Auswärtsinfos: SVWW zu Gast in Braunschweig
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Der SV Wehen Wiesbaden trennt sich am 9. Spieltag der 2. Bundesliga vom Hamburger SV mit 1:1 (0:0). Aleksandar Vukotic brachte den leidenschaftlich verteidigenden SVWW spät in Führung (81.), Miro Muheim sorgte mit einem Distanzschuss aus über zwanzig Metern für den HSV-Ausgleich. Mit der letzten Aktion des Spiels hatte Laszlo Benes per Elfmeter die Chance zum 1:2 für die Hamburger, scheiterte jedoch an der Latte.
Personal
Im Vergleich zur Partie bei Hannover 96 veränderte SVWW-Cheftrainer Markus Kauczinski seine Startelf auf drei Positionen. Lasse Günther startete nach seiner Einwechslung in der vergangenen Woche auf der linken Seite. Der dort zuletzt eingesetzte Thijmen Goppel rückte für Sascha Mockenhaupt (Bank) auf rechts. In der Offensive feierte Nick Bätzner sein Startelfdebüt für die Rot-Schwarzen und verdrängte Kianz Froese auf die Bank. Zudem ersetzte Franko Kovacevic den verletzten Ivan Prtajin (Muskelfaserriss) im Sturmzentrum.
Spielverlauf
In der mit 12.100 Zuschauern ausverkauften BRITA Arena übernahmen die Gäste aus Hamburg von Beginn an die Spielkontrolle. Eine Hereingabe von Bakery Jatta verpasste HSV-Torjäger Robert Glatzel jedoch knapp (4.). Die erste große Möglichkeit der Partie ergab sich stattdessen von dem Tor der Gäste, als Guilherme Ramos nach einer Goppel-Flanke einen Querschläger produzierte und seinen eigenen Schlussmann prüfte (10.). In der Folge verlagerte sich das Spielgeschehen zunehmend Richtung des Kastens der Heimmannschaft. Die Norddeutschen zeigten dabei immer wieder gefährliche Ansätze, konnten von der tiefstehenden Abwehr der Rot-Schwarzen jedoch stets gestoppt werden. Zunächst trennte SVWW-Innenverteidiger Aleksandar Vukotic den in den Strafraum eindringenden Jatta fair vom Ball (14.), acht Minuten später blockte er einen Versuch von Laszlo Benes aus der Distanz (22.). Da zudem die Fernschüsse von Levin Öztunali (23.) und Miro Muheim (27.) am Tor vorbeiflogen und der Kapitän der Rot-Schwarzen Marcus Mathisen nach einer Jatta-Hereingabe vor dem einschussbereiten Glatzel klärte (26.), blieb es trotz HSV-Überlegenheit beim 0:0. Die Rothosen übten mit viel Ballbesitz weiter Druck aus. Martin Angha blockte in Folge einer kurz ausgespielten Ecke einen weiteren Abschluss von Benes (32.), der drei Zeigerumdrehungen später mit einem satten Linksschuss an der Latte scheiterte (35.). Auf der Gegenseite sorgte Robin Heußer mit einem der wenigen SVWW-Abschlüsse für etwas Entlastung, konnte jedoch ebenfalls geblockt werden (42.). Gefährlicher wurde es in der Nachspielzeit nochmals vor Florian Stritzel, der den Abschluss von Ignace van der Brempt jedoch mit den Fingerspitzen abwehren konnte (45. +2) und so das torlose Remis in die Halbzeitpause rettete.
