SVWW verliert Generalprobe gegen effizienten rumänischen Vizemeister
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Der SV Wehen Wiesbaden gewinnt am 13. Spieltag der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 2:1 (0:1) und feiert damit bereits den vierten Sieg in Serie. Den Rückstand durch FCK-Offensivkraft Marlon Ritter (39.) gegen Ende des ersten Durchgangs konnte der SVWW in Halbzeit zwei durch einen Distanzschuss von Thijmen Goppel (51.) und einen Treffer von Ivan Prtajin nach einem Freistoß von Robin Heußer (65.) drehen.
Personal
Im Vergleich zur Partie bei Fortuna Düsseldorf in der Vorwoche nahm SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski zwei Änderungen in seiner Startelf vor. Bjarke Jacobsen ersetzte den gesperrt fehlenden Gino Fechner (5. Gelbe Karte). Zudem startete Ivan Prtajin in der Sturmspitze für John Iredale (Bank).
Spielverlauf
In der schon zum dritten Mal in dieser Saison ausverkauften BRITA Arena dauerte es keine sechs Minuten, ehe der SVWW erstmals gefährlich wurde. Robin Heußer setzte Amar Catic auf der linken Seite stark in Szene. Dieser zog in die Mitte, scheiterte mit seinem zentralplatzierten Abschluss jedoch am Lautrer Keeper Julian Krahl (6.). Auf der Gegenseite setzte FCK-Innenverteidiger Nikola Soldo einen Kopfball in Folge einer Ecke knapp neben den rechten Pfosten (15.). Fünf Minuten später versuchten es wiederum die Gastgeber in Person von Heußer mit einem Distanzschuss, der abgefälscht vom eigenen Mann jedoch über die Latte ging (20.). In der Folge entwickelte sich ein umkämpftes, aber chancenarmes Spiel. Gefährlich wurde es erst wieder nach fast 40 Minuten Spielzeit. Die Pfälzer Offensivkraft Richmond Tachie bediente mit einer flachen Hereingabe Terrence Boyd, der den Ball stoppte und dem einschussbereiten Marlon Ritter überließ. Dieser traf mit einem platzierten Rechtsschuss ins linke Eck und sorgte so für die 1:0-Führung der Gäste (39.). Noch vor der Pause bot sich den Rot-Schwarzen die große Chance zum Ausgleich. Heußer verlagerte das Spielgeschehen auf die rechte Seite zum aufgerückten SVWW-Innenverteidiger Martin Angha, der mit seiner scharfen Hereingabe Prtajin fand, dessen Abschluss nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (44.). Gute 60 Sekunden später scheiterte zudem Catic mit einem wuchtigen Schuss am Kopf vom Kapitän der Roten Teufel Jean Zimmer, der den Versuch damit erfolgreich blockte (45.).
Die Mannschaft von Markus Kauczinski startete ohne personelle Veränderungen in den zweiten Durchgang. Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, als der SVWW den Ausgleichstreffer erzielte. Von der rechten Strafraumkante suchte Thijmen Goppel mit links den Abschluss und traf vom Lautrer Innenverteidiger Soldo noch leicht abgefälscht ins Tor (51.). Drei Zeigerumdrehungen zuvor hatte Boyd das vermeintliche 2:0 geschossen, stand beim Zuspiel von Philipp Klement jedoch im Abseits (48.). Kurz vor der Stundenmarke hatte Prtajin die Chance, den SVWW in Führung zu bringen. Seinem Abschluss aus gut zwanzig Metern fehlte jedoch der nötige Druck, um Gästekeeper Krahl vor Probleme zu stellen (60.). Drei Minuten später schickte Heußer den Torschützen des Ausgleichs Goppel auf die Reise, der 20 Meter vor dem Tor nur mittels taktischem Foul gestoppt werden konnte (63.). Den daraus resultierenden scharf getretenen Freistoß von Standardschütze Heußer beförderte der in die Startelf zurückgekehrte Prtajin per Brust zur 2:1-Führung für die Rot-Schwarzen in die Maschen (65.). Fast hätte SVWW-Abwehrchef Marcus Mathisen von der Mittellinie sogar noch erhöhen können. Seinen Versuch nach einem ruhenden Ball konnte der Keeper der Roten Teufel jedoch mit den Fingerspitzen zur Ecke klären (72.). Auf der Gegenseite köpfte Boyd zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nach einer Flanke von Tymoteusz Puchacz deutlich über das Tor (80.). Der FCK versuchte es in der Folge immer wieder mit hohen Bällen in den Sechzehner, die die Defensive der Rot-Schwarzen um Aleksandar Vukotic, Angha und Jacobsen jedoch ein ums andere Mal aus der Gefahrenzone köpfte. In der Nachspielzeit verpasste dann zunächst der eingewechselte Franko Kovacevic die Vorentscheidung, als er bei einer Konterchance bereits in der eigenen Hälfte frei auf das gegnerische Tor zulief, im letzten Moment jedoch von der Lautrer Defensive eingeholt wurde (90.+4). Eine Minute später scheiterte auch Iredale mit seinem Schuss von der rechten Seite an einem starken Reflex von Krahl (90.+5).
Stimmen
Markus Kauczinski: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt mit viel Ballbesitz und starken Kombinationen. Natürlich hätten wir in der Chancenerarbeitung noch zwingender sein können, aber den Gegner so im Griff zu haben, ist ein gutes Gefühl. Mit der ersten Chance geht Kaiserslautern dann in Führung, das war gut herausgespielt. Wir wollten direkt antworten, haben die große Chance von Ivan aber nicht nutzen können”, so SVWW-Cheftrainer Kauczinski. “In der zweiten Halbzeit haben wir das Glück vielleicht auch erzwungen. Der Ball kann vor dem Tor nur abgefälscht werden, wenn man auch schießt. Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, Rückstände zu drehen. Kaiserslautern ist sehr offensivstark und trotzdem haben wir nur ganz wenig zugelassen. Das war ein richtig starkes Spiel von uns und ich bin froh, dass wir mit dieser Leistung und so einem Ergebnis in die Länderspielpause gehen können.”
Aufstellung
SVWW: Stritzel – Angha, Mathisen, Vukotic – Goppel (74. Mockenhaupt), Heußer (90. Kade), Jacobsen, Catic (83. Bennetts) – Bätzner, Lee (74. Kovacevic) – Prtajin (83. Iredale)
Tore
0:1 Ritter (39.), 1:1 Goppel (51.), 2:1 Prtajin (65.)
Gelbe Karte: - / Soldo, Niehues
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Zuschauer: 12.100