Spannende Duelle beim Naspa eSport Cup in der BRITA Arena
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Der SV Wehen Wiesbaden hat sich im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres mit einem 1:1-Unentschieden vom Halleschen FC getrennt. Den Führungstreffer der Hallenser im ersten Durchgang (44.) könnte Maurice Malone in den Schlussminuten egalisieren (89.).
Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Regensburg änderte SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startelf auf zwei Positionen. Lucas Brumme feierte sein Drittliga-Debüt und Paterson Chato rückte nach überstandener Verletzung zurück ins Mittelfeld. Marc Lais nahm zunächst auf der Bank Platz, Gianluca Korte fiel mit Knieproblemen aus.
Die Rot-Schwarzen kamen gut in die Partie und die ersten Zweikämpfe. In den eigenen Ballbesitzphasen wechselte sich sicheres und geduldiges Kurzpassspiel mit langen Bällen in Richtung Sturmspitze Phillip Tietz ab. Bis zur ersten Halbchance dauerte aber gut zehn Minuten. Nach Pass von Dominik Prokop blieb Winterneuzugang Brumme an einem Hallenser Abwehrbein hängen.
Die Abwehr um SVWW-Kapitän Sascha Mockenhaupt stand in den Anfangsminuten sicher. Halles Angriffsbemühungen fanden durch die resolute Zweikampfführung der Hausherren immer wieder ein jähes Ende. Julian Guttau versuchte es deshalb nach 14 Minuten aus der Distanz – knapp vorbei.
Halle fand sich nun jedoch von Minute zu Minute besser zurecht und steigerte auch die eigene Ballbesitzzeit. Julian Derstroff nahm einen Abpraller im Strafraum per Volley, doch Tim Boss im Tor der Rot-Schwarzen hatte den Ball sicher (18.). Mittlerweile begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und suchten die Lücken im gegnerischen Defensivverbund. Auch die SVWW-Standards – schon im vergangenen Jahr eine Stärke der Hausherren – strahlten wieder Gefahr aus. Marvin Ajani fand Paterson Chato nach einer Ecke am langen Pfosten, doch die Latte rettete Halle vor dem Rückstand (20.).
In einem munteren Spiel präsentierten sich die Hausherren weiterhin gut und kombinierten sich immer wieder in gute Feldpositionen. Nur im letzten Pass fehlte häufig die Präzision, sodass echte Torchancen auf beiden Seiten Mangelware blieben. Bei den HFC-Vorstößen blieb zudem auf die SVWW-Defensive aus Abwehr und Torhüter Boss Verlass, der einige lange Bälle klug abfing.
Bis auf einen 20-Meter-Schuss von Jakov Medic, den Sven Müller allerdings entschärfen konnte, blieb es aufseiten der Rot-Schwarzen allerdings ruhig. Halle nutzte seine letzte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff eiskalt. Guttau setzte nach 44 Minuten zum Solo an, legte von der Grundline quer zu Derstroff quer, der am langen Pfosten zum 0:1 verwandelte. Anschließend ging es in die Pause.
Ohne Wechsel aber mit Wut im Bauch starteten die Rot-Schwarzen in den zweiten Durchgang. Maurice Malone bediente kurz nach Wiederbeginn Ajani, der den Ball aus der Sechzehnerecke knapp am langen Pfosten des HFC-Tors vorbeisetzte (49.). Rot-Schwarz blieb am Drücker und versuchte, möglichst schnell den Ausgleichstreffer zu erzielen. Früh wurde der HFC schon beim Spielaufbau von der Offensivreihe gestört, die auch im eigenen Ballbesitz mehr Zug in Richtung Halle-Keeper Müller entwickelten. Nach guter Kempe-Flanke fehlte Brumme im Zentrum ein wenig Glück, um an den Ball zu kommen, bevor erneut Ajani per Volley an Müller scheiterte (53./57.).
Halle hatte Schwierigkeiten, sich aus seiner eigenen Hälfte zu befreien und Top-Stürmer Terrence Boyd in Szene zu setzen und so spielte weiter nur der SVWW, der ein ums andere Mal auf die HFC-Abwehr zurollte und sich einen Ausgleich jetzt mit Engagement nun verdiente. Wie schon in der ersten Hälfte fehlte den Rot-Schwarzen allerdings die Präzision im letzten Pass, was den mittlerweile verdienten Treffer verhinderte.
Mitte der zweiten Hälfte flachten aber auch die rot-schwarzen Angriffsserien ab. Halle fand sich defensiv immer besser zurecht und erschwerte das SVWW-Offensivspiel zusätzlich. Gegen aufgerückte Wiesbadener boten sich außerdem Kontergelegenheiten für die Gäste. Boyd fackelte nach einem Ballgewinn in der SVWW-Hälfte nicht lange und setzte die Kugel ans Lattenkreuz des Boss-Tors – dieses Mal Lattenglück für die Hausherren (77.).
Halle hatte Lunte gerochen. Während SVWW-Coach Rehm alles nach vorne warf und Ahmet Gürleyen als zweiten Stoßstürmer nach vorne beorderte, setzte der HFC auf Konter. Derstroff hatte seinen zweiten Treffer auf dem Fuß, doch Boss rettete mit einem starken Reflex (82.). Auf der Gegenseite strich ein Gürleyen-Dropkick aus 16 Metern am Tor vorbei (85.).
Doch die Hausherren versuchten es weiter und wurden belohnt. Der eingewechselte Benedict Hollerbach setzte sich bärenstark über rechts durch, schlug eine Flanke ins Zentrum wo Malone die Kugel per Kopf über die Linie drückte – 1:1 (89.)!
Beinahe hätte der SVWW die Partie sogar noch komplett gedreht. Hollerbach, der mächtig Betrieb machte, suchte mit einer weiteren Hereingabe Gürleyen, dessen Kopfballablage Malone wenige Zentimeter vor dem Tor knapp verfehlte (90.+5). Der Schlusspunkt hinter eine turbulente Endphase.
SVWW: Boss –Ajani, Mockenhaupt, Gürleyen, Kempe (87. Niemeyer) – Medic, Chato (81. Carstens) – Malone, Prokop, Brumme (68. Hollerbach) – Tietz.