SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Der letzte Spieltag hält für den SVWW nochmal ein echtes Highlight parat! Am kommenden Sonntag (17. Dezember, 13:30 Uhr) reist der SV Wehen Wiesbaden zum Jahresabschluss nach Hamburg und trifft dort auf den ungeschlagenen Tabellenführer FC St. Pauli.
Ausgangslage
Niederlage? Fehlanzeige! Mit acht Siegen und acht Unentschieden stehen die Kiezkicker nach 16 Spieltagen punktgleich mit Holstein Kiel an der Tabellenspitze. Auf den drittplatzierten Hamburger Stadtrivalen HSV hat der kommende SVWW-Gegner bereits vier Punkte Vorsprung. Dazu steht der FCSP nach Siegen über Atlas Delmenhorst, den FC Schalke 04 und den FC 08 Homburg auch im Viertelfinale des DFB-Pokals.
Ohnehin war das Jahr 2023 für die St. Paulianer ein äußerst erfolgreiches. Als Fabian Hürzeler im Januar dieses Jahres den Trainerposten des damaligen Tabellenfünfzehnten übernahm, startete er mit zehn Pflichtspielsiegen am Stück. Mit einem Sieg würden die braun-weißen Hamburger insgesamt 76 Punkte innerhalb des aktuellen Kalenderjahrs sammeln, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Zeitgleich können aber auch die Rot-Schwarzen mit drei Punkten die beste Zweitliga-Hinrunde ihrer Vereinsgeschichte perfekt machen.
Face-to-Face
Siebenmal hat der SVWW bislang gegen die Kiezkicker gespielt, sechs Partien fanden dabei im Rahmen der zweiten Liga statt. Auf St. Pauli konnte der SVWW dabei noch nie gewinnen, nur ein 1:1-Unentschieden gelang dem damals von Christian Hock trainierten Team in seiner Debüt-Saison in der zweiten Liga im Herbst 2007. Ein aus rot-schwarzer Sicht erfreuliches Highlight war dafür die 1. Runde des DFB-Pokals im Sommer 2018, als der damalige Drittligist aus Hessen den FCSP mit 3:2 nach Verlängerung schlug. Sören Reddemann hatte den SVWW seinerzeit in Führung gebracht (35.), Manuel Schäffler per Elfmeter (103.) und Niklas Schmidt (105.+1) besiegelten den damaligen Erfolg des Teams von Rüdiger Rehm. An der Seitenlinie der Kiezkicker war damals mit Markus Kauczinski übrigens der heutige Cheftrainer der Rot-Schwarzen.
Kader & Spielsystem
Im 3-4-3-System vertraute FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzeler seit der Länderspielpause dreimal der nahezu identischen Startelf. Lediglich im Stadtderby gegen den Hamburger SV startete der australische Nationalspieler Connor Metcalfe anstelle von Oladapo Afolayan auf dem rechten Flügel.
Die Spielanlage der Kiezkicker war dabei bislang äußerst ausgeglichen. Jeweils 34 Prozent der Angriffe liefen über die rechte und linke Seite, 32 Prozent der offensiven Eintritte wurden über die Mitte initiiert. Zudem hatten die Braun-Weißen mit einer Ballbesitzquote von 55,6 Prozent unter allen Zweitligisten bislang am zweithäufigsten die Kugel. Daraus resultierten auch die zweitmeisten Pässe aus dem Spiel heraus, die mit einer Quote von 87,3 Prozent beim Mitspieler ankamen.
Stärken des Gegners
Defensiv ließ die Mannschaft von Hürzeler bislang wenig anbrennen. Mit gerade einmal 14 Gegentoren nach 16 Spielen weist der Tabellenführer die beste Defensive der Liga auf. Nur zehn zugelassene Großchancen und 140 gegnerische Torschüsse sind ebenfalls Top-Wert innerhalb der Zweiten Liga.
Auf der Gegenseite gab die Offensive des FCSP im ligainternen Ranking die meisten Torschüsse ab. Durchschnittlich mehr als 17-mal wurde der gegnerische Kasten pro Spiel ins Visier genommen. Der Mut des kommenden SVWW-Gegners, es auch aus der Distanz zu probieren, wurde dabei bislang durchaus belohnt. Acht erzielte Tore außerhalb des Strafraums sind dabei der Bestwert der Liga, während 114 Versuche aus mehr als 16 Metern Torentfernung den Höchstwert darstellen.
Spieler im Blickpunkt
Marcel Hartel ist der Kiezkicker der Stunde. Mit sieben Toren ist der zentrale Mittelfeldspieler der torgefährlichste Spieler seiner Mannschaft. Hinzu kommen sieben Torvorlagen, die ihn zusammen mit HSV-Stürmer Robert Glatzel zum besten Scorer der Liga machen.
Bislang hat Hartel erst vier Minuten der aktuellen Zweitligasaison verpasst. In den damit 1.336 Minuten, in denen er auf dem Platz stand, hat er 203 Kilometer abgespult - die mit Abstand meisten aller Zweitligaspieler. Erster Verfolger in dieser Statistik ist SVWW-Profi Robin Heußer, der bereits 191,3 Kilometer zurückgelegt hat.
Zahlenspiele
Das Duell der beiden zentralen Mittelfeldspieler Hartel vs. Heußer ist neben dem Duell der Laufstärksten auch das Duell der Standardexperten. Bei beiden Mannschaften fielen bereits sieben Tore nach ruhenden Bällen der beiden Profis, insgesamt haben beide Teams bereits zehn Tore nach Standardsituationen bejubeln können.
Grund zum Jubeln hatte bislang auch Kauczinski, wenn er mit seinen Mannschaften am Millerntor antrat. In vier Duellen gegen den FCSP hat er noch nie verloren, drei Spiele davon konnte er siegreich bestreiten. Aus Sicht der Rot-Schwarzen darf am kommenden Sonntag gerne die vierte Partie folgen.
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