„Wir schlafen elf Minuten lang“
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Wusstet ihr, dass der SSV Jahn Regensburg seinen Platz in der deutschen Fußballgeschichte sicher hat? Das erste Tor des Monats erzielte nämlich der Regensburger Gerhard „Gerd“ Faltenmeier beim Spiel des Jahn gegen den VfR Mannheim. Faltenmeier knallte damals einen Freistoß aus 20 Metern direkt in den Winkel – und verschaffte seinem Club damit einen festen Platz in den Geschichtsbüchern.
Am festen Platz in der 2. Bundesliga arbeiteten die Oberpfälzer seit ihrem Aufstieg 2017. Damals setzte sich der Jahn gegen die bayrischen Landesgenossen des TSV 1860 München in der Relegation durch. Der Start in die erste Zweitligasaison seit 2012/13 gestaltete sich zwar schwierig – Regensburg verlor drei der ersten vier Spiele -, in der zweiten Saisonhälfte sammelten die Rot-Weißen aber fleißig Punkte und landeten am Ende auf Rang 5. Auch das schwierige zweite Jahr nach dem Aufstieg brachten die Regensburger souverän auf dem 8. Platz zu Ende.
Der Vater des Erfolgs in der zweiten Liga, Trainer Achim Beierlorzer, wanderte im Sommer zum 1.FC Köln in die Bundesliga ab. Sein Nachfolger ist im Verein bestens bekannt: Mersad Selimbegovic war Co-Trainer unter Beierlorzer und übernahm jetzt die Zügel. Bis 2012 schnürte Selimbegovic seine Fußballschuhe als Spieler für Regensburg, für die er 99-mal auflief. Danach arbeitete sich der Bosnier über Trainerjobs im Nachwuchs und der Jahn-Reserve bis zum Posten des Cheftrainers hoch. Mit 37 Jahren ist er der aktuell jüngste Cheftrainer der 2. Liga.
Im Kader hat sich im Vergleich zur letzten Saison ebenfalls einiges getan. Neben Torhüter Philipp Pentke, der gemeinsam mit Sargis Adamyan zur TSG Hoffenheim wechselte, verließen mit Hamadi Al Ghaddioui (VfB Stuttgart), Jonas Föhrenbach (1.FC Heidenheim), Maximilian Thalhammer (FC Ingolstadt) und Asger Sörensen (1.FC Nürnberg) gleich sechs Stammspieler den Verein. Besonders die Abgänge der Offensivkräfte Adamyan (15 Tore, 11 Vorlagen) und Al Ghaddioui (11/6) wiegen schwer.
Die Neuzugänge Max Besuschkow (Eintracht Frankfurt), Erik Wekesser (Astoria Walldorf), Alexander Meyer (VfB Stuttgart), Andreas Albers (Viborg FF), Jan-Marc Schneider (FC St. Pauli), Tim Knipping (SV Sandhausen), Florian Heister (TSV Steinbach), Chima Okoroji (SC Freiburg) Tom Baack (VfL Bochum) und am Dienstag Benedikt Gimber (FC Ingolstadt) verdeutlichen, wie groß der Umbruch beim Jahn war.
Dass die Fußballabteilung des Schwimm- und Sportvereins aus Regensburg in den ersten Spielen Abstimmungsprobleme hatte, ist deshalb nachvollziehbar. Der Trend zeigte letzten Heimspiel gegen Bielefeld trotz 1:3-Niederlage nach oben. „Das war eine deutliche Steigerung im Vergleich zur letzten Woche. Wir müssen unserem Weg treu bleiben und Ruhe bewahren. Dann bekommen wir das schon hin“, so Coach Selimbegovic nach der Partie.
Zwar sind sich beide Teams bisher noch nie auf Zweitliga-Niveau begegnet, aus Regionalliga- und Drittligazeiten kennen sich beide Vereine aber gut. Von 23 Begegnungen gewann Regensburg 11-mal. 8-mal hatte der SVWW die Nase vorn. In den Elf Heimspielen der Rot-Schwarzen zog der SVWW aber nur zweimal den Kürzeren.