„Wir schlafen elf Minuten lang“
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Der rheinische Frohsinn ist nach Köln zurückgekehrt. Neben der Karnevalshochburg ist die Rheinmetropole nun auch wieder eine Hochburg des Fußballs. „Mer sin widder do“ – hieß es am 6. Mai nach dem 4:0-Auswärtssieg in Fürth, mit dem der 1. FC Köln den Aufstieg in die 1. Bundesliga vorzeitig am 32. Spieltag perfekt machte.
Die direkte Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Profi-Fußballs war für den FC auch ein Stück Wiedergutmachung für den Abstieg ein Jahr zuvor: „Ich bin ein Kölner, bin den Gang in die zweite Liga auch mitgegangen. Es war großartig, den Fans heute etwas zurückzuschenken“, sagte Marco Höger direkt nach dem Abpfiff, als die FC-Anhänger schon längst den Rasen im Sportpark Ronhof gestürmt hatten. Mit 63 Punkten und damit einem deutlichen Vorsprung auf die Mitaufsteiger SC Paderborn und Union Berlin (57) sicherten sich die Kölner sogar den ersten Tabellenplatz in Liga zwei.
Erheblich Anteil am Wiederaufstieg des Traditionsvereins hatte Tor-Kanone Simon Terodde. Der FC-Stürmer zeigte sich in der abgelaufenen Saison enorm treffsicher, netzte in 33 Spielen 29 Mal ein. Mit Jhon Cordoba (22) hatte die Kölner auch der zweitbeste Torschütze in ihren Reihen. Bereits im Laufe der Saison 2018/19 kehrte mit Anthony Modeste der „verlorene Sohn“ nach einem kurzen China-Aufenthalt zurück nach Köln. Weitere Verstärkung folgte im Sommer 2019: Kingsley Schindler (Holsten Kiel), Birger Verstraete (KAA Gent), Kingsley Ehizibue (PEZ Zwolle), Julian Krahl (RB Leipzig) und Ellyes Skhiri (HSC Montpellier) schlossen sich dem Aufsteiger an. Ein weiterer Neuzugang ist Cheftrainer Achim Beierlorzer, der das Amt von Interimstrainer André Pawlak übernahm. Interessant: Nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe des Wechsels Mitte Mai lieferte Beierlorzer nochmal ein eindrucksvolles Bewerbungsschreiben ab: Mit seinem alten Klub Jahn Regensburg gewann er gegen seinen künftigen Verein mit 5:3.
Einen echten Pokalkrimi soll es nun geben, wenn der „Effzeh“ zum Pflichtspiel nach Wiesbaden kommt. In der Saison 2007/08 kreuzten sich die Wege der beiden Teams bereits zweimal in der 2. Bundesliga. Dabei ist die Bilanz ausgeglichen. Im Rückspiel gelang dem 1. FC Köln im heimischen Stadion ein 2:1-Sieg über die Rot-Schwarzen. Im Hinspiel allerdings hatte sich der SVWW in einer umkämpften Partie am Ende mit 4:3 durchgesetzt. Cheftrainer damals: Unser heutiger Sportdirektor Christian Hock.