„Müssen im letzten Drittel öfter den Abschluss suchen“
Profis |
Der SV Wehen Wiesbaden ist trotz großen Kampfes und viel Engagement in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund ausgeschieden. BVB-Stürmer Erling Haaland sorgt mit einem Dreierpack nahezu im Alleingang für den 3:0-Sieg des amtierenden Pokalsiegers.
SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm baute seine Offensive nach dem torlosen Remis in der Liga gegen den TSV 1860 München auf einer Position um: Johannes Wurtz rückte anstelle von Kevin Lankford in die Startelf.
In der ausverkauften BRITA-Arena begannen beide Teams extrem engagiert. So hatte Borussia Dortmund nur wenige Augenblicke nach dem Anpfiff die erste Torchance: Erling Haaland umkurvte Keeper Florian Stritzel und konnte nur durch eine Grätsche von Verteidiger Ahmet Gürleyen gestoppt werden (3.).
Auf der anderen Seite verbuchte Gustaf Nilsson keine zwei Zeigerumdrehungen später mit einem zentral gesetzten Kopfball die erste Torannäherung für Rot-Schwarz. Nach furiosem Start waren die Borussen in der Anfangsphase allerdings die erwartet spielbestimmende Mannschaft und konnten eine Reihe guter Möglichkeiten für sich verzeichnen. Unter anderem scheiterte Marco Reus mit einem Freistoß an SVWW-Keeper Stritzel (10.).
Trotz des spielerischen Übergewichts des BVB versuchte die Rehm-Elf immer wieder durch schnell vorgetragene Umschaltsituationen eigene Offensivakzente zu setzen. Nachdem die SVWW-Defensive konzentriert gegen Offensiv-Bemühungen der Gäste dagegenhalten konnte, gelang dem BVB schließlich der Führungstreffer durch Erling Haaland, der nach einem Steckpass von Reus den Ball im Tor unterbrachte - 0:1 (26.).
Keine drei Minuten waren seit der Gäste-Führung vergangen, da holte Haaland nach einem Foul durch Keeper Stritzel einen Strafstoß heraus, den er anschließend auch selbst verwandelte. Eine kalte Dusche für die Rot-Schwarzen, die die Köpfe jedoch nicht hängen ließen, sondern versuchten, möglichst schnell wieder zurück in die Partie zu kommen.
Nach der Doppel-Führung der Schwarz-Gelben musste Rehm einen ersten Wechsel vornehmen, nachdem Nico Rieble verletzungsbedingt nicht weiterspielen konnte. Er wurde durch Dennis Kempe ersetzt (33.).
Der SVWW warf sich in der Folge aufopferungsvoll in die Zweikämpfe und versuchte, über Körperlichkeit das Spielgeschehen wieder mehr unter Kontrolle zu bringen. Der Bundesligist hielt jedoch spielerisch dagegen und verwaltete die Führung, ohne jedoch zu weiteren Torchancen zu gelangen.
Dies war gleichzeitig der Schlusspunkt unter einer Halbzeit, in der Rot-Schwarz zwar anrannte und versuchte eigene Torchancen herauszuspielen, sich jedoch einer konzentriert aufgestellten Dortmunder Mannschaft gegenübergestellt sah, die keine Hochkaräter zuließ und ihrerseits durch Haaland zu zwei Toren kam.
Zur zweiten Halbzeit wechselte Rehm dann gleich dreifach: Bjarke Jacobsen, Kevin Lankford und Maximilian Thiel kamen für Wurtz, Goppel und Carstens neu ins Spiel (46.).
Der zweite Durchgang war auch kaum angepfiffen, da hatte Emanuel Taffertshofer durch einen Distanzschuss die erste Gelegenheit für den SVWW.
Dennoch war es wieder der starke Haaland, der durch ein weiteres Tor die Führung des BVB erhöhen und gleichzeitig einen Hattrick feiern konnte (51.).
Mit dem Spielstand im Rücken konzentrierte sich die Rehm-Elf nach einer knappen Stunde vermehrt auf Defensivaufgaben, lauerte aber weiterhin auf Kontersituationen. So scheiterte Nilsson nach einem frühen Ballgewinn durch Thiel knapp (61.).
Wenige Momente später kombinierten sich die Rot-Schwarzen erneut in Richtung des BVB-Gehäuses und fanden eine Lücke in der schwarz-gelben Abwehr: Der Abschluss des eingewechselten Lankford blieb letztlich zu unpräzise, um Gäste-Keeper Kobel vor Probleme zu stellen (64.).
Die größte SVWW-Chance hatte der eingewechselte Thiel mit einem Linksschuss, der jedoch vom Torwart entschärft werden konnte (76.).
In der Schlussviertelstunde glichen sich die Spielanteile immer mehr aus und auch in der Offensive zeigten die Rot-Schwarzen nun nochmal Initiative. Doch auch Borussia Dortmund ließ nicht locker und kam durch den eingewechselten Malen zum Abschluss (82.).
Kurz vor dem Abpfiff der Partie fehlte es Lankford bei seinem Versuch nach genauer Flanke von Fechner an der Genauigkeit - knapp drüber. Anschließend beendete Schiedsrichter Benjamin Cortus nach kurzer Nachspielzeit die Partie und so war das Ausscheiden des SVWW in der ersten Pokalrunde amtlich.
SVWW: Stritzel – Fechner, Mockenhaupt, Gürleyen, Carstens (46. Jacobsen), Rieble (30. Kempe) – Goppel (46. Thiel), Taffertshofer, Kurt – Nilsson (73. Prokop), Wurtz (46. Lankford)