„Können jeden Impuls, Anfeuerung, Zuneigung und Liebe von außen gebrauchen”
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Der SV Wehen Wiesbaden hat einen Punkt aus dem Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken mitgenommen. Nach zweimaligem Rückstand beim Drittliga-Tabellenführer zeigte der SVWW jeweils die richtige Reaktion und ging zwischenzeitlich sogar in Führung. Am Ende stand am 11. Spieltag ein 3:3. Maurice Malone erzielte mit seinem ersten Profi-Dreierpack alle Tore für die Rot-Schwarzen (16., 26., 54.).
Mit einer Änderung schickte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Elf nach dem Sieg gegen Zwickau aufs Feld. Michael Guthörl feierte gegen seinen Heimatverein sein Startelf-Debüt in dieser Saison. Benedict Hollerbach nahm für ihn auf der Bank Platz.
Und Guthörl fügte sich direkt gut ins Team ein. Nach einem langen Ball in die Spitze setzte sich der flinke Flügelspieler im Laufduell gegen die Saarbrücker Defensive durch, tunnelte FCS-Schlussmann Daniel Batz, doch Steven Zellner kratzte den Ball im letzten Moment von der Linie – beinahe die frühe Gästeführung (4.).
Defensiv stand der SVWW in den Anfangsminuten sehr stabil und kam gut in die Zweikämpfe. Saarbrücken hatte Mühe, in gefährliche Feldpositionen zu kommen. Allerdings kamen die rot-schwarzen Angreifer auch nicht an der Abwehrreihe der Saarländer vorbei, sodass sich beide Teams zunächst neutralisierten.
Quasi aus dem Nichts gingen die Hausherren nach zwölf Minuten in Führung. Sebastian Jacob lupfte die Kugel über zwei SVWW-Verteidiger und Tim Boss hinweg zum 1:0 für den FSC. Doch der SVWW ließ sich vom Gegentreffer nicht schocken. Nur vier Minuten später leitete Tietz den Ball zu Maurice Malone weiter, der in die lange Ecke einnetzte – 1:1 (16.).
Es ging munter weiter: Nach einer schnellen Kombination über die rechte Seite behielt Timm Golley von der Grundlinie die Übersicht und bediente am langen Pfosten Ex-SVWWler Nicklas Shipnoski, der den Ball zur erneuten FCS-Führung über die Linie drückte (24.).
Wie schon nach dem ersten Gegentreffer verdauten die Gäste auch den zweiten Rückstand blitzschnell. Florian Carstens hohe Spieleröffnung verlängerten Gianluca Korte und Tietz jeweils per Kopf in den Lauf von Malone, der erneut für den postwendenden Ausgleich sorgte (26.).
Beide Teams schenkten sich nichts, weitere Torgelegenheiten blieben allerdings aus. SVWW-Keeper Boss musste nochmal bei einer Shipnoski-Flanke eingreifen, ehe es mit dem 2:2 in die Pause ging (45.).
Ohne Wechsel aber mit reichlich Schwung kamen die Rot-Schwarzen aus der Kabine. Nach nicht einmal 180 Sekunden schlenzte Paterson Chato den Ball von der Strafraumgrenze auf den langen Pfosten. Tietz hielt geistesgegenwärtig seinen Kopf hin, doch der Ball strich knapp über die Querlatte (48.). Der SVWW hatte jetzt ein bisschen mehr vom Spiel und den stärkeren Zug zum Tor, konnte das spielerische Übergewicht allerdings nicht in eine weitere Gelegenheit ummünzen. Defensiv stand die Rehm-Elf in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs wieder sicher. Alle wichtigen Zweikämpfe entschied die Abwehrreihe um SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt für sich und hielt den FCS so vom eigenen Tor entfernt.
Auf der Gegenseite leitete der agile Tietz die Führung der Rot-Schwarzen ein. Seine abgefälschte Hereingabe erreichte im Saarbrückener Strafraum Malone, der zum Dreierpack vollstreckte – Spiel gedreht (54.)!
Nach einer guten Stunde tauchten schließlich auch die Hausherren wieder im SVWW-Sechzehner auf. Golleys Flanke erreichte Fanol Perdedaj, dessen Kopfball am Ende am Tor vorbeiflog (59.). Die Chance gab dem FCS Auftrieb. Immer wieder versuchten die Saarländer den SVWW mit schnellen Pässen hinter die Abwehr zu überwinden. Shipnoskis Versuch aus 16 Metern klärte der eingewechselte Benedict Hollerbach zur Ecke (66.).
Bis zur 73. Minute hielt der SVWW den jetzt drückenden Saarbrückern stand, doch dann kam der Tabellenführer zurück: Tobias Jänicke flankte von rechts, Jacob stieg im Zentrum am höchsten und traf zum Ausgleich.
Nach dem dritten Gegentor sorgten die Rot-Schwarzen wieder für eigenen Offensivdruck. Hollerbach wirbelte immer wieder über rechts, suchte mit seiner Flanke Chato, doch Golley wollte den Ball klären und setzte ihn per Kopf ans Lattenkreuz des eigenen Tors – Pech für die Gäste (79.). Beide Mannschaften suchten jetzt den Weg nach vorne, um die drei Punkte für die eigenen Farben zu sichern. In der unterhaltsamen Schlussphase wogte das Spiel hin und her, doch beide Defensivverbünde hatten in der Schlussphase jeweils das glücklichere Ende für sich. Den letzten Abschluss von Markus Mendler drehte Boss kurz vor dem Schlusspfiff um den Pfosten.
SVWW: Boss – Kuhn, Carstens, Mockenhaupt, Kempe (67. Gürleyen) – Chato, Medic – Guthörl (62. Hollerbach), Malone, Korte (86. Schwede) – Tietz.