SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Der SV Wehen Wiesbaden verliert am 23. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den SC Paderborn mit 1:2 (1:1). Die Führung durch Franko Kovacevic (30.) glich Koen Kostons noch vor dem Pausenpfiff aus. Knapp zehn Minuten vor dem Ende besiegelte SCP-Stürmer Filip Bilbija die Niederlage des SVWW.
Personal
Im Vergleich zur Partie beim FC Schalke 04 in der Vorwoche nahm SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski gleich vier Änderungen in seiner Startelf vor. Im Sturmzentrum rückte Ivan Prtajin nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf und verdrängte Nikolas Agrafiotis auf die Bank. Zudem startete Kianz Froese für den kurzfristig verletzt fehlenden Nick Bätzner (muskuläre Probleme) sowie Amar Catic anstelle von Thijmen Goppel (Bank). In der defensiven Dreierkette ersetzte Florian Carstens den gesperrt fehlenden Aleksandar Vukotic.
Spielverlauf
Auf dem Rasen der BRITA Arena prüfte SCP-Standardschütze Raphael Obermair Florian Stritzel früh mit einem gefährlichen Freistoß von der Strafraumkante. Der SVWW-Schlussmann war jedoch zur Stelle und lenkte die Kugel an die Oberkante der Latte (7.). Bereits Mitte der ersten Halbzeit blockten zudem Bjarke Jacobsen (21.) sowie Marcus Mathisen (24.) zwei weitere vielsprechenden Paderborner Torabschlüsse. In einer ansonsten bis dato ereignisarmen ersten Halbzeit erzielte dann SVWW-Stürmer Franko Kovacevic kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde das 1:0 (30.). Von Robin Heußer mit einem stark getimten Steckpass in die Tiefe geschickt, legte sich der Kroate das Spielgerät am herauseilenden SCP-Schlussmann Pelle Boevink vorbei und markierte aus spitzem Winkel den rot-schwarzen Führungstreffer. Nur neun Minuten später folgte die ostwestfälische Antwort: Nach einem langen Pass von Filip Bilbija tauchte Koen Kostons frei vor Stritzel auf und versenkte die Kugel eiskalt ins linke untere Eck zum 1:1-Halbzeitstand (39.).
In Durchgang zwei dauerte es keine 120 Sekunden bis das rot-schwarze Aluminium ein zweites Mal erzitterte. Der Paderborner Kapitän Robert Leipertz bediente von der Grundlinie Kostons, dessen angedrehter Linksschuss mittig ans Gebälk flog (47.). Nur vier Zeigerumdrehungen später folgte der dritte Alu-Treffer des Teams von SCP-Cheftrainer Lukas Kwasniok, als ein Bilbija-Abschluss von der linken Seite aus spitzem Winkel an den langen Pfosten knallte (51.). Kurz nach der Stundenmarke folgte dann durch einen Distanzschuss von Leipertz aus dem linken Rückraum die nächste Torannäherung der Ostwestfalen. Der in der Mitte lauernde Bilbija verpasste es jedoch den wuchtigen Abschluss entscheidend in Richtung des SVWW-Gehäuses abzufälschen (63.). Rund eine Viertelstunde vor dem Ende brachte SVWW-Cheftrainer Kauczinski mit Agrafiotis sowie John Iredale zwei neue Angreifer in die Partie (74.) und nur vier Minuten später verpasste das neue Sturmduo eine gefährliche Flanke des zuvor ebenfalls eingewechselten Goppel nur knapp (78.). Stattdessen sorgte auf der Gegenseite Bilbija knapp zehn Minuten vor dem Ende für die 2:1-Führung der Kwasniok-Elf (82.). Kai Klefisch schickte den sich im Laufduell durchsetzenden Torschützen in Richtung des Heimtors von Stritzel, der beim platzierten Abschluss ins untere rechte Toreck machtlos blieb. Bereits in der Nachspielzeit erzielte Kostons das vermeintlich dritte Tor der Gäste, stand beim Zuspiel von Adriano Grimaldi jedoch knapp im Abseits (90.+5).
Stimme zum Spiel
Markus Kauczinski: „Paderborn hatte immer wieder starke Phasen, in denen sie das ballversiertere und reifere Team waren. Aber auch wir hatten immer wieder gefährliche Momente und spielen bei unserer Führung eine Kontersituation stark aus. Nach einem ordentlichen Beginn haben wir dann im Spielaufbau zu leicht die Bälle verloren und waren generell nicht ballsicher genug, um das Geschehen zu kontrollieren. Den Ausgleich spielt Paderborn stark raus, wir haben den Raum aber auch freigegeben. In diesen Situationen müssen wir in der Absicherung und dem Gegenpressing besser agieren. Ein starkes Team wie der SCP, bei dem jeder Spieler im Angriffsspiel Tempo mitbringt, nutzt solche Gelegenheiten aus. Die Wechsel haben uns nochmal eine zweite Luft verschafft und genau in dieser Phase kassieren wir durch einen weiteren Pass in die Tiefe mit einem guten Abschluss den Gegentreffer. Meine Mannschaft hat alles gegeben und viel investiert. Von einem Top-Gegner werden die Momente bei den Gegentoren jedoch bestraft und am Ende war Paderborn das bessere Team.“
Aufstellung
SVWW: Stritzel – Mockenhaupt, Mathisen, Carstens – Catic (59. Goppel), Heußer, Jacobsen, Günther (83. Rieble) – Froese (59. Lee), Kovacevic (74. Iredale) – Prtajin (74. Agrafiotis)
Tore
1:0 Kovacevic (30.), 1:1 Kostons (39.), 1:2 Bilbija (82.)
Gelbe Karte: Mathisen, Jacobsen / Klefisch, Obermair
Schiedsrichter: Florian Lechner (Insel Poel)
Zuschauer: 6.119