Standardexperten mit starkem Sturm-Duo
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Nach einer furiosen Schlussphase hat der SV Wehen Wiesbaden am 30. Spieltag der 3. Liga gegen den 1. FC Saarbrücken einen Punkt in der heimischen BRITA-Arena behalten. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die Rot-Schwarzen in den letzten Minuten auf. Doppelpacker Phillip Tietz sorgte binnen acht Minuten für den 2:2-Endstand (84./90.+2).
Aufgrund mehrerer kurzfristiger Ausfälle baute SVWW-Cheftrainer Rüdiger Rehm seine Startelf im Vergleich zum Spiel in Zwickau vor der Länderspielpause vor. Für die angeschlagenen Johannes Wurtz und Gustaf Nilsson rückten Gianluca Korte und Phillip Tietz ins Team. Außerdem begann Kevin Lankford für Marc Lais, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Die Saarländer holten schon nach wenigen Sekunden den ersten Eckball heraus, der allerdings nichts einbrachte. Rot-Schwarz trat erstmals in Person von Benedict Hollerbach in Erscheinung. Der Jung-Stürmer prüfte Daniel Batz im Kasten der Saarbrücker aus 16 Metern, doch Batz konnte parieren (8.).
Mit hoher Sicherheit im Passspiel und guter Kommunikation im Defensivverbund übernahmen die Hausherren nach den ersten zehn Minuten die Kontrolle über das Spiel. Gefährlich wurde es dabei meist über die Außen. Batz klärte nach 20 Minuten einen strammen Linksschuss von Maurice Malone, Kortes Nachschuss blockte die FCS-Abwehr mit vereinten Kräften.
Die Gäste zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz immer wieder weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigte kompakt. Mit gezielten Nadelstichen durch ihr schnelles Umschaltspiel strahlte der Aufsteiger zudem immer wieder Gefahr aus. Ex-SVWWler Nicklas Shipnoski hatte nach 24 Minuten die bisher beste Gelegenheit der Partie. Bedient von Markus Mendler köpfte der Angreifer aus sieben Metern jedoch knapp über das Gehäuse von Tim Boss.
Der SVWW hatte in der Folge Mühe, sich gegen die guten verteidigenden Gäste in gefährliche Feldpositionen zu kombinieren. Immer wieder spritzte ein FCS-Verteidiger dazwischen oder der Spielaufbau musste gegen die gut geordneten Saarländer erneut neu aufgezogen werden. Rund zehn Minuten nach der Shipnoski-Chance fasste sich der aktive Korte ein Herz. Nach einer flinken Körpertäuschung zog der Mittelfeldspieler von links ins Zentrum und schloss an der Strafraumkante ab. Der schöne Schlenzer segelte an FCS-Keeper Batz vorbei, klatschte dann allerdings vom Pfosten zurück ins Feld – Pech für Rot-Schwarz (35.).
Kurz vor dem Pausenpfiff drang Fanol Perdedaj gefährlich in den SVWW-Strafraum ein, doch Tim Boss fing die Hereingabe des Abwehrspielers sicher ab und hielt das 0:0 zur Pause fest.
Der zweite Durchgang begann mit einem kleinen Dämpfer für den SVWW. Sebastian Mrowca sah nach einem taktischen Foul seine 5. Gelbe Karte (49.). Damit fehlt mit dem Kapitän eine wichtige Stütze am kommenden Montagabend gegen den SV Meppen.
Beide Teams begegneten sich weiterhin auf Augenhöhe, auch wenn Saarbrücken nun mehr Initiative zeigte als in der ersten Hälfte. Die erste Annäherung nach acht Minuten in der zweiten Hälfte gehörte daher auch den Gästen. Sebastian Jacob setzte einen Volley aus schwierigem Winkel knapp neben das Tor (54.). Kurz darauf klingelte es allerdings doch noch im SVWW-Kasten. Nach einem weiten Abschlag von FCS-Torwart Batz verlängerte Jacob in den Lauf von Julian Günther-Schmidt, der eiskalt zur Gästeführung verwandelte (56.).
Der SVWW konnte dagegen nicht an die Leistung im ersten Durchgang anknüpfen. Immer wieder hatten die Rot-Schwarzen Probleme im eigenen Spielaufbau und konnten kaum noch Offensivakzente setzen. Im Gegensatz zum FCS, die konzentriert weiter konterten. Shipnoski bediente den eingewechselten Minos Gouras, der den Ball zu Günther-Schmidt weiterleitete. Frei vor Tim Boss hatte dieser wenig Mühe, um auf 2:0 zu stellen (64.).
Rehm brachte im Anschluss Lucas Brumme und Moritz Kuhn für Malone und Hollerbach, bis zur erhofften Schlussoffensive dauerte es aber noch ein wenig. Zunächst hatte Shipnoski den dritten Treffer für die Gäste auf dem Fuß. Nach einer Co-Produktion mit dem zweiten Ex-SVWWler Tobias Jänicke rettete Boss sein Team mit einem Top-Reflex vor der Entscheidung (83.).
Und so bot sich den Hausherren die Chance, doch noch einmal zurückzukommen. Jakov Medic bediente Tietz per Steckpass, der den Ball zuerst am herausgeeilten Batz vorbei und schließlich zum Anschlusstreffer über die Torlinie drückte (84.).
Mit dem Treffer im Rücken drückten die Rot-Schwarzen jetzt auf den Ausgleich. Sascha Mockenhaupt setzte einen Kopfball nach einer Kuhn-Ecke knapp drüber, bevor erneut Tietz zum Schlusspunkt der Partie in den Mittelpunkt. Erneut schlug Kuhn eine punktgenaue Flanke ins Zentrum, wo die rot-schwarze Nummer 9 am höchsten stieg und wuchtig zum 2:2-Endstand einköpfte (90.+2.).
SVWW: Boss – Lankford (88. Ajani), Mockenhaupt, Mrowca, Chato – Hollerbach (72. Kuhn), Kempe, Medic, Korte, Malone (72. Brumme) – Tietz