kasten innerhalb kurzer Zeit (54./55.). Beim vermeintlichen Anschlusstreffer zum 1:2 stand Kerk im Abseits (60.).
Auf der Gegenseite nahm Schiedsrichter Sascha Stegemann nach VAR-Prüfung einen Strafstoß für den SVWW zurück. Die richtige Entscheidung – Kyereh hatte den Ball vor dem Foulspiel mit der Hand gespielt (64.).
Nürnberg hatte nun – wie in der ersten Hälfte – mehr vom Spiel und baute zunehmend Druck auf. Der SVWW warf sich dagegen in jeden Zweikampf und verhinderte so, dass die Franken sich Torgelegenheiten herausspielen konnten. In den wenigen Konterchancen, die sich der Rehm-Elf jetzt boten, fehlte allerdings die letzte Präzision.
So war es der Club, der in der 77. seine erste hochkarätige Chance der zweiten Halbzeit herausspielte. Hack fand im Zentrum Frey, der Lindner überwand, doch Chato kratzte den Ball von der Linie – durchatmen.
Nürnberg warf jetzt alles nach vorne und bot dem SVWW so mehr Räume für Konter. Der aktive Kyereh kombinierte sich mit dem eingewechselten Lorch durch das Nürnberger Mittelfeld, der Abschluss des Torschützen zum 2:0 flog dieses Mal aber über das Tor der Hausherren (84.).
Kurz vor dem Schlusspfiff bekam der SVWW sogar noch Hilfe des Aluminiums. Ein Kopfball von Frey klatschte an die Querlatte. Lindner wäre aber ohnehin zur Stelle gewesen (90.).
In der fünfminütigen Nachspielzeit passierte nichts mehr und so sicherte sich der SVWW den zweiten Auswärtsdreier der Saison.
SVWW: Lindner – Ajani (83. Guthörl), Mockenhaupt, Dams, Chato, Niemeyer –Kyereh (88. Shipnoski), Mrowca, Titsch Rivero (76. Lorch), Dittgen – Schäffler