Stritzel: „Wollten giftig und gallig sein“
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Wenn der SV Wehen Wiesbaden am kommenden Mittwoch (23. Oktober) die SG Dynamo Dresden empfängt, treffen die Rot-Schwarzen auf Gäste, die neben geballter Zweitliga-Erfahrung auch einen Nationalspieler Sri Lankas im Kader haben. Gecoacht werden die Sachsen dabei von einem Trainer, der in der 3. Liga bereits die Vize-Meisterschaft einfahren konnte.
In den letzten 17 Spielzeiten pendelte Dynamo stets zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga. Als Achter der Regionalliga Nord qualifizierten sich die Sachsen in der Spielzeit 2007/08 für die damals neu eingeführte 3. Liga. Seitdem stieg die SGD gleich dreimal ins Fußball-Unterhaus auf und konnte dort zunächst drei Jahre zwischen 2011 und 2014 sowie anschließend vier Spielzeiten von 2016 bis 2020 in der 2. Bundesliga verbringen. Das letzte Intermezzo in Liga zwei gab es in der Saison 2021/22, ehe die bis heute andauernde Rückkehr in Liga drei folgte.
Der Saisonstart hätte für den kommenden SVWW-Gegner besser nicht laufen können. Nach Siegen beim FC Viktoria Köln und gegen den FC Energie Cottbus schlugen die Dresdner in der 1. Runde des DFB-Pokals auch den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Mit 16 Punkten setzte sich das Team aus Elbflorenz nach sieben Spieltagen an die Tabellenspitze der 3. Liga, ehe zuletzt eine Durststrecke von vier Pflichtspielen ohne Sieg folgte, darunter auch das Aus im Landespokal gegen den Regionalligisten Chemnitzer FC.
Gleich zwölf Spieler des SGD-Kaders haben bereits Einsatzminuten in der 2. Bundesliga sammeln können, wobei mit Philip Heise (218 Einsätze / 12 Tore), Stefan Kutschke (123 / 28) und Christoph Daferner (100 / 13) drei Akteure sogar die Schallmauer von 100 Spielen durchbrochen haben. Zudem kamen ebendiese allesamt bereits in der Bundesliga zum Einsatz, in der dem aktuellen Dresdner Kapitän Kutschke einst sogar zwei Treffer gelangen. Für den VfL Wolfsburg traf er 2013 gegen Schalke, im Dress von Paderborn netzte er 2014 gegen Eintracht Frankfurt.
Zusätzliches Flair bekommt der sächsische Kader durch Innenverteidiger Claudio Kammerknecht, der sich seit seinem Länderspieldebüt im März 2024 gegen Papua-Neuguinea als sri-lankischer Nationalspieler bezeichnen darf. Im September dieses Jahres stand er zudem in den beiden Qualifikationsspielen gegen Kambodscha auf dem Platz und erzielte dabei sein erstes Länderspieltor.
Mit sechs Treffern ist der vom 1. FC Nürnberg ausgeliehene Daferner aktuell Dresdens erfolgreichster Torjäger. Beindruckend ist dabei vor allem die Anzahl an Minuten, die der mit 1,89 Meter hochgewachsene Stürmer in der laufenden Spielzeit pro Treffer benötigt. Durchschnittlich alle 108 Zeigerumdrehungen zappelt die Kugel durch ihn im gegnerischen Netz. Noch effektiver ist lediglich sein Mannschaftskollege Kutschke, der für seine drei Tore lediglich 318 Minuten Spielzeit benötigte und damit im Durchschnitt alle 106 Zeigerumdrehungen traf.
Sechs Jahre trainierte Thomas Stamm die U19 des SC Freiburg, ehe er im Sommer 2021 die frisch in die 3. Liga aufgestiegene Zweitvertretung des SCF übernahm. Nach einem elften Platz in seiner Premieren-Saison feierte er mit den Breisgauern in der darauffolgenden Spielzeit sensationell die Vize-Meisterschaft. 73 Zähler holte er damals mit der Bundesliga-Reserve, was bis heute den Punkterekord für Zweitvertretungen in Liga drei darstellt. Nach insgesamt neun Jahren in Freiburg folgte in diesem Sommer der Wechsel in die sächsische Landeshauptstadt.
Im Aufstiegsjahr 2023 unterlag der SVWW am 35. Spieltag mit 1:3 in Dresden und rutschte in der Tabelle vorerst hinter die SGD auf Rang vier. Erfreulicher verlief dagegen aus Sicht der Rot-Schwarzen das letzte Duell in der BRITA Arena. Nach einer Ecke von Robin Heußer köpfte Max Reinthaler das Tor des Tages (79.) und sicherte dem SVWW die drei Punkte.
Achtmal gewannen die Dresdner die DDR-Meisterschaft, neben der ersten Meisterschaft 1953 und den letzten beiden Titeln in den Jahren 1989 und 1990 allein fünfmal in den 70er Jahren (1971, 1973, 1976 bis 1978). Hinzu kommen sieben Siege im FDGB-Pokal, dem höchsten Cup-Wettbewerb der ehemaligen DDR. Gemeinsam mit dem 1. FC Magdeburg sind die Sachsen damit Rekordsieger des Wettbewerbs, während bei den Meisterschaften lediglich der BFC Dynamo mit neun Titeln vor der SGD liegt.