Aufholjagd bleibt ungekrönt: SVWW unterliegt den Störchen
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Der SV Wehen Wiesbaden hat sein Auswärtsspiel beim FSV Zwickau am 29. Spieltag der 3. Liga mit 1:2 (1:0) verloren. Auf tiefem Geläuf brachte Benedict Hollerbach die Rot-Schwarzen kurz vor der Pause in Führung (45.+1). Kampfstarke Zwickauer drehten die Partie im zweiten Durchgang und sicherten sich durch einen späten Treffer den Sieg.
Mit vier Wechseln starteten die Rot-Schwarzen in die Partie. Dennis Kempe rückte nach abgesessener Sperre genauso wie Marc Lais, Johannes Wurtz und Benedict Hollerbach in die erste Elf von SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm. Gianluca Korte (gelbgesperrt) und Lucas Brumme (kleiner Muskelfaserriss) standen nicht zur Verfügung.
Zwickau begann hellwach und mit viel Engagement. Sofort störten die „Schwäne“ den SVWW-Spielaufbau in vorderster Linie und machte den Gästen die Anfangsphase schwer. Durch Ballgewinne in der gegnerischen Hälfte kam Zwickau auch prompt zu zwei guten Gelegenheiten, Tim Boss im Tor der Gäste war aber beide Male vor dem EX-SVWWler Ronny König zur Stelle (5.).
In einer munteren Partie auf rutschigem Geläuf suchten nach einer kurzen Eingewöhnungsphase beide Teams kompromisslos den Weg nach vorne. Benedict Hollerbach gab den ersten Warnschuss in Richtung Matti Kamenz im Zwickauer Tor ab (7.), auf der Gegenseite prüften König und Nils Miatke Boss per Drehschuss und Volleyabnahme (12./13.).
Zwickau legte jetzt los wie die Feuerwehr. Über hohes Pressing und viele Ballgewinne über die Außenbahnen segelte eine Flanke nach der anderen ins Zentrum. Die Gäste hatten zwar immer wieder Probleme mit dem zielstrebigen Offensivspiel, Boss, Paterson Chato und Sascha Mockenhaupt auf der Linie verhinderten aber gleich mehrmals den drohenden Rückstand (14.).
Trotz des Zwickauer Übergewichts kamen aber auch die Rot-Schwarzen immer wieder zu guten Chancen. Nach einem starken Pass ins Zentrum von Hollerbach hatte Gustaf Nilsson die Gästeführung auf dem Fuß, doch Kamenz rettete mit einem starken Reflex das 0:0 (18.).
Der SVWW drehte jetzt auf, zog das Spiel mehr und konnte seinen eigenen Spielaufbau besser aufbauen. Kempe suchte Wurtz per Flanke, der von Can Coskun im Luftzweikampf noch so gestört wurde, dass er den Kopfball nicht mehr richtig drücken konnte (24.). Zwickau lauerte weiterhin auf Ballgewinne, die blitzschnell in Konterchancen umgemünzt wurden. Auch gegen den Volleyschuss von Mike Könnecke aus 14 Metern blieb Boss aber Sieger (26.).
Das Spielgeschehen wogte nun hin und her. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe. Zwar kamen beide Mannschaften immer wieder in Abschlusssituationen, in Tore konnten diese aber bislang nicht verwandelt werden.
Die größten Möglichkeiten vor der Pause auf Seiten der Gäste hatten erneut Hollerbach per Distanzschuss und SVWW-Kapitän Sebastian Mrowca nach der nachfolgenden Ecke – Kamenz war zur Stelle (41.). Kurz vor der Pause konnte sich auch Tim Boss noch einmal auszeichnen. Per Glanzparade rettete der 27-Jährige das 0:0. Miatke hatte den Ball aus 15 Metern in Richtung Winkel gezimmert, doch die Fingerspitzen des SVWW-Keepers lenkten die Kugel über die Latte (44.).
Den Schlusspunkt unter die unterhaltsame erste Halbzeit setzte schließlich Benedict Hollerbach. Nachdem Nilsson sich nach eigenem Ballgewinn bis zur Grundlinie durchgetankt hatte, nutzte der Youngster einen kurzen Klärungsversuch der FSV-Defensive eiskalt aus und schob den Ball zur Pausenführung über die Linie (45.+1).
Beide Mannschaften suchten im zweiten Durchgang zwar weiterhin den Weg nach vorne, allerdings hatten sich die Defensivreihen nun etwas besser auf die jeweilige Offensive eingestellt. Damit musste eine Standardsituation als erste Chance herhalten – und lieferte direkt den Ausgleich. Marco Schickora stieg nach einer Ecke von Morris Schröter am höchsten und nickte unhaltbar für Boss ein (53.).
Ohne Pause und mit viel Engagement versuchten beide Teams, das Spiel mit dem nächsten Treffer auf ihre Seite zu ziehen. Rehm brachte mit Kevin Lankford, Tim Walbrecht und Phillip Tietz drei frische Kräfte nach der kräftezehrenden englischen Woche.
Geprägt von vielen Zweikämpfen verlagerte sich das Geschehen des Spiels im Verlauf der zweiten Hälfte immer mehr in Richtung Spielfeldmitte. Torchancen blieben hüben wie drüben Mangelware. Bis in die Schlussphase schien es so, als bliebe es beim Remis, ein Gedankenblitz von Schickora gab den Schwänen aber doch noch eine letzte Möglichkeit. Schröter tauchte nach dem Steilpass allein vor dem SVWW-Tor auf, umkurvte Tim Boss und schob zum 1:2 aus rot-schwarzer Sicht ein (86.).
Die Gäste warfen bis spät in die Nachspielzeit alles nach vorne. Sogar Keeper Boss tauchte bei der letzten Aktion der Partie mit im Zwickauer Strafraum auf, doch eine Torchance sprang nicht mehr heraus. Es blieb beim 1:2.
SVWW: Boss –Mrowca, Mockenhaupt, Medic, Kempe – Wurtz (66. Lankford), Chato (88. Kuhn), Lais (66. Walbrecht), Hollerbach – Nilsson, Malone (72. Tietz).