Jubilar auf der Trainerbank inmitten junger Talente
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Nachdem der SV Wehen Wiesbaden zuletzt mit Holstein Kiel gegen ein Team aus dem hohen Norden antrat, sind die Rot-Schwarzen nun im Süden beim 1. FC Nürnberg zu Gast. Wir werfen einen Blick auf den fränkischen Traditionsverein.
Die Stadt: Nürnberg gehört zu den zehn meistbesuchten Städten Deutschlands und das nicht ohne Grund: Die Stadt im Norden von Bayern besticht mit ihrer mittelalterlich anmutenden Architektur aus Türmen, Mauern, Kirchen und sogar einer Burg. Die zweitgrößte Stadt Bayerns ist außerdem überregional bekannt durch den weihnachtlichen Christkindelmarkt, der in jedem Jahr auf dem Hauptmarkt in der Altstadt stattfindet.
Das Stadion: Das Max-Morlock-Stadion mit seiner charakteristischen achteckigen Form kann auf eine gut 90-jährige Geschichte zurückblicken. 1928 entstand nach den Plänen des Architekten Otto Ernst Schweizer das sogenannte Städtische Stadion, das später noch häufiger den Namen wechseln sollte. Das WM-Stadion von 2006 bietet nach Umbaumaßnahmen Platz für 50.000 Zuschauer.
Historie: Der 1. Fußball-Club Nürnberg, Verein für Leibesübungen e. V. oder auch einfach „Glubb“ wurde 1900 gegründet und hat eine lang zurückreichende Tradition mit einige Erfolgen und bekannten Spielern wie Andreas Köpke oder Marek Mintal. Insgesamt neun Deutsche Meisterschaften konnte sich der FCN sichern, alleine fünf davon in den 1920er Jahren. In dieser „Goldenen Zeit“ stellte Nürnberg zudem die Hälfte aller deutscher Nationalspieler.
Der Trainer: Seit dem 11. November ist Jens Keller neuer Club-Cheftrainer. Nach zuletzt sechs sieglosen Zweitligaspielen inklusive Aus im DFB-Pokal gegen den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern musste Damir Canadi sein Amt an Keller abtreten. Der 48-jährige Ex-Profi arbeitete für den VfB Stuttgart, Schalke 04, Union Berlin und den FC Ingolstadt. „Ich kenne die Fans durch die Freundschaft zu Schalke aus meiner Zeit als Trainer dort. Dieser Verein lebt“, sagte Keller bei seiner Vorstellung. Zum Einstand gab es im Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth ein 0:0-Unentschieden.
Personal: Im Sommer vollzog sich beim FCN der bekannte Umbruch nach einem Abstieg. Insgesamt 13 Spieler verließen den Verein, darunter Leistungsträger wie Tim Leibold (Hamburger SV) oder Matheus Pereira (Sporting Lissabon/Leih-Ende). Mit ebenso vielen Akteuren verstärkten sich die Nürnberger. Mit Johannes Geis vom 1. FC Köln kam ein erfahrener Spieler für das Mittelfeld. Niko Dovedan, der beim 1. FC Heidenheim 1846 auf sich aufmerksam gemacht hatte, wechselte ebenfalls zu den Franken. Mit drei Toren und genauso vielen Scorerpunkten fügte der Österreicher sich bereits gut ins Team ein. Kapitän Hanno Behrens und Enrico Valentini beispielsweise hielten ihrem Verein die Treue und gingen den Gang ins Unterhaus mit.
Ausgangslage: Der 1. FC Nürnberg startete etwas holprig in die neue Spielzeit. Zwar konnte man einen 1:0-Auftaktsieg in Dresden feiern, darauf folgte allerdings eine 0:4-Niederlage beim Aufstiegskonkurrenten Hamburger SV. Das häufigste Ergebnis des FCN in dieser Saison ist ein Unentschieden (6), dreimal ging der „Glubb“ als Sieger vom Platz bei fünf Niederlagen. Das macht aktuell Tabellenplatz vierzehn. Der neue Coach möchte seinem Team vor allem wieder defensive Stabilität beibringen. „Wenn man aufs Torverhältnis schaut, dann weiß man, wo wir erstmal ansetzen müssen“, so Keller. „Es geht über Aggressivität, übers Team und vor allem darum, wieder Spaß und Selbstvertrauen aufzubauen.“