Jubilar auf der Trainerbank inmitten junger Talente
Pros |
Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Heimspiel am 14. Spieltag gegen Holstein Kiel mit 3:6 (2:4) verloren. 4.000 Zuschauer erlebten in der BRITA-Arena eine in jeder Hinsicht ereignisreiche Partie, in der der VAR gleich dreimal eingriff. Für den SVWW trafen Manuel Schäffler (3., 52.) und Daniel-Kofi Kyereh (30.).
Für den verletzten Moritz Kuhn rückte Marvin Ajani in die Startformation. Außerdem kehrten Kapitän Sebastian Mrowca für Marcel Titsch Rivero und Daniel-Kofi Kyereh für Tobias Schwede in die Startelf zurück.
Ohne Anlauf startete das Spiel direkt mit einem Aufreger: Maximilian Dittgen erlief einen langen Ball auf der linken Seite. Seine Hereingabe ins Zentrum fand in der Mitte Kyereh, der direkt nach der Ballannahme im KSV-Strafraum gefoult wurde. Die Entscheidung - nach längerer Überprüfung durch den Videoassistenten - Elfmeter für den SVWW. Manuel Schäffler nahm sich der Sache an und verwandelte sicher zum 1:0 für die Rot-Schwarzen (3. Minute).
Und der SVWW hätte unmittelbar nachlegen können. Nach einer Kombination über Dittgen und Schäffler tauchte Kyereh erneut im Kieler Strafraum auf, sein Schuss wurde allerdings im letzten Moment geblockt (6.). So ging der Schuss nach hinten los, denn mit dem ersten gefährlichen Gästeangriff über Jae Sung Lee und Janni Serra traf Emmanuel Iyoha aus kurzer Distanz zum Ausgleich (8.). In der Folge setzte Ajani einen Volleyschuss nach Dittgen-Flanke über das Holsteiner Gehäuse, während SVWW-Keeper Lindner einen Versuch von Alexander Mühling parieren konnte (10./14.).
Die Gäste hatten das Spiel nach dem Ausgleich im Griff. Im Gegensatz zu den letzten Spielen hatte der SVWW dagegen mit defensiven Unsicherheiten zu kämpfen. So war es KSV-Aktivposten Mühling, der nach Kopfballablage seines Mitspielers Serra aus zwölf Metern frei zum Schuss ansetzte, und die Kugel zur 2:1-Gästeführung ins SVWW-Tor hämmerte.
Doch damit nicht genug: Nach einer Flanke des Südkoreaners Lee sprang der Ball SVWW-Verteidiger Jakov Medic aus sehr kurzer Distanz an die Hand. Genug für Schiedsrichter Thorben Siewer - nach Sichtung der Bilder - auf Elfmeter zu entscheiden, den erneut Mühling zum 3:1 für die Störche verwandelte (27.).
Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Serra stellte nur zwei Minuten später auf 4:1, doch der SVWW hielt sich im Spiel. Kyereh fasste sich aus 18 Metern ein Herz und markierte den Anschlusstreffer zum 2:4 – der zuerst vom Schiedsrichter ab- und nach Überprüfung des VAR wieder anerkannt wurde (30.). Mit neuem Mut lief der SVWW weiter an, um den Abstand noch vor der Pause weiter zu verkürzen, was aber auch in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht gelang. So ging es mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.
Engagiert kam der SVWW aus der Kabine, musste nach fünf Minuten jedoch die nächste kalte Dusche hinnehmen. Nach einem langen Ball aus der Kieler Defensive rutschte Sascha Mockenhaupt im Laufduell mit Salih Özcan aus, sodass dieser freie Bahn zum 5:2 hatte (50.). Ein denkbar schlechter Beginn für die Rot-Schwarzen, die aber weiterhin zu ihren Möglichkeiten kamen. Nach einer kurzen Faustabwehr des Kieler Torwarts Ioannis Gelios zog Michel Niemeyer ab, Schäffler fälschte den Ball aus elf Metern ins Tor Gäste ab (52.).
Neue Hoffnung für den SVWW, der diese in neuen Mut in der Offensive ummünzen konnte. Ajani bediente Schäffler, der dieses Mal am herausgeeilten Gelios scheiterte (55.).
Das Spiel heizte sich anschließend von Minuten zu Minute auf. Die Rot-Schwarzen warfen sich in jeden Zweikampf, die Kieler antworteten ebenfalls mit einer ordentlichen Portion Aggressivität. Holstein lauerte überwiegend auf Konter und so übernahm der SVWW die Spielkontrolle. Nach einer Flanke von Dittgen klärte Gelios einen Seitfallzieher von Kyereh mit einer Glanzparade – beinahe der Anschlusstreffer (69.).
Kiel tauchte erst in der 74. Minute wieder im SVWW-Strafraum auf, war dann aber brandgefährlich. Im erneuten Duell mit Özcan behielt Lindner dieses Mal allerdings die Oberhand.
Rund zehn Minuten vor Spielende brachte SVWW-Coach Rehm Törles Knöll für Mrowca und läutete so die Schlussoffensive ein. Die großen Möglichkeiten hatte aber Holstein Kiel. Erst Lee und im Nachschuss Makana Baku scheiterten allerdings an Lindners starken Reflexen (88.). In der Nachspielzeit fiel der sechste Kieler Treffer schließlich doch noch. Einen Konter in Überzahl verwertete Jonas Meffert zum 3:6-Endstand (90+4.).
SVWW: Lindner – Ajani, Mockenhaupt, Dams, Medic (37. Röcker), Niemeyer –Kyereh, Mrowca (81. Knöll), Lorch (60. Gül), Dittgen – Schäffler