Mit Nico Rieble für Günther sowie Antonio Jonjic anstelle von Kovacevic starteten die Rot-Schwarzen in die zweite Halbzeit. Am Spielgeschehen änderte sich unterdessen wenig, sodass sich weiterhin ein tiefstehender SVWW dem ballbesitzgeprägten Fußball der Hamburger entgegenstellte. Die erste Chance der Gäste, in Form eines Flachschusses von Muheim zentral aufs Tor, konnte Florian Stritzel problemlos entschärfen (51.). Machtlos war er dagegen sieben Minuten später als der eingewechselte Ransford-Yeboah Königsdörffer in Folge eines nicht geklärten, kurz ausgespielten Freistoßes einen per Kopf quergelegten Ball von Glatzel versenkte (58.). Da im Vorfeld jedoch eine Abseitsposition vorlag, fand der Treffer keine Anerkennung. Die Norddeutschen drückten weiter auf den Führungstreffer und hatten wenig später durch Reis die nächste große Gelegenheit. Vom erneut als Vorbereiter agierenden HSV-Torjäger Glatzel super in Szene gesetzt, schob der Kapitän der Gäste den Ball jedoch aus zentraler Position und frei vor dem Tor stehend knapp am rechten Pfosten vorbei (63.). Auf der Gegenseite holte der vier Minuten zuvor für Lee eingewechselte Froese einen Eckball raus und sorgte damit für einen der bis dato wenigen Entlastungsmomente des SVWW (65.), der in der Folge mehrere offensive Ansätze hatte, die jedoch final keine Gefahr erzeugten. Zeitgleich dauerte es in dieser Phase über zehn Minuten bis zur nächsten Chance der Rothosen. Den platzierten Flachschuss aus circa zwanzig Metern des immer wieder aus der Distanz abschließenden Benes konnte Stritzel jedoch parieren (77.). So war es der SVWW, der in der Schlussphase an den Torchancen gemessen durchaus überraschend in Führung ging. Nach einer kurz ausgeführten Ecke brachte Heußer den Ball in den Strafraum, wo sich Mathisen im Kopfballduell durchsetzte und Daniel Heuer Fernandes zu einer Parade zwang, bei der er den Ball nur nach vorne abwehren konnte. Vukotic setzte nach und stocherte den Ball zur 1:0-Führung hinter die Linie. Die Norddeutschen hielten ihren Druck unabhängig des Gegentors aufrecht und belohnten sich kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit mit dem Ausgleich. Muheim versuchte es auf HSV-Seiten zum wiederholten Mal mit einem Abschluss aus der Distanz und schlenzte die Kugel kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit aus über zwanzig Meter Torentfernung unhaltbar ins linke Eck des SVWW-Tors (89.). Der HSV drängte weiter und hatte tief in der Nachspielzeit sogar noch die große Chance das Spiel zu drehen. Bei einem Klärungsversuch im Strafraum traf Froese lediglich den eingewechselten HSV-Akteur Pherai, nicht jedoch den Ball. Den daraus resultierenden Elfmeter setzte Benes mit seinem zweiten Aluminiumtreffer des Tages jedoch nur an die Latte. Sekunden später stand das 1:1 im Heimspiel gegen den HSV fest.
Stimmen
Markus Kauczinski: „Mit der ersten Halbzeit waren wir gar nicht zufrieden. Wir haben die Bälle schnell verloren und es nicht geschafft für Entlastung zu sorgen. So entstand ein Dauerdruck vom HSV, bei dem es jedoch nicht so klare Chancen gab, dass ich jede Minute gezittert habe. Wir sind selbst aber nicht gefährlich geworden und haben deshalb in der Halbzeit umgestellt. Dadurch hatten wir defensiv eine klarere Zuordnung und sind besser in die Umschaltmomente gekommen. Der HSV hat trotzdem sehr viel Druck gemacht, aufs Gaspedal gedrückt und wir haben heikle Phasen überstanden. Wir nutzen dann den Moment nach der Ecke für uns. Kurz darauf kommt der Schuss zum 1:1, der natürlich gut war. Dann kommt die Nachspielzeit der Nachspielzeit und der Elfmeter, bei dem du das Quäntchen Glück hast, das dir in der letzten Zeit vielleicht gefehlt hat. Wir haben uns das aber durch die zweite Halbzeit mit Emotionen und Leidenschaft erkämpft. Die Jungs haben alles reingeworfen, was sie haben und sich auf diese Weise einen Punkt verdient.“
Aufstellung
SVWW: Stritzel – Angha, Mathisen (83. Mockenhaupt), Vukotic – Goppel (76. Catic), Heußer, Fechner, Günther (46. Rieble) – Bätzner, Lee (61. Froese) – Kovacevic (46. Jonjic)
Tore
1:0 Vukotic (71.), 1:1 Muheim (89.)
Gelbe Karte: Fechner, Stritzel / Muheim, Reis
Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang)
Zuschauer: 12.100