„Hart für unsere Punkte kämpfen“
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Der SV Wehen Wiesbaden hat im letzten Drittligaspiel des Jahres die Punkte geteilt. Nach einer 2:0-Führung durch die Tore von Ahmet Gürleyen (17.) und Dominik Prokop (52.) endete die Partie beim TSV 1860 München noch mit 2:2-Unentschieden.
Nach dem Heimsieg unter der Woche gegen den VfL Lübeck änderte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startformation auf einer Position. Dominik Prokop rückte für Michael Guthörl auf den linken Flügel und feierte sein Startelfdebüt.
Die Rot-Schwarzen begannen extrem engagiert und setzten die Sechziger schon früh im Aufbauspiel unter Druck. Deshalb hatte der TSV zu Beginn durchaus Probleme, seine eigene Offensivpower auf den Platz zu bringen. Die Defensive der Münchener stand allerdings ebenfalls sehr gut, sodass der SVWW zwar immer wieder gefällig kombinieren konnte, spätestens am Sechziger-Strafraum aber Schluss war. So blieb es durch die Distanzschüsse von Gianluca Korte und Dennis Dressel zunächst lediglich bei ersten Annäherungen (11./13.).
Wie so oft, wenn beide Abwehrreihen aus dem Spiel nicht zu überwinden sind, sorgte nach einer starken Viertelstunde eine Standardsituation für den ersten Treffer. Wie schon gegen Lübeck brachte Marvin Ajani eine Ecke von links in den Sechzehner, nur der Abnehmer im Zentrum war dieses Mal ein anderer: Ahmet Gürleyen entwischte der 1860-Abwehr und köpfte aus kurzer Distanz zur Gästeführung ein (17.).
Die Münchener Löwen ließen sich vom Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen. Geduldig suchte das Team von Trainer Michael Köllner Lücken im Defensivverbund des SVWW, doch der verstand es gut, diese der gefährlichsten Offensive der Liga nicht zu bieten. Dressel testete erneut Tim Boss, doch mit dem zweiten Distanzschuss des TSV-Mittelfeldspielers hatte der SVWW-Schlussmann keine Probleme (22.).
Im direkten Gegenzug setzte Phillip Tietz Maurice Malone in Szene, aber Marco Hiller im Tor der Hausherren entschärfte den Linksschuss des Stürmers (23.). Das Spiel wogte nun hin und her. Dass die Rot-Schwarzen sich nicht auf der Führung ausruhen durften, zeigte die erste Torchance von 60-Toptorjäger Sascha Mölders. Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld tauchte der Stürmer allein vor Boss auf, schob die Kugel am Ende allerdings am SVWW-Tor vorbei (28.).
Auf der Gegenseite setzte Ajani mit seinen schnellen Antritten immer wieder Offensivakzente. Nach gutem Ball von Prokop auf den rechten Flügel ließ Ajani erst einen Münchener mit bärenstarkem Antritt stehen, flankte halbhoch auf Tietz, der per schwierigem Volley den Abschluss suchte, den Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte (34.).
Beide Teams suchten permanent den Weg nach vorne und so entwickelte sich eine unterhaltsame Schlussphase des ersten Durchgangs, der sowohl von guten Kombinationen als auch knackigen Zweikämpfen geprägt war. Bis auf einen wuchtigen Schuss von Philipp Steinhart, der über den Querbalken flog, blieben richtige Torchancen bis zum Pausenpfiff allerdings Mangelware.
Die Münchener kamen mit viel Offensivdrang aus der Kabine. Erst Dressel und kurz darauf Quirin Moll suchten direkt den Abschluss, Gürleyen und Boss hatten jedoch einen Fuß bzw. die Hand dazwischen (48.). Und so erwischte der SVWW die Hausherren erneut eiskalt durch einen Konter. Tietz bediente Malone mit einem klugen Pass auf dem linken Flügel, der den mitgelaufenen Prokop im Zentrum sah. Eine scharfe Hereingabe später hatte Prokop im Zentrum keine Mühe, zum 2:0 einzuschieben (52.).
Die Löwen hatten jetzt spürbar Wut im Bauch. Mölders fasste sich im direkten Gegenzug ein Herz, schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze am Tor vorbei (53.) Richard Neudecker verlangte Boss mit einem Schuss aus 14 Metern alles ab, doch die rot-schwarze Nummer 1 lenkte den Ball zur Ecke (56.).
Mit dem 2:0 im Rücken konzentrierte sich die Rehm-Elf nun vermehrt auf Defensivaufgaben und lauerte weiterhin auf Konter. 1860 rannte an, schaffte es allerdings nicht, sich hochkarätige Möglichkeiten herauszuspielen.
Das Spiel gestaltete sich weiterhin ausgeglichen und der SVWW sorgte immer wieder für gute Entlastungsangriffe. Korte ließ mit starkem Solo das TSV-Mittelfeld hinter sich, legte ab auf Prokop, dessen Schuss Hiller per Flugeinlage zur Ecke lenkte (70.). Kurz darauf suchte Tietz den aufgerückten Gürleyen, doch der Querpass des SVWW-Stürmers lief ins Leere (72.).
Die Sechziger nutzten ihre nächste Torchance dagegen. Neudecker trat einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch in den Strafraum, wo Mölders für den Anschlusstreffer aus kurzer Distanz sorgte (74.).
Jetzt warfen die Münchener natürlich alles nach vorne, boten dadurch aber gleichzeitig Räume für SVWW-Konter. Marc Lais per Kopf und der aktive Tietz hatten die Chance zum 3:1, doch erst Hiller und anschließend der Pfosten retteten für die Sechziger (78./79.).
Das Pfosten-Pech des SVWW auf der einen, wiederholte sich kurz darauf auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß bekamen die Rot-Schwarzen den Ball nicht geklärt, sodass am Ende ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Lorenz Knöferl vom Innenpfosten zum Ausgleich ins Tor (83.).
Bis zum Ende versuchten beide, das Spiel doch noch auf ihre Seite zu ziehen, doch sowohl beim SVWW als auch bei den Münchenern reichte die Kraft nicht mehr für eine letzte gefährliche Aktion. Somit blieb es bei der Punkteteilung.
SVWW: Boss –Ajani, Mockenhaupt, Gürleyen, Kempe – Medic, Lais – Prokop, Korte (84. Niemeyer) , Malone (75. Guthörl) – Tietz.