So spielt der SVWW-Nachwuchs
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Der SV Wehen Wiesbaden gastiert am kommenden Samstag (17. September, 14 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim und damit bei der Mannschaft, die vor der Saison so klar wie kaum eine anderes Drittliga-Team den Aufstieg als Saisonziel ausgerufen hat.
Rückkehr in die 2. Bundesliga als erklärtes Ziel
Rund 21 Jahre ist es her, da standen die Mannheimer unmittelbar vor dem Sprung in die Bundesliga. Für den Waldhof hätte es die Rückkehr in die höchste deutsche Spielklasse werden können, nachdem das Team elf Jahre zuvor aus der Bundesliga abgestiegen war. Um den Aufstieg zu schaffen, mussten die „Buwe“ um den damaligen Cheftrainer Uwe Rappolder den 1. FSV Mainz 05 bezwingen und der FC St. Pauli durfte gleichzeitig nicht beim bereits feststehenden Zweitligameister 1. FC Nürnberg gewinnen. Der Waldhof erfüllt seine Aufgabe mit einem 4:0-Heimsieg, doch die Kiez-Kicker gewannen ebenfalls ihre Partie und stiegen am Ende gemeinsam mit Nürnberg und Mönchengladbach in die Bundesliga auf. In der darauffolgenden Spielzeit belegten die Mannheimer noch den neunten Tabellenplatz, doch die Saison 2002/2003 sollte dann vorerst die letzte im Profi-Fußball sein. Als 18. der 2. Bundesliga stiegen die Mannheimer ab. Zu allem Unglück ging es nicht nur eine Liga runter, sondern direkt zwei. Neben den sportlichen Schwierigkeiten plagten den Waldhof seinerzeit auch finanzielle Probleme. Am Ende musste der Traditionsverein aus der Kurpfalz Insolvenz anmelden und startete daraufhin in der damals viertklassigen Oberliga Baden-Württemberg. Es dauerte 16 Jahre, ehe die Mannheimer sich wieder im deutschen Profifußball zurückmeldeten mit dem Aufstieg aus der Regionalliga Südwest im Jahr 2019.
Nach drei Jahren in der dritthöchsten deutschen Spielklasse peilt der Waldhof nun in der vierten Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga an und damit die Rückkehr nach 21 Jahren Abstinenz. Es ist das erklärte Ziel der Verantwortlichen. Bereits in der vergangenen Spielzeit wurde es so kommuniziert, spätestens in dieser Saison soll es nun klappen mit dem Zweitligaaufstieg. Nach acht Spieltagen rangiert der Waldhof mit Neu-Trainer Christian Neidhart auf dem achten Platz mit drei Punkten Rückstand auf den drittplatzierten 1. FC Saarbrücken, zum Führungsduo aus Elversberg und München fehlen sechs Punkte. Im heimischen Carl-Benz-Stadion unterstreichen die Kurpfälzer mit vier Siegen aus vier Spielen ihre Ambitionen, doch auf fremden Platz hapert es momentan noch. Noch kein Sieg, ein Unentschieden und bereits drei Niederlagen stehen auswärts zu Buche.
Zweitligaerfahrung für den Zweitligaaufstieg
Für die Mission Aufstieg haben die Mannheimer-Verantwortlichen Neidhart als Cheftrainer verpflichtet, der zuvor bei Rot-Weiss Essen unter Vertrag stand. Der 58-Jährige wurde im Mai dieses Jahres von seinen Aufgaben in Essen entbunden, lediglich zwei Spieltage vor Ende der Spielzeit und auf Rang zwei der Regionalliga-Tabelle. In Essen hatte man den Glauben daran verloren, dass Neidhart die Mannschaft zum Aufstieg führen könnte und darum die Reißlinie gezogen. Schlussendlich ging es sowohl für Essen als auch für Neidhart in die dritte Liga. Dem gebürtigen Braunschweiger und langjährigem Cheftrainer des SV Meppen stehen eine Reihe von Spielern zu Verfügung, die bereits in höheren Ligen ihre Qualitäten unter Beweis stellen konnten. Kurz vor Ablauf der Sommer-Transferperiode wurde mit Daniel Keita-Ruel ein Stürmer verpflichtet, der bereits 100 Einsätze in der 2. Bundesliga vorzuweisen hat. Dazu kamen im Sommer mit Bentley Baxter Bahn und Julian Riedel zwei Spieler von Hansa Rostock, die bisher in allen acht Spielen zum Einsatz kamen.
Doch das Team aus der Kurpfalz hat nicht nur Qualität im Sommer hinzugewonnen. Nicht umsonst spielte der Waldhof in der vergangenen Saison lange Zeit um den Aufstieg mit. Bereits seit zwei Jahren in Mannheim ist beispielsweise Dominik Martinovic, dessen Name SVWW-Fans auch etwas sagen dürfte. Der 25-Jährige schnürte seine Schuhe rund ein Jahr lang für die Rot-Schwarzen. Über Sonnenhof Großaspach kam der gelernte Mittelstürmer dann zum Waldhof und konnte dort in 82 Einsätzen bislang 47 Scorerpunkte sammeln. Ein Jahr nach Martinovic wechselten unter anderem auch Marco Höger und Marc Schnatterer nach Mannheim. Der 36-jährige Schnatterer kam aus der 2. Bundesliga vom 1. FC Heidenheim zu den „Buwe“, der 32-jährige Höger verließ die Bundesliga und den 1. FC Köln. Allerdings wird Höger, der sogar mehrere Champions-League-Einsätze vorzuweisen hat, am Samstag nicht dabei sein, wenn der Waldhof und der SVWW im Carl-Benz-Stadion aufeinandertreffen. Am vergangenen Spieltag sah der Mittelfeldspieler für eine Notbremse in der Partie beim FC Ingolstadt die Rote Karte.