SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Der SV Wehen Wiesbaden verliert am 27. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den VfL Osnabrück mit 0:1 (0:1). Den Treffer des Tages erzielte VfL-Flügelstürmer Christian Conteh nach einem von der Mittellinie startenden Solo mit der Pike (31.). Der SVWW blieb unterdessen trotz eines Aluminiumstreffers von Thijmen Goppel (36.) und einigen weiteren guten Möglichkeiten in der Schlussphase am Ende torlos.
Personal
Im Vergleich zur Partie gegen Hannover 96 in der Vorwoche nahm SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski zwei Änderungen in seiner Startelf vor. Martin Angha übernahm den rechten Part der defensiven Dreierkette, wodurch Sascha Mockenhaupt auf die Schienenposition rückte und den dort verletzt ausfallenden Lasse Günther (muskuläre Probleme) ersetzte. Zudem startete der zuletzt eingewechselte Nick Bätzner in der Offensive für Julius Kade.
Spielverlauf
Am Ostersonntag tasteten sich beide Mannschaften in der BRITA Arena zunächst einige Minuten ab. So waren bereits fast zwanzig Minuten gespielt als SVWW-Keeper Florian Stritzel bei einem Osnabrücker Querpass von der Grundlinie das erste Mal eingreifen musste (19.). Der erste Torschuss gehörte dann sechs Zeigerumdrehungen später dem venezianischen Leihspieler der Niedersachsen Michaël Cuisance. Sein Fernschuss aus halbrechter Position verfehlte sein Ziel jedoch ebenso deutlich (25.) wie nur fünf Minuten später ein strammer Flachschuss von Robin Heußer auf der Gegenseite (30.). Treffsicherer zeigte sich hingegen rund 60 Sekunden später VfL-Flügelspieler Christian Conteh, der nach einem von der Mittellinie bis zur Strafraumkante andauernden Solo eiskalt mit der Pike das 1:0 markierte (31.). Im Anschluss verpasste Thijmen Goppel die direkte Antwort der Rot-Schwarzen nur denkbar knapp. Eine flache Mockenhaupt-Hereingabe von der rechten Seite rutschte an den zweiten Pfosten zum Niederländer durch, der sich den Ball zurechtlegte und mit einem starken Schlenzer lediglich am Innenpfosten des lila-weißen Gehäuses scheiterte (36.). Kurz darauf vergab zudem Nick Bätzner mit einer aussichtsreichen Freistoßposition aus gut 20 Metern die nächste gute Gelegenheit der ersten Halbzeit (39.).
In Durchgang zwei versuchte es Bätzner bereits nach wenigen Sekunden mit einem Distanzschuss (46.), ehe die SVWW-Angreifer Ivan Prtajin und Franko Kovacevic rund acht Minuten später eine gefährliche Flanke von Goppel jeweils knapp verpassten (54.). In der Folge köpfte Prtajin zudem eine weiteren Goppel-Hereingabe links am Tor vorbei (59.), während auf der Gegenseite auch Noel Niemann das kurze Eck aus guter Position hauchzart verfehlte (62.). Zwei Zeigerumdrehungen später erzielte dann der hochgewachsene Innenverteidiger der Rot-Schwarzen Aleksandar Vukotic nach einer Heußer-Ecke per Kopf den zunächst umjubelten, am Ende jedoch wegen eines angeblichen Foulspiels nicht gegebenen Ausgleichstreffer (64.). In der Schlussphase scheiterte das Kauczinski-Team dann gleich mehrfach am stark parierenden Gästekeeper Philipp Kühn. Zunächst zeichnete sich dieser mit einer starken Parade gegen einen Distanzschuss eingewechselten Hyunju Lee aus (80.), anschließend war er bei einer Doppelchance von SVWW-Torjäger Prtajin und Sascha Mockenhaupt (81.) gleich zweifach zur Stelle. Zudem brachte der VfL-Schlussmann auch sechs Minuten später beim Kopfballversuch des rot-schwarzen Jokers Nikolas Agrafiotis seine linke Hand noch reflexartig an den Ball (87.). Auch in der siebenminütigen Nachspielzeit, die die Gäste nach einer gelb-roten Karte gegen Cuisance (89.) in Unterzahl bestreiten mussten, schmissen die Rot-Schwarzen nochmal alles nach vorne. Doch weder die beiden Versuche von Prtajin (90.+2, 90.+4) noch der am Ende geblockte Abschluss von Agrafiotis (90.+5) konnte den späten Ausgleich erzwingen.
Stimme zum Spiel
Markus Kauczinski: „Die erste Halbzeit war sehr zäh. Bis zum Gegentor haben wir viele Bälle verloren und waren nicht zielstrebig genug. Damit können wir nicht zufrieden sein. Auch das Gegentor darf in der Form, dass ein Spieler vierzig Meter über das Spielfeld läuft und dann aufs Tor schießt, nicht fallen. Da war unser defensives Umschaltverhalten einfach nicht gut. Danach hatten wir mehr Zug zum Tor und noch in der ersten Halbzeit die Situation von Goppel, in der der Ball von der Latte wieder rausspringt. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir dann aber viele Möglichkeiten frei vorm Tor, zahlreiche Standardsituationen und einen starken gegnerischen Torwart gegen uns. Warum das Tor von Vukotic zurückgepfiffen wurde, kann ich nicht sagen. Obwohl ich die Szene mehrfach gesehen habe, erkenne ich nur einen normalen Zweikampf und nichts Strafbares. Am Ende rennt uns dann die Zeit davon. Neben dem Gegentor müssen wir uns vor allem ankreiden lassen, das Tor nicht gemacht zu haben. Wir müssen lernen die Situationen, die wir uns erkämpfen und erspielen, kaltschnäuziger zu nutzen.“
Aufstellung
SVWW: Stritzel – Angha, Mathisen (46. Carstens), Vukotic – Mockenhaupt, Fechner (46. Taffertshofer), Goppel (61. Lee) – Heußer, Bätzner (84. Agrafiotis) – Prtajin, Kovacevic (74. Iredale)
Tore
0:1 Conteh (31.)
Gelbe Karte: Vukotic, Goppel / Diakhite, Gnaase
Gelb-Rote Karte: - / Cuisance
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Zuschauer: 6.